Trotz Arbeitslosigkeit fit bleiben

Wenn die Seele angeschlagen ist, reagiert der Körper darauf häufig mit körperlichen Beschwerden. / copyright: Bundesagentur für Arbeit
Wenn die Seele angeschlagen ist, reagiert der Körper darauf häufig mit körperlichen Beschwerden.
copyright: Bundesagentur für Arbeit

Der Verlust des Arbeitsplatzes ist für viele Betroffene ein sehr einschneidendes Erlebnis. Nicht wenige empfinden diese Zeit als Krise. Und wenn die Seele angeschlagen ist, reagiert der Körper darauf häufig mit körperlichen Beschwerden. Lesen Sie hier, wie Sie jetzt Ihre Psyche stärken und auch den Körper fit halten.

Was jetzt Ihre Psyche stabilisiert und stärkt

  • Besinnung auf Ihre Lebenssäulen: Wenn wir etwas verlieren, dann erscheint uns gerade das Verlorene als besonders wichtig. Mit dem Wegfall des Arbeitsplatzes ergeht es uns ähnlich. Daher sollten Sie sich beim Verlust des Jobs bewusst klar machen, auf welchen „Säulen“ Ihr Leben sonst noch ruht: nämlich Familie, Partnerschaft, ein mögliches Ehrenamt, die Gesundheit etc. Das kann Ihre Krise relativieren, die Seele aufatmen lassen.
  • Nicht ins Grübeln geraten Schockzustand. Ungewollt haben Sie plötzlich viel Zeit und fangen an zu grübeln.: Arbeitslosigkeit empfinden viele wie einen Was kommt jetzt? Werde ich wieder Arbeit finden? Droht mir der soziale Abstieg? Wie stehe ich in den Augen der anderen da? Diese Gedankenspirale sollten und müssen Sie unbedingt stoppen. Reden Sie in der Familie und mit Freunden offen über Ihr Befinden. Und werden Sie für sich aktiv.
  • Geregelter Tagesablauf: Bleiben Sie jetzt nicht morgens nicht ewig im Bett liegen. Nach dem Motto: Ich habe ja sowieso nichts zu tun. Halten Sie an gewohnten Tagesabläufen fest oder schaffen Sie sich ggf. neue. Dazu gehört eine feste Aufstehzeit, das konsequente Einhalten von Mahlzeiten, ein Tagesplan mit Zeiten z.B. für Bewerbungen, Räume für die Entspannung und die körperliche Fitness sowie feststehende Schlafzeiten.
  • Entspannen Sie gezielt: Lenken Sie sich bewusst ab. Lesen Sie Bücher, spielen Sie Karten mit Freunden, melden Sie sich in der Volkshochschule für einen Kurs an, machen Sie Yoga, gehen Sie in die Sauna, treiben Sie Sport (wichtige Tipps dazu noch folgend). Finden Sie heraus, wie Sie nervlich zur Ruhe kommen und was Ihnen Befriedigung verschafft.
  • Das Ende als Neustart begreifen: Fällt eine Tür zu, öffnet sich eine neue. Glauben Sie an dieses Sprichwort. Sie haben jetzt endlich Zeit, über Ihr bisheriges Leben nachzudenken. Nutzen Sie es, um Ihre Lebensträume zu hinterfragen und welche davon noch erreichbar sind. Freuen Sie sich auf einen Neustart.
  • Endlich Zeit für eine gesunde Ernährung und kluges Trinken: Wer im Arbeitsstress steckt, isst häufig das Falsche und trinkt zu wenig. Diese Fallen können Sie jetzt abbauen. Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten am besten selbst zu. Dann essen Sie frisch und gesünder und schonen auch noch den Geldbeutel.
  • Normalgewicht halten bzw. erreichen: Normalgewichtige Menschen machen bei Bewerbungen im wahrsten Sinne eine bessere Figur. Dies sollte für Sie gerade jetzt Ansporn sein, Ihr Gewicht zu halten oder sogar ein paar Kilos abzuspecken. Als Richtlinie für Normalgewicht gilt ein Körpermaßindex (BMI) zwischen 19 und 25. So wird er ermittelt: Gewicht in Kilo geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Beispiel: 65 Kilo bei 1,70m, dazu 65 geteilt durch 170 mal 170 ergibt einen BMI von 22,5.
  • Fett und Zucker meiden: Essen Sie wenig sehr energiedichte Lebensmittel. An Stelle von fett- und zuckerhaltigen Produkten sollten ballaststoffreiche und energiearme Lebensmittel verzehrt werden. Das heißt auch, auf Fast Food möglichst zu verzichten.
  • Täglich 5 x Frisches: Greifen Sie vorrangig zu pflanzlichen Lebensmitteln. Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse, möglichst abwechslungsreich zusammengestellt, liefern viele sekundäre Schutzstoffe und haben kaum Kalorien.
  • Wenig weißes Mehl: Zu jeder Mahlzeit möglichst wenig verarbeitete Getreideprodukte oder Hülsenfrüchte essen. Denn mit dem Ausmahlungs- und Verarbeitungsgrad vermindert sich der Anteil wertvoller Inhaltsstoffe zum Teil drastisch. Besser zu Vollkornprodukten greifen. Sie liefern besonders viele Ballaststoffe und machen auch viel satter.
