Abi und jetzt? Eine Frage, die sich viele nach 14-15 erfolgreichen Jahren an der Schule stellen. Dabei fängt das Leben mit dem Studium erst so richtig an. Party jeden Tag. Vor lauter Feiern vergisst man als Student allerdings seine natürlichen Feinde: Uni, GEZ und Wäschekörbe. Der CityNEWS-Buch-Tipp!
Eben noch Germanistikstudent in Siegen und Gewinner der Talentschmiede des Quatsch Comedy Clubs 2007 – jetzt schon ein aufgehender Stern am Bücherhimmel mit einem Debüt bei Langenscheidt. Da behaupte noch einer, auf der Uni lerne man nichts Gescheites. Diese Theorie widerlegt David Werker (geb. 09.08.1985 in Duisburg) mit seinen alltagstauglichen bisweilen überlebenswichtigen Ausführungen in “Morgens 15:30 in Deutschland”. Ein Handbuch, das in den studentischen Kanon für das aktuelle Wintersemester gehört. Das Wortfeuerwerk, das David Werker darin abschießt, gibt der Studentengeneration 2.0 in Buchform und als Applikation für iPhone/iPad/iPod Touch die notwendigen Tipps, Tricks und Infos zur Hand, damit nicht nur Facebook, sondern auch. Hörsaal, Mensa und Bibliothek zu einigermaßen vertrauten Räumen werden.
Abi – und jetzt? Studieren, aber was?
Natürlich gibt es diesen Typus, dessen wissenschaftlicher Hunger unstillbar ist, doch der Großteil der Studenten will: leben und feiern! Schließlich ist der Campus, so der 25-jährige Autor, das Sammelbecken der großen Gefühle – und die beste Kontaktbörse überhaupt. Damit die Studentenzeit zur mehrjährigen Fortsetzung der Abifeier wird, gilt es, bürokratischen Fallstricken und natürlichen Feinden geschickt zu begegnen. Sonst landet man am Ende freudlos an der FH Hodenhagen oder mitten in einem WG-Alptraum.
Zwischen ZVS, GEZ und Werkerpedia
David Werker weiß, aller Studienanfang ist schwer: Kaum dem Nest entschlüpft, wird der Studierende mit dem gemeinen Wicht Numerus Clausus konfrontiert, mit der ZVS (Zentrale Vernichtungsstelle von Studententräumen) oder der GEZ. Der Weg zur ersten Million wird blockiert von lästigen Hürden wie Studiengebühren oder Stadtwerken. Und jeder Wunsch nach schnuckeligen ersten eigenen 4-Wänden wird durch den Quadratmeterpreis im Keim erstickt und es bleibt lediglich die Wohnungssuche à la Nullsternekategorie. Doch auch hier gilt es den Mottos des Handbuchs zu folgen, und “für 120 Euro wohnen wie Gott in Frankfurt”. David Werkers Beobachtungen zielen messerscharf auf den Unibetrieb ab und haben alle widrigen Begleitumstände des heutigen Studentendaseins voll im Blick. Als da wären: mies bezahlte Nebenjobs und ausbeuterische Praktika, hinterhältige Abgabetermine und gescheiterte Aufrissversuche, Prüfungsstress und kulinarische Tiefflüge mit der Allzweckwaffe Ketchup. In seiner essentiellen Rubrik “Werkerpedia” liefert er praktisches Basiswissen fürs Studentenleben – top recherchiert und fachkundig erklärt. Sein “Werkeralarm” weist verlässlich auf böse Tretminen im Unidschungel hin.
Studium 2.0
Welch herrliche Daseinsformen es auf dem Campus gibt! Werkers Typologie “Klapp den Kragen hoch, und ich sage dir, was du studierst” nimmt geföhnt-gestriegelte BWLer unter die Lupe, Naturburschen aus der Sozialpädagogik, Maschbauern, Nerds, Sportstudenten oder Uni-Opas. Ganz zu schweigen von den Profs, von denen einige mehr einem verkappten Entertainer gleichen. Die Kunst, das Studium 2.0 zu meistern, liegt am Ende darin, in zweieinhalb Stunden eine 40-Seiten-Hausarbeit zusammen zu frickeln (Wikipedia und die praktische Copy-Paste-Tastenkombination machen es möglich!). Wer selbst am kreativen Umgang mit den Urheberrechten und den vielen Überlebenstricks aus der Werker’schen Ideenschmiede an einer langen studentischen Karriere scheitert – dem bleibt ja heute immer noch der Einzug in den Big Brother Container, das Dschungelcamp oder DSDS…
“Morgens 15:30 Uhr in Deutschland” - Handbuch für aufgeweckte Studenten
ISBN: 978-3-468-73814-2
Autor: David Werker
180 Seiten, kartoniert, 189x125x15cm
Langenscheidt Verlag
Applikation für iPad, iPhone und iPod touch erhältlich im iTunes-Store für 8,99 Euro
Der Autor
Der Student David Werker hat 2007 versehentlich die Talentschmiede im Quatsch Comedy Club Berlin gewonnen! Seitdem tourt er mit Stand-up-Kurzauftritten (ab
2009 auch mit seinem 1. Soloprogramm) durch die Republik.
David Werker wird in den 80er Jahren über Nacht zum Kind seiner Eltern.
Als Erstes ersteht sein stolzer Vater einen Strampelanzug mit der
Aufschrift: “Frisch gepresst”. Es folgt die siebenjährige Stillzeit,
anschließend das Abitur in Krefeld.
Allerdings ist David mit 8 Jahren noch viel zu jung für die Uni.
Widerwillig hängt er 10 Jahre Kindergarten und Grundschule dran. Erster
Kontakt mit weichen Drogen. Im Rausch lässt sich David zu der Aussage
hinreißen: “Ich werd’ später Komiker!” Der nachfolgende Lachflash tötet
zwei Mitschüler, seine Lehrerin und Hamster Bert, das
Klassenmaskottchen.
Nach der vervollständigten Schulausbildung ist David zunächst
schleierhaft, was er mit der verbliebenen Lebenszeit anfangen soll. Dann
endlich fällt – wie bei so Vielen in seiner Generation –, der Groschen:
David wird Praktikant! In einer Hamburger Werbeagentur textet er sich um Kopf und Kragen. Sein
bekanntester Spruch: “Mindestens haltbar bis: siehe Flaschenhals”.
Nach Ablauf der Probezeit schmeißt David hin. Er will die Welt sehen und
fasst den Entschluss, ein soziales Jahr in einem Krisengebiet zu
absolvieren.
Man schickt ihn auf direktem Weg nach Siegen. Hier verinnerlicht David
die Weißheit: “Besser, eine Region ist mit Tellerminen verseucht als mit
Siegerländer Dialekt!” Trotzdem schlägt er sich fortan als Siegener
Berufsstudent durchs Leben. Fachbereich: Germanistik. Aus der
Kurzhaarfrisur wird eine Matte, aus dem einen Jahr werden vier. Und
David will weitermachen, – noch lange! Keine Frage, es läuft gut. Zur
Vorbereitung auf die nächste Hausarbeit will er bald sogar das erste
Mal in die Bibliothek!
Mehr über den Autor, seine TV-Präsenz und seine aktuellen Tourtermine unter unter: www.david-werker.de
Autor: Langenscheid/ MTS GmbH