Tipps zum Schulanfang: Kinder auf den neuen Lebensabschnitt richtig vorbereiten

Auf das Lesenlernen freuen sich die Schulanfänger besonders. / copyright: djd/CreditPlus Bank AG
Auf das Lesenlernen freuen sich die Schulanfänger besonders.
copyright: djd/CreditPlus Bank AG

Aufgeregt und nervös, aber auch stolz fiebern sie ihrem großen Tag entgegen. In diesem Jahr gehen wieder Hunderttausende Fünf- und Sechsjährige zum ersten Mal in die Schule. Und mit der Einschulung verändert sich so einiges im Leben der Kinder. CityNEWS gibt Tipps um Kinder auf den neuen Lebensabschnitt vorzubereiten!

“Ich will endlich lesen lernen“. “Ich gehöre dann auch zu den Großen“. So lauten meist die Antworten der ABC-Schützen auf die Frage, worauf sie sich am meisten freuen. Doch der Abschied von der Kindergartenzeit und der Start in den neuen Lebensabschnitt fallen nicht jedem Kind leicht. Eltern können aber einiges tun, um es dabei zu unterstützen. Wichtig ist vor allem, dass den Kleinen die Angst vor dem Neuen, Unbekannten genommen wird. Der Hinweis auf neue Freunde und das Lernen interessanter und spannender Dinge kann dabei helfen. Inzwischen bieten viele Grundschulen bereits vor den Sommerferien einen so genannten Kennenlerntag an. Die künftigen Erstklässler lernen dabei ihre neue Lehrerin, das Klassenzimmer und ihre Mitschüler kennen. Das “ungute“ Gefühl lässt dann bei den meisten ganz von selbst nach.

Schulangst verhindern

Eltern sollten unbedingt vermeiden, bereits vor der Schulzeit Leistungsdruck zu erzeugen und nicht ständig vom “Ernst des Lebens“ sprechen. So wird nur Schulangst gefördert. Manche Kinder, die in den ersten Tagen voller Elan in die Schule gegangen sind, fühlen sich nach einiger Zeit den Anforderungen nicht gewachsen. In diesem Fall sollte die Familie alles dafür tun, damit ihr Kind sich nicht alleine gelassen fühlt. Intensives Zuhören und etwas mehr Zeit mit dem Kind verbringen, kann manchmal kleine Wunder bewirken.

Frühes Aufstehen

Am schwersten fällt vielen Kindern das frühe Aufstehen am Morgen. Aber das kann ihnen niemand abnehmen. Allerdings kann die Familie gemeinsam einiges tun, um morgendliche Hektik zu vermeiden. Abends die Kleinen regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett schicken und morgens rechtzeitig wecken, damit noch genügend Zeit zum Fertigmachen und stressfreien Frühstücken bleibt.

Schulweg einstudieren

Den Schulweg läuft man mit dem Nachwuchs am besten bereits vor dem 1. Schultag mehrmals ab. Dabei kann man gemeinsam die wichtigsten Regeln besprechen und verschiedene Verkehrssituationen durchgehen. Einige kurze Regeln wie “Rot – stopp!“ an Fußgängerampeln oder “Zebrastreifen – warten!“ sollte das Kind dann beherrschen. Schön ist es, wenn mehrere Kinder gemeinsam zur Schule laufen können. Die ersten Schultage kann ja noch ein Elterteil mitgehen. Helle Kleidung hilft, dass Autofahrer die Kinder besser sehen, wenn es morgens dunkler wird. Empfehlenswert sind reflektierende Katzenaugen, die an Schultasche oder Jacke angebracht werden können. Die ersten zwei Jahre sollten Schulanfänger möglichst noch nicht allein mit dem Roller oder Fahrrad zur Schule fahren, da sie mit der Verkehrssituation überfordert sind.

Der richtige Autositz

Manchmal ist der Schulweg zu weit und der Schüler muss mit dem Auto gefahren werden. Nicht selten tun sich mehrere Mütter und Väter aus einem Wohngebiet zu einer Fahrgemeinschaft zusammen. Vorsicht! Auch wenn die Kinder nun schon “groß“ sind, reicht es nicht aus, sie nur mit dem Erwachsenengurt zu sichern. Kindersitze sind bis zum 12. Geburtstag oder einer Körpergröße von 150 cm Pflicht. Und das aus gutem Grund: Wird nur der Erwachsenengurt ohne Kindersitz verwendet, ist dies für Kinder wegen ihrer geringeren Körpergröße gefährlich: Der Gurt kann in die Weichteile des Bauches oder am Hals einschneiden. Ältere Kinderrückhaltesysteme, die weder das ECE 44/03 noch 44/04-Prüfzeichen besitzen, dürfen ab dem 8.April 2008 nicht mehr verwendet werden.

