Neue Langzeitstudie: Kein erhöhtes Krebsrisiko für Handynutzer

Eine neue Langzeitstudie zeigt, dass es kein erhöhtes Krebsrisiko für Handynutzer gibt / copyright:  laurent davaine - Fotolia.com
Eine neue Langzeitstudie zeigt, dass es kein erhöhtes Krebsrisiko für Handynutzer gibt
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Ist die Strahlung, die von Mobiltelefonen ausgeht, schädlich? Über diese Frage zerbrechen wir uns bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnten unsere Köpfe. Wegen der ständig zunehmenden Benutzung der mobilen Geräte in der heutigen Zeit wäre natürlich eine endgültige Klärung der Frage von Nöten.

Schließlich verbringen viele von uns weitaus mehr Zeit mit dem Smartphone oder dem Handy als mit dem eigenen Partner. Vorherige Studien, die beweisen wollten, dass Handystrahlung krebserregend sei, stellten sich als Fälschung heraus oder wiesen erhebliche Mängel auf. Ansonsten konnte bislang keine Studie eine Gefährdung für Vieltelefonierer beweisen, dazu wurde diese Woche eine in Dänemark durchgeführte Langzeit-Studie ausgewertet.

Ergebnisse der Studie

Die Studie konnte im Hinblick auf eine gesundheitliche Gefährdung durch Handystrahlung vorerst Entwarnung geben. Denn ein erhöhtes Krebsrisiko für Mobiltelefon-Nutzer konnte nicht erwiesen werden. Wir können nun also weiterhin unbesorgt Handytarife zum Surfen im Internet vergleichen oder schnell einmal den besten Kumpel anrufen, um den Halbzeitstand vom 1. FC Köln zu erfragen. Bei der groß angelegten Studie wurde die Häufigkeit von Hirntumoren bei Nutzern über 30 untersucht, die ab 1982 und bis 1995 einen Handyvertrag abgeschlossen hatten. Dabei wurden insgesamt 358.403 Personen erfasst, welche ein solches Abonnement besaßen. Verglichen mit den Nicht-Nutzern von Mobiltelefonen konnte dabei gemessen über einen Zeitraum von 18 Jahren kein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Gehirntumoren festgestellt werden. Zwischen 1990 und 2007 wurden insgesamt 10.729 Fälle von Tumoren im zentralen Nervensystem festgestellt.

Aussagekraft der Studie

Die dänische Studie konnte zwar keine Häufung von Gehirntumoren unter Langzeit-Nutzern feststellen, jedoch sind die untersuchten Daten nicht 100 prozentig genau. Die jeweilige Häufigkeit der Handynutzung konnte nämlich nicht erfasst werden. Ebenso wurden Kinder und Jugendliche sowie Nutzer, die erst nach 1995 ein mobiles Telefon benutzten, von der Studie ausgeschlossen. Auch konnte durch die Studie nicht erfasst werden, ob ein registrierter Nutzer sein Handy vielleicht gar nicht nutzte oder ob eventuell Personen nicht erfasst wurden, die kein Privat- sondern ein Firmenhandy nutzten. Dass Strahlung durch Mobilfunk eventuell krebserregend sein könnte, kann also nach wie vor nicht vollständig ausgeschlossen werden. Schließlich würde man für die Feststellung einer eventuellen Häufung von Gehirntumoren bei Handynutzern eine noch größere Gruppe von Personen untersuchen müssen, da Hirntumore generell eher selten vorkommen. Zudem müsste jedes geringste Detail der Nutzung von Mobiltelefonen für jede einzelne der untersuchten Personen ermittelt werden, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten. Dazu zählen unter anderem die Dauer und Häufigkeit der Telefonate, das jeweils dabei benutzte Handymodell sowie die Art des Telefonierens, d.h. mit Headset oder ohne. Zuletzt müsste auch noch ausgeschlossen werden, dass Nichtnutzer nicht “passiv telefoniert” haben.