Leidenschaft, Temperament und Lässigkeit: Das alles strahlen Bromelien aus. Die ursprünglich südamerikanische Pflanze ist der Inbegriff eines prickelnden, spannenden und feurigen Sommers – so easy!
Denn die knallbunten Bromelien holen durch ihr exotisches Aussehen ein Stück Karibik mitten in hiesige Gefilde: Das Leuchten der bolivianischen Isla del Sol (Sonneninsel), die schäumende Frische des uruguayischen Rio de la Plata (Silberfluss), die bizarren Formen des brasilianischen Pâo de Acúar (Zuckerhut), die Leichtigkeit südamerikanischer Kolibris und die Glut heißer Samba-Rhythmen. Dazu geben die rassigen Schönheiten eine Ahnung von den regentriefenden Urwäldern, azurblauen Seen, gewaltigen Vulkanen und flimmernden Wüsten des Andengebirges: Ihre Herkunft sieht man den außergewöhnlichen Blüten deutlich an!
Antidepressiva ohne Nebenwirkung
Bromelien umfassen Guzmania, Aechmea, Vriesea, Nidularium, Tillandsia – und auch die Ananas gehört zur Familie. Im Gegensatz zur herbsüßen Tropenfrucht sind die überschwänglichen Zimmerpflanzen jedoch nur für die äußere Anwendung gedacht. Anwendungsgebiete sind schlechte Laune, Langeweile, Alltagsfrust und Fernweh, der Dosierung sind keine Grenzen gesetzt. Im Gegenteil: Je mehr, je bunter, je formenreicher desto wirkungsvoller! Scharf wie Chili brennt das südamerikanische Temperament in den flammendroten Blüten der keck hervorragenden Vrieseablüte, andere Exemplare wachsen kugelrund oder fächern ihre Blüte zur Form einer Feder oder einer Fontäne. Manche Aechmeasorten sehen wie psychedelisch-bunt gebatikt aus, nicht minder exzentrisch gebärden sich poppig-pinke Tillandsien. Doch auch wer es in den Blumentöpfen lieber Gelb, Weiß oder Orange mag, kann sich der Fröhlichkeit der Bromelien nicht entziehen, denn er findet zwischen den vielen Arten und Sorten genau diejenige, die zu ihm passt!
Das lässige Wesen der Bromelien wird auch nicht durch ihre Ansprüche getrübt: Ein heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung, ein Schluck Wasser in den Trichter und sie gedeihen über Monate hinweg – sogar in Küche und Bad, denn hohe Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit sind sie „von Haus aus“ gewöhnt.