Unter www.adac.de gibt es Infos zu Rechtsvorschriften und Testergebnisse zu Kindersitzen.

Der erste Ranzen – Knallig bunt, leicht und ergonomisch geformt

Früher war das ganz einfach: Er war aus Leder, meist eckig mit starren Wänden und ganz schlicht in braun oder rot gehalten. Der Vorteil: Es dauerte nicht besonders lange, sich eine Schultasche auszusuchen. Der Nachteil: Die Ranzen waren meist recht schwer, hatten wenig Stauraum und gepolsterte Trageriemen gab es nicht.

Bereits Mitte der 70er Jahre wurden die Lederranzen von Modellen aus Kunststoff oder Textilgewebe abgelöst. Sie wurden immer bunter, leichter und ergonomischer. Inzwischen gibt es eine riesige Auswahl an Schultaschen, meist in Signalfarben mit bunten Motiven. Außentaschen für Brotdose und Getränkeflasche sind praktisch und die zahlreichen Reflektoren sorgen für mehr Sicherheit auf dem Schulweg.

Jeder, der ein Vorschulkind einmal beim Kauf eines Ranzens begleitet hat, weiß, dass die große Auswahl auch ihre Tücken hat. Für das Kind ist der Ranzenkauf das Wichtigste überhaupt. Und oft ist das Motiv wichtiger als die Passform. Da aber jedes Kind anders gebaut ist, sollten Eltern auf eine gute Passform achten. Rücken schonen geht vor Optik.

Wird der Schulranzen gepackt, sollten Eltern in der Anfangszeit immer wieder überprüfen, ob auch wirklich nur die notwendigen Sachen dabei sind. In vielen Grundschulen gibt es für jedes Kind ein Fach im Klassenzimmer, so dass nicht immer alles mit nach Hause genommen werden muss. Nach einiger Zeit kann das Kind aber selbst die Verantwortung übernehmen und den Ranzen selbständig aussortieren. Und auch wenn es cool ist, die Büchertasche locker über der Schulter zu tragen, sollte das möglichst vermieden werden. Haltungsschäden sind sonst die Folge. Der Ranzen muss korrekt sitzen, die Gurte angezogen sein. Da die Kinder schnell wachsen, sollte der richtige Sitz des Ranzens auch regelmäßig überprüft werden.

Viele Kinder fordern bereits nach zwei Jahren von ihren Eltern eine neue, coolere Tasche. Meist in Form eines Rucksacks. Da Schultaschen aber recht teuer sind, empfiehlt es sich erst nach der Grundschulzeit umzusteigen, sozusagen als “Neuanfang“. Gibt man dem Bitten und Betteln nicht gleich nach, sehen die meisten Kinder das auch ein. Alternative: Der Nachwuchs bekommt die neue Tasche, die ja unbedingt sein muss, als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk.

Kinder brauchen Bewegung – Sport und Spiel schaffen Ausgleich zur Schule

Kinder haben einen großen Bewegungsdrang. Und während sie im Kindergarten noch nach Herzenslust herumtollen und spielen durften, heißt es mit Beginn der Schulzeit “sitzen bleiben und konzentrieren“. Natürlich hat sich in den Schulen einiges verändert. Gerade in den ersten beiden Schuljahren wird der Unterricht mit Bewegungsübungen und kleineren Pausen aufgelockert. Dennoch strengt viele ABC-Schützen das lange Sitzen an. Wichtig ist also, dass zu Hause ein Ausgleich geschaffen wird. Kinder sollten sich möglichst viel an der frischen Luft bewegen oder in einem Verein Sportangebote annehmen. Toll zum “sportlichen Entspannen“ ist beispielsweise Yoga. In vielen Städten werden spezielle Kurse für Kinder angeboten. Stundenlanges Sitzen vor dem Computer oder Fernseher sollte hingegen vermieden werden.

Vor allem im Vor- und Grundschulalter ist Bewegung eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung der körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten. Darauf weisen immer wieder Fachleute hin. Doch leider klagen bereits zahlreiche Grundschulkinder über Rückenschmerzen. Nach Meinung führender Kinderärzte ist oft mangelnde Bewegung die Ursache. Eltern, denen die Gesundheit ihrer Kinder am Herzen liegt, sollten sie also regelmäßig zu sportlichen Aktivitäten motivieren und am besten selber ein Vorbild sein.

