Seit Jahren wird der Margarine nachgesagt, sie enthielte reichlich gefährliche Transfettsäuren. Dies ist ein Mythos, der jetzt wissenschaftlich widerlegt wurde! In seinem aktuellen Buchprojekt geht Ernährungsexperte und Bestseller-Autor Sven-David Müller (45) wichtigen Fragen rund um eine gesunde Ernährung mit Fett auf den Grund.
Dafür beauftragte er das unabhängige LUFA-ITL Labor der AGROLAB GROUP GmbH in
Kiel, 19 Streichfette auf ihren Transfettsäuregehalt zu überprüfen. Das
Ergebnis ist eindeutig: „Margarine ist praktisch frei von Transfettsäuren.
Butter hingegen enthält einen überraschend hohen Anteil“, resümiert Sven-David Müller.
Was
ist wirklich gesünder: Butter oder Margarine?
„Ich wurde in den letzten 25 Jahren immer wieder von meinen
Patienten gefragt, welches Streichfett optimal für eine ausgewogene
Ernährungsweise ist: Butter oder Margarine?“ berichtet Müller. „Ich wollte endlich
aufräumen mit verwirrenden Halbwahrheiten und wilden Gerüchten rund um
Streichfette“. Der ernährungsmedizinische Wissenschaftler klärt auf: „Viele
Informationen, wie zum Beispiel die, dass Margarine reichlich Transfettsäuren
enthalten würde, sind einfach falsch und wurden nie belegt.“ Um das
Durcheinander endgültig zu beenden und um wissenschaftlich zu beweisen, mit
welchem Streichfett man sich wirklich gesünder ernährt, beauftragte Sven-David
Müller, MSc., eine genaue Analyse.
Unumstritten
– Transfettsäuren gefährden die Gesundheit!
Transfettsäuren* entstehen vor allem bei der Teilhärtung
von Pflanzenfetten und auch durch langes starkes Erhitzen über 200°C, wie es z.
B. beim Braten oder Frittieren vorkommt. Daher tauchen sie in zahlreichen
Lebensmitteln auf und sind, was viele Leute nicht wissen, Bestandteil der
täglichen Ernährung. Die Liste der stark fetthaltigen Lebensmittel, die
Transfettsäuren enthalten können, ist breit gefächert: Pizza, Pommes, Wurst,
fettes Fleisch, Croissants, Gebäck, Cracker, Nuss-Nougat-Creme, Chips, Berliner,
Blätterteig und auch in Sahne, Käse und Butter sind Transfettsäuren immer
enthalten.
Nach Angaben des Bundesinstituts für
Risikobewertung können Transfettsäuren in Abhängigkeit von der konsumierten Menge das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Sie steigern das gefäßschädigende
LDL-Cholesterin, die Triglyzeride im Blut und senken das gefäßschützende
HDL-Cholesterin. Eine erhöhte Gefahr von Herzinfarkten und Schlaganfällen kann
die Folge sein. Laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte
die Zufuhr von Transfettsäuren weniger als 1% der täglichen Gesamtenergiezufuhr
ausmachen. Bei durchschnittlich 2.000 kcal pro Tag macht das rund 2 Gramm.
19 Streichfette auf
Transfettsäuren untersucht – die Ergebnisse
In der aktuellen
Transfettsäuren-Studie hat das LUFA-ITL Labor der AGROLAB GROUP GmbH in Kiel im
Auftrag von Sven-David Müller 19 verschiedene Butter-, Margarine,- und
Mischprodukte auf ihren Transfettsäuregehalt untersucht. Zusätzlich ließ der
Ernährungsexperte alle Produkte unter anderem auch auf deren Anteil an
gesättigten, einfach ungesättigten, und mehrfach ungesättigten Fettsäuren,
Omega3-Fettsäuren sowie auf deren Cholesteringehalt testen.
Die Ergebnisse im
Detail:
- Lieber zu
Margarine greifen! Die zehn getesteten Margarine-Produkte (Alnatura Margarine Dreiviertelfett, Alsan-S, Becel Classic, Deli
Reform für meine Familie, Deli Reform Das Original, Delikata
Frühstücks-Margarine, Gut&Günstig Pflanzenmargarine, Lätta Original, Rama,
Vita D’or Pflanzenmargarine) enthielten lediglich zwischen 0,28 g (Alnatura
Margarine) und 0,81 g (Deli Reform Das Original) Transfettsäuren pro 100 g.