  • Nur selten Fleisch Darmkrebsrisiko. Der Grund: In diesen Fleischsorten steckt viel Eisen. Klingt zwar gut. Doch zu viel Eisen kann zur Bildung von freien Radikalen führen. Zudem entstehen bei der Zubereitung (bei zu großer Hitze) bestimmte krebserregende Produkte. Daher sollten pro Woche insgesamt nicht mehr als 500 g Fleisch und Fleischprodukte auf den Teller kommen. Dies gilt besonders für konservierte Sorten: Vor allem rotes Fleisch (Rind, Schwein) erhöht das wie Kassler, Salami oder Schinken. Fleisch öfter durch Geflügel oder Fisch ersetzen, damit wird der Speiseplan auch abwechslungsreicher.
  • Genügend trinken: Fast alle Abläufe im Körper werden durch Wasser überhaupt erst möglich. Dennoch – so schätzen Ärzte – sind 70 Prozent der Deutschen ausgetrocknet! Oft, ohne es zu wissen. Denn die meisten trinken zwar nicht zu wenig, aber das Falsche wie Kaffee, Schwarztee oder Cola. Besonders tückisch ist, dass diese Getränke zwar den Durst löschen, aber nicht den Wassernotstand im Körper beseitigen. Im Gegenteil. Sie enthalten dehydrierende Stoffe. Diese leiten Flüssigkeit nicht nur schnell aus dem Körper, sondern ziehen sogar noch seine Wasserreserven (z.B. in Gelenken oder Bandscheiben) ab.
  • Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag: Sonst drohen z.B. Bluthochdruck, Kopf- und Rückenschmerzen, Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden, hohe Cholesterinwerte sowie Gelenkschmerzen. Wer aber ausreichend und zudem das Richtige trinkt, hilft dem Körper enorm. Ärzte empfehlen Mineralwasser, ungesüßte Früchtetees oder einfach Leitungswasser. Stellen Sie sich morgens schon die Wassermenge bereit, die Sie über den Tag verteilt trinken sollten. Trinken Sie pro Stunde etwa 200 ml/ 1 Glas. Dann wird der Körper immer ausreichend versorgt. Sie werden staunen, wie gut es Ihnen damit geht.
  • Mäßig, aber nicht übermäßig! Jetzt mit Ausdauersport beginne: Sie können sich Ihren Tag jetzt viel selbstbestimmter einteilen. Reservieren Sie sich am besten drei Mal pro Woche für mindestens 30 Minuten die Zeit für einen Ausdauersport. Denn wer Sport treibt, bekommt eine bessere Haltung sowie eine deutlich dynamischere Ausstrahlung. Der Körper wird straffer. Der Energieumsatz wird gesteigert, damit der Körper vitalisiert und die Immunabwehr gestärkt. Sport verringert das biologische Alter, macht leistungsfähiger und konzentrierter. Man fühlt sich selbst wieder, und zwar so richtig gut.
  • Nordic Walken trainiert es fast alle Muskeln: Es ist für alle geeignet, die an frischer Luft ein Ganzköpertraining (bezieht ca. 90 Prozent aller Muskeln mit ein) machen möchten. Nordic Walken ist selbst bei Übergewicht problemlos möglich. Es ist ein schnelles Gehen mit Stöcken. Achten Sie dabei auf einen diagonalen Stockeinsatz. Rechter Stock sticht ein, wenn linke Ferse auftritt und umgekehrt. Über den Stockeinsatz den Oberkörper nach vorn schieben. Strengt es an, machen Sie es richtig.
  • Joggen lässt die Sorgen vergessen: Es ist für alle geeignet, die sich bei Wind und Wetter stark bis sehr stark belasten wollen. Achtung, nicht zu raten für Menschen mit großem Übergewicht, Problemen im Knie-, Sprung-, Hüftgelenksbereich oder Rücken. Zum Einstieg am besten zuerst abwechselnd laufen und gehen (50:50). Wenn Sie 30 Minuten durchlaufen können, ggf. die Strecke schrittweise verlängern. Anfangs flaches Gelände wählen, erst später der Strecke “Profil” geben. Danach immer unbedingt ein bis zwei Tage pausieren.
  • Schwimmen schenkt ein Gefühl von Schwerelosigkeit: Es ist für alle geeignet, die Freude am Bewegen im feuchten Element haben. Besonders gut bei Übergewicht, denn die Tr
    agkraft des Wassers entlastet die Gelenke. Haut und Muskeln werden durch den Wasserwiderstand super trainiert. Zudem hohe Energieverbrennung durch niedrige Wassertemperatur. Der Körper muss auf 36 Grad ausgleichen. Ein echter Trainingseffekt setzt nach minimal 20 Minuten ein. Optimal, wer verschiedene Schwimmstile abwechseln kann. Auch hier wieder einen Tag dazwischen pausieren.

Autor: Bundesagentur für Arbeit