Neues Stadtquartier im Deutzer Hafen: Wohnen und Arbeiten in einzigartiger Lage

Blick auf Köln-Deutz / copyright: Jürgen Nießen / pixelio.de
Blick auf Köln-Deutz
copyright: Jürgen Nießen / pixelio.de

Köln soll in einzigartiger Lage ein weiteres, lebendiges Quartier zum Wohnen und Arbeiten bekommen: Die Stadt Köln will den Deutzer Hafen, der seine ursprüngliche Funktion weitgehend verloren hat, zu einem vitalen Stadtviertel in Sichtweite des Doms entwickeln.

“Mit
der Umnutzung des Hafengeländes Deutz bietet sich für die Stadt Köln die
einzigartige Chance, eine neue städtebauliche Landmarke als
rechtsrheinisches Gegenstück zur gelungenen Bebauung des Rheinauhafens
zu entwickeln” so Oberbürgermeister Jürgen Roters.

Die
Verwaltung bereitet derzeit eine Beschlussvorlage für den Stadtrat über
die Umformung des Hafenareals (Landfläche rund 26,4 Hektar) unter
Erhalt und Sicherung der im Hafengelände ansässigen Ellmühle vor.

Eine
Machbarkeitsstudie belegt die großen Chancen der geplanten
Quartiersentwicklung. Sie liegen unter anderem in der Schaffung neuer
Siedlungsflächen und dringend benötigten bezahlbaren Wohnraums in der
Mitte der Stadt, der Aufwertung des rechtsrheinischen Kölns, aber auch
in der Erweiterung der Retentionsflächen. Die Studie belegt, dass die
von einem Hochwasser ausgehenden Risiken im Zuge einer Umnutzung des
Hafens insgesamt sogar reduziert werden könnten. So könnten die
Kaianlagen und wassernahen Zonen von Bebauung freigehalten, große
Flächen von bestehenden Nutzungen entlastet und als wertvolle Freiräume
gestaltet werden. Sie würden bei einem Hochwasser als zusätzliche
Überschwemmungsflächen dienen. Einen weiteren Beitrag dazu könnten eine
Erweiterung des Hafenbeckens im Süden und der Bau flutbarer Tiefgaragen
leisten. Die Studie befasst sich mit Bauvolumina und möglichen
Retentionsräumen. Der eigentliche städtebauliche Rahmen wird in einem
offenen Diskurs zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt.

Zu den
Vorarbeiten der Stadt gehört auch eine umfassende Untersuchung der
Nutzungsalternativen für den Standort. Sie belegt nachdrücklich, dass
der Hafen seine ursprüngliche Funktion weitgehend verloren hat. Sein
Anteil am Umschlag der Kölner Häfen liegt bei unter fünf Prozent. Fast
die Hälfte der Flächen wird mindergenutzt oder liegt brach, hat
jedenfalls keinen Bezug mehr zum eigentlichen Hafen. Und: Eine
Ertüchtigung des Hafenstandorts ist aus Lärmschutzgründen nicht möglich,
da er von der nahen Wohnnutzung eingerahmt wird. Die Flächen, das ist
das Ergebnis der Studie, sind dagegen geradezu prädestiniert, um den
dringenden Bedarf an Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung zu
decken und als herausgehobener Bürostandort entwickelt zu werden.

“Die
Fläche bietet in innerstädtischer Lage ein herausragendes
Entwicklungspotenzial für die wachsende Stadt Köln. Dort soll ein
zukunftsweisendes Quartier mit einer ausgewogenen Mischung von
bezahlbarem Wohnraum für bis zu 4.500 Menschen und modernen
Gewerbeflächen für bis zu 5.000 Arbeitsplätze entstehen. Die
vorliegenden Gutachten belegen, dass sich die attraktive Idee des
‚Wohnens am Strom‘ mit einem Zuwachs an Retentionsraum realisieren
lässt, ohne dass Risiken für die Anwohner und Vermögenswerte zu
befürchten sind” erklärt Oberbürgermeister Jürgen Roters.

“Der Deutzer Hafen mit seinen Möglichkeiten der Umnutzung ist ein Glücksfall für die Stadt” so Kölns Beigeordneter für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr, Franz-Josef Höing.

“In
bester Lage soll ein lebendiges, vielfältiges Stadtviertel mit einem
eigenen, klar konturierten Profil entstehen, das sich allen Bürgern
öffnet. Die Umformung des Areals ist eine der größten Chancen und
interessantesten Herausforderungen für Kölns Stadtentwicklung der
nächsten Jahre. Sie fügt sich ein in eine Reihe von städtebaulichen
Projekten, die wie Perlen auf einer Schnur von Nord nach Süd das
rechtsrheinische Ufer aufwerten: Von der Umwandlung des Deutzer Hafens
über die Gestaltung des neuen Campus der Kölner Fachhochschule, den Bau
des Rheinboulevards mit seiner Freitreppe, der Errichtung der Messe-City
und den Umbau des Messe-Geländes bis zur Entwicklung des Mülheimer
Südens.”

Auch aus Sicht der Häfen und Güterverkehr
Köln AG (HGK) sprechen gute Gründe für eine Umnutzung.
HGK-Vorstandssprecher Horst Leonhardt:

“Als
Logistikfläche im Stadtzentrum liegt der Deutzer Hafen inmitten einer
stark verdichteten Wohnbebauung. Um diesen Hafen auf Dauer
wirtschaftlich zu betreiben, müsste man ihn umbauen und erweitern. Die
Folge wäre jedoch mehr Verkehr, was an dieser Stelle zu absehbaren
Konflikten führen würde. Die HGK verfolgt daher seit Jahren gemeinsam
mit der Stadt Köln ein bipolares Hafenkonzept, das die Stärkung der
Häfen Niehl und Godorf in unmittelbarer Nähe der Industriegebiete im
Norden und Süden der Stadt vorsieht.”

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di