Fatal Banal 2012/13 – Mitreißend komisch

. / copyright: Rudolf Wichert / Fatal Banal
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copyright: Rudolf Wichert / Fatal Banal

Kabarett, Comedy, Klamauk und natürlich Kölle Alaaf – auch in diesem Jahr bietet das Programm von Fatal banal wieder alles, was das alternative Jeckenherz erfreut. Nach dem ersten Sitzungswochenende steht fest: Das alt bewährte Konzept im alternativen Karneval setzt sich auch in dieser Session wieder durch.

Das Bürgerzentrum in Köln-Ehrenfeld (kurz: Büze) war von Freitag bis Sonntag bis auf den letzten Platz ausverkauft. Drei Stunden abwechslungsreiches Programm präsentieren die sieben Akteure an 16 Veranstaltungstagen in ihrer Stammlocation, dem Büze. Unterstützt werden sie, wie in jedem Jahr, von ihrer Hausband ‘Six Jeck’, bei der es auch nach der Sitzung noch richtig abgeht. Insider wissen das: nach der Sitzung packen alle im Saal mit an und rücken Bierbänke und Tische zur Seite. Danach wird bei der After-Show-Party getanzt bis zum Umfallen.

Doch zurück zum Inhalt der Sitzung: Natürlich schlängeln sich die gelungenen Inszenierungen in erster Linie um Kölner Themen wie Kölner Haushalt, Nord-Süd-Stadtbahn, Arsch huh oder die Ehrenfelder Moschee. Da wetteifern unter anderem Neo-Nazis und islamistische Extremisten als Handpuppen darüber, wer die besten Bomben baut oder der schlimmste Schwulenhasser ist. Mitten drin im verbalen Kugelhagel wird schnell klar, dass aus der Liebe zwischen einer Pro Köln-Aktivistin und einem Salafisten nichts werden kann. Auch die Beiden haben sich am Ende kräftig in den Haaren. 

Zwischen Beiträgen des souveränen Sitzungspräsidenten Christoph Stubbe, musikalischen Einlagen von Six Jeck und urkomischen Einsätzen in der Person von Schunkel-Günni – der sich immer wieder gern mitten unters Publikum mischt – werden auch allgemeine Themen wie Gema-Gebühren, SMS-Terror und Pflege im Alter kabarettistisch umgesetzt. Der Schlenker zurück zur Domstadt gelingt unter anderem durch den Sketch zur Frauenquote im Kölner Karneval (Bundesfamilienministerin Schröder lässt grüßen!) und die traurig-schöne FC-Hymne eines A-capella-Chors. Nicht zu vergessen der Aufzug diverser Kölner Vorort-Dreigestirne wie zum Beispiel die Knastformation aus Köln-Ossendorf. Mitreißend komisch – muss man gesehen haben!

Es gibt noch Rest-Karten für die Vorstellungen am 24.1. und 30.1.2013 bei Köln Ticket.