Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner: Großer Mehrheit gefällt das Richter-Fenster

Vielen Kölnern und Touristen ist Gerhard Richter durch sein Werk in Kölns Wahrzeichen bekannt. Das von Gerhard Richter gestaltete Südquerhausfenster im Kölner Dom ist 106 Quadratmeter groß und besteht aus 11.263 Farbquadraten. / copyright: Henning Kaiser / dapd
Vielen Kölnern und Touristen ist Gerhard Richter durch sein Werk in Kölns Wahrzeichen bekannt. Das von Gerhard Richter gestaltete Südquerhausfenster im Kölner Dom ist 106 Quadratmeter groß und besteht aus 11.263 Farbquadraten.
copyright: Henning Kaiser / dapd

Fünf Jahre nach der Einweihung des Fensters von Gegenwartskünstler Gerhard Richter im Kölner Dom hat sich das spektakuläre Farbenspiel zu einem Besuchermagneten entwickelt.

“Rund 80 Prozent aller Besucher finden dieses Fenster ganz toll und kommen immer wieder, um zu gucken”, sagte die Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner im Interview mit der Nachrichtenagentur dapd. “Mehr können Sie nicht erreichen. Normalerweise sind die Meckerer deutlich mehr als diejenigen, die einem solchen Kunstwerk zustimmen.”

Jährlich besichtigen rund sechs Millionen Touristen aus der ganzen Welt den Kölner Dom. Wie viele davon allein für die Richter-Arbeit kommen, wird nicht erfasst. Das abstrakte Fenster aus tausenden Quadraten und 72 verschiedenen Farben war am 25. August 2007 mit einem Festgottesdienst eingeweiht worden.

“Es gibt Leute, die kommen rein und fragen: Wo ist das Fenster?”, sagte Schock-Werner. Die Gegenfrage der Domschweizer, welches der zahlreichen Fenster im Dom gemeint sei, habe sich erübrigt. “Viele Fans kommen zu unterschiedlichen Zeiten, um das Fenster in verschiedenen Lichtsituationen zu erleben.”

Die anfängliche Skepsis an dem außergewöhnlichen Entwurf, der im Südquerhaus des Doms eingesetzt wurde, hat sich nach den Worten Schock-Werners mit den Jahren gelegt. “Die Kritik hat sich längst beruhigt”, sagte sie. “Der internationale Neid und die Gratulation ist sehr groß.” Auch Glasmalerei-Experten stünden hinter dem Werk.

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hatte im Vorfeld des Projekts erklärt, dass das Fenster in seiner abstrakten Form genauso gut in einer Moschee oder einem Gebetshaus hängen könnte. “Etwas zu machen, was jedem gefällt, ist doch eine menschliche Illusion”, sagte Schock-Werner.

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion