Eine Umarmung zuviel – Festnahme

Eine notorische Taschendiebin suchte sich das falsche Opfer aus. / copyright: www.pixelio.de / TommyS / Siepmann-gbr.de
Eine notorische Taschendiebin suchte sich das falsche Opfer aus.
copyright: www.pixelio.de / TommyS / Siepmann-gbr.de

Woher hätte sie´s auch wissen sollen: Der Kölnbesucher (33), den sich in der Nacht auf Dienstag (11. Mai) eine notorische Taschendiebin (29) als Opfer ausgesucht hatte, war ausgerechnet ein Schweizer Polizist.

Gegen 01.50 Uhr hatte der 33-Jährige eine Gaststätte an der Lintgasse in der Altstadt verlassen. Unmittelbar vor dem Eingang warf sich dem Überraschten die Frau mit den Worten “Hallo Schatzi” in die Arme. Dem Beamten war dieser sogenannte Umarmungstrick jedoch bekannt. Er spürte sofort die nach seiner Geldbörse suchende Hand.

Geistesgegenwärtig stieß der Schweizer die Frau weg und stellte erleichtert fest, dass ihr der Zugriff auf sein Portemonnaie nicht gelungen war.

Zeternd entfernte sich die Verdächtige einige Schritte – um sich dann unmittelbar mit der gleichen Masche an den nächsten – augenscheinlich angetrunkenen – Kneipengänger heranzumachen. Als auch dieser von der jungen Frau “herzliche umarmt” wurde, warnte der 33-Jährige diesen Geschädigten. Daraufhin ließ die 29-Jährige auch von diesem Opfer ab, ohne Beute gemacht zu haben.

Anschließend entfernte sich die Diebin in Richtung Heumarkt. Der vermeintlich arglose Tourist aus der Schweiz folgte ihr jedoch zusammen mit seinem Begleiter (27). An der Ecke Seidenmacherinnengässchen / Unter Käster versuchte die Verdächtige dann vor den Augen der Zeugen ein drittes Mal, einen Nachtschwärmer zu bestehlen.

Als der Beamte die 29-Jährige nun festnehmen wollte, traten zwei weitere Mittäter dazwischen, die offenbar zuvor als “Späher” fungiert hatten. Ein cirka 170-175cm großer, dicklicher und glatzköpfiger Mann, der eine schwarze Lederjacke trug, sowie eine als etwa 35-40-jährige beschriebene, schwarzhaarige und ebenfalls kräftig gebaute Frau. Diese Komplizin trug einen langen schwarzen Mantel.

Es gelang dem Trio jedoch nicht, den Schweizer “loszuwerden”.
Dieser konnte trotz deren Widerstands die Haupttäterin bis zum Eintreffen der alarmierten Kölner Kollegen festhalten. Die beiden anderen Verdächtigen konnten entkommen. Bei ihrer Festnahme ließ die Diebin diverses Schein- und Münzgeld fallen, das sie offenbar kurz zuvor entwendet hatte. Das Geld wurde asserviert.

Die Festgenommene, die in Köln keinen festen Wohnsitz vorweisen kann, ist gleichwohl in der Domstadt bereits mehrfach mit Diebstahlsdelikten auffällig geworden. Heute erließ eine Haftrichterin Haftbefehl gegen die Taschendiebin.

Autor: Polizei Köln