Alle Margarinen liegen mit ihrem Gehalt an Transfettsäuren damit deutlich unter
1 g pro 100 g. „Das sind Werte, die ernährungsphysiologisch zu vernachlässigen
sind. Margarine ist damit praktisch Transfettsäuren-frei“, erklärt Müller. - Noch mehr
gute Gründe für Margarine: Margarine weist zudem – das bestätigte die
Untersuchung – auch einen erheblich höheren Anteil essentieller Fettsäuren wie
Omega-3-Fettsäuren auf und enthält deutlich weniger gesättigte Fettsäuren und
Cholesterin als Butter. Margarine enthält durchschnittlich bis zu viermal mehr
Omega-3-Fettsäuren als Butterprodukte. - Besser
die Butter vom Brot nehmen lassen! Die neun getesteten Butter-Produkte, zu
denen neben Butter auch Mischfette (sogenannte Melanges) und Butterschmalz
zählen (Arla Kaergården ungesalzen, Butaris Feines Butterschmalz, Hansano
Butter, Kerrygold extra ungesalzen, Kerrygold Original Irische Butter,
Landliebe Butter, Meggle Alpenbutter, Unser Norden Deutsche Markenbutter,
Weihenstephan Frische Butter), schnitten in der Transfettsäuren-Studie weniger
gut ab. Sie kamen auf 1,74 g (Kerrygold extra
ungesalzen) bis 3,1 g (Meggle Alpenbutter) Transfettsäuren pro 100 g. Im
Durchschnitt lag der Gehalt hier bei stolzen 2,6 g Transfettsäuren pro 100 g.
„Das kann einfach zu viel für ein gesundes Leben sein“, kommentiert
Müller.
Ernährungsphysiologische
Relevanz der Transfettsäuren-Analyse
- Ergebnisresümee:
„Die Analyse der 19 Streichfette auf Transfettsäuren hat einen uralten Mythos
widerlegt und bewiesen, dass Margarine sehr wenig Transfettsäuren enthält – Butter hingegen relativ viel“, so
der Auftraggeber der Untersuchung Sven-David Müller. „Damit ist schwarz auf
weiß belegt, was für mich wie andere Ernährungsexperten schon immer klar war:
Margarine ist deutlich besser als ihr Ruf und das gesündere Streichfett.“ - Ernährungsempfehlung:
„Auf Basis der Ergebnisse empfehle ich jedem, der sich gesund ernähren möchte,
auf Margarine umzusteigen. Mit Margarine als Streichfett kann man sich sein
Brötchen ganz beruhigt schmecken lassen und sicher sein, das
Transfettsäuren-Konto praktisch nicht zu belasten. Und auch beim Backen, Kochen
und Braten ist Margarine die wesentlich gesündere Alternative“, so der
Ernährungsexperte. „Wer hingegen reichlich Butter, beispielsweise in Form von
Saucen oder dick bestrichenen Butterbroten, sowie viel Fleisch und Fleischwaren
von Wiederkäuern, Käse, Pizza, frittierte Kartoffelprodukte oder Milch und
Milchprodukte zu sich nimmt, erhöht sein Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko.“
Und noch ein Tipp von Sven-David Müller: „Wer alles richtig machen möchte, baut
zusätzlich zu Margarine auch noch Nüsse (insbesondere Walnüsse) und hochwertige
Pflanzenöle wie Raps-, Lein- oder Nussöl in den täglichen Speiseplan ein.“
Das Buch „Kühe würden Margarine kaufen – Gesünder leben mit pflanzlichen Fetten
und Ölen“, für das die Analyse durchgeführt wurde, erscheint in der Serie
von Aufklärungsbüchern von Sven-David Müller. In seinem neuen Werk stellt er
die wissenschaftlich anerkannten Grundlagen für eine fettgesunde
Ernährungsweise vor, gibt praktische Tipps und Rezepte für den Alltag und geht
populären Fragen rund um Fette, deren Zusammensetzung und Auswirkung auf den
Grund. Das Buch ist ab Mitte März 2015 überall im Handel erhältlich. Wie
bereits 37 andere Titel des führenden Ernährungsaufklärers (der in
Medienkreisen auch als „Sherlock Food“ bekannt ist), wird die Neuerscheinung
von der Verlagsgesellschaft Schlütersche verlegt. Der Medizinjournalist ist
ernährungsmedizinischer Wissenschaftler, staatlich anerkannter Diätassistent
und Diabetesberater. Für seinen Einsatz um die Ernährungsaufklärung hat Müller
2005 das Bundesverdienstkreuz und 2014 die Ehrenmedaille für Kunst und
Wissenschaft der Albert Schweitzer Gesellschaft erhalten. Die von ihm
beauftragte AGROLAB GROUP GmbH ist unter anderem auf Lebensmittelanalytik
spezialisiert und hat 1.000 Mitarbeiter in 20 Niederlassungen in Europa.
* Definition Transfettsäuren: Es sind
mehrfach ungesättigte Fettsäuren, deren chemischer Aufbau sich nur minimal von
den „normalen, guten“ unterscheidet. Und in diesem Unterschied liegt auch das
Problem. Transfettsäuren haben eine oder mehrere Doppelbindungen in der
sogenannten Transkonfiguration. In der Regel liegen ungesättigte Fettsäuren als
cis-Konfiguration vor. Durch Hydrierung und Isomerisierung kann es nun zu
Veränderungen der Konfiguration kommen: Es entstehen Transfettsäuren. Alle
Transfettsäuren (natürliche und industrielle) können nach Auswertung des
Bundesinstituts für Risikobewertung die Gesundheit schädigen.