Der richtige Schreibtischstuhl

Ebenso wichtig für die Rückengesundheit sind auch der richtige Schreibtischstuhl und Schreibtisch. Hier sollten entsprechend der jeweiligen Körpergröße des Kindes die Tisch- und Stuhlbeine in der Höhe verstellbar sein Generell sollte darauf geachtet werden, dass das Kind die Hausaufgaben an einem ruhigen Ort macht und nicht von Geschwiste
rn oder lauter Musik gestört wird. Inzwischen gibt es sogar einen so genannten 3D-Aktiv-Sitz (“swoppster” von aeris). Der erste 3D-Aktiv-Sitz für Sitzanfänger und Grundschüler fordert und fördert permanente Haltungswechsel und soll so das Konzentrationsvermögen verbessern.

So schön es ist, wenn Kinder aktiv sind, Zappelphilippe haben es in der Schule schwer. Hier können moderne Methoden aus der Kinesiologie hilfreich sein. Einfache Übungen können die Kinder dabei unterstützen ruhiger und gelassener zu werden. Damit die Methode wirklich Erfolg hat, sollte sie allerdings von qualifizierten Kinesiologen durchgeführt werden. Auf www.dgak.de gibt es ein Verzeichnis.

Guter Schulstart – Gesundes Frühstück und Pausenbrot sorgen für Energie

Immer mehr Lehrer bemängeln, dass Kinder ohne ein Frühstück in die Schule kommen. Doch ein gesundes Frühstück und Pausenbrot sind wichtige Voraussetzungen für einen guten Schulstart. Da Kinder noch im Wachstum sind, ist ihr Energiebedarf sehr hoch. Werden die Energiereserven nach dem Schlaf nicht wieder aufgefüllt, sind die Kinder oft unkonzentriert, zappelig und machen schnell schlapp. Ernährungsberater empfehlen, dass Frühstück und Pausenbrot ein Drittel des Tagesbedarfs an Nährstoffen liefern soll. Natürlich sind nicht alle Kinder gleich. Und während das eine morgens gleich mehrere Brote essen kann, stochert das andere lustlos in einer kleinen Portion Cornflakes herum. Wenn Kinder am frühen Morgen keinen Appetit haben, sollten sie natürlich auch nicht zum Essen gezwungen werden. Vielleicht mögen sie ja lieber eine große Tasse Kakao.
 

Bei Frühstücksmuffeln sollte allerdings das Pausenbrot entsprechend größer ausfallen. Der Körper braucht Energielieferanten wie Vitamine, Calcium und Eiweiß. Gut ist es, gemeinsam mit dem Kind abzusprechen, was in die Brotdose kommt. Denn das beste Pausenbrot bringt nichts, wenn es in der Dose bleibt. Das gesündeste Brot ist Vollkornbrot. Aber auch ein Sonnenblumen- oder Mischbrot ist in Ordnung. Der hohe Bedarf der Heranwachsenden an Eiweiß und Calcium lässt sich gut mit fettarmem Käse, Quark, Joghurt oder Milch decken. Tierische Eiweiße, in fettarmer Wurst und Schinken sollten die Ernährung ergänzen.

Vitamin C und Co. stecken vor allem in Obst und Gemüse. Untersuchungen haben übrigens gezeigt, dass Kinder mehr Obst und Gemüse essen, wenn es in kleine Stücke geschnitten wird. In manchen Schulen wird inzwischen einmal in der Woche Obst und Gemüse kostenlos an die Schüler verteilt. Süße Plunderteilchen oder spezielle Kindersnacks sollten die Ausnahme bleiben, da sie zu viel Fett und Zucker und zu wenig Nährstoffe enthalten. Sie lassen den Blutzuckerspiegel nur kurzfristig ansteigen. Eltern sollten für Abwechslung in der Brotdose sorgen. Denn jeden Tag das gleiche zu essen, wird schnell langweilig. Am besten fragt man öfter einmal, was geschmeckt hat. Dann braucht man keine Angst haben, dass das Brot in den Papierkorb wandert. Besonders wichtig ist, dass die Schüler ausreichend trinken. Also immer eine Trinkflasche mitgeben. Allerdings sollte auf Dickmacher wie Limo und Cola verzichtet werden. Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees sowie Saftschorlen sind die besten Durstlöscher.

Autor: dtd-Korrespondentin Beate Fuchs/ Redaktion