Die Oberbürgermeister von Köln, Bonn und Koblenz hielten einen “Rheinischen Museumsgipfel” ab. Gemeinsam mit Tourismusexperten hoben sie die “Längste Museumslandschaft Europas” zwischen Düsseldorf und Koblenz als Kulturprojekt aus der Taufe und sprachen über den stetigen Ausbau ihrer Zusammenarbeit im Tourismussektor.
Düsseldorfs Oberbürgermeisters Dirk Elbers meldete sich aus dem Urlaub. Die Landeshauptstadt unterstützt das Projekt. Getagt wurde auf dem Ausflugsschiff “Poseidon”, das Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters und den Koblenzer Oberbürgermeister Professor Joachim Hofmann-Göttig ein Stück entlang der rheinischen Museumsmeile schipperte.
Die Idee war im vergangenen März auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin gereift. Die Oberbürgermeister von Düsseldorf, Köln und Bonn fassten dort den Entschluss, die dichteste Museumslandschaft Europas künftig gemeinsam stärker zu vermarkten. Auf der “Poseidon” wurde diese Idee vertieft. Dabei bleibt die Tür für Düsseldorfs nördlichen Nachbarn Duisburg offen. Duisburg hatte ebenfalls eine Wiederbelebung der Kultur-Rheinschiene mit Duisburg, Düsseldorf, Köln und Bonn angeregt. Erste Gespräche auf der Ebene der Kulturdezernenten hat es dazu bereits gegeben. Vor wenigen Wochen hatte Bonns Oberbürgermeister Nimptsch ein Gespräch mit seinem Koblenzer Kollegen im Arp-Museum Remagen geführt und Professor Hofmann-Göttig für die Idee gewonnen.
Fast 100 Museen auf über 100 Kilometern
Knapp 100 Museen locken auf einer Länge von über 100 Kilometern zwischen Düsseldorf und Koblenz jährlich Millionen Kulturtouristinnen und -touristen an den Rhein. Die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, das Museum Ludwig in Köln, das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die Bundeskunsthalle in Bonn und das Arp Museum in Remagen sind nur einige der herausragenden Publikumsmagneten im rheinischen Museumsbetrieb. Auch zur Bundesgartenschau 2011 in Koblenz werden Millionen Besucherinnen und Besucher erwartet. Grund genug für die Stadtoberhäupter sowie die Tourismusexpertinnen und -experten, die internationale touristische Vermarktung der Museumsschätze und Ausstellungshallen zu intensivieren. Über diese Verbindung hatten Jürgen Nimptsch und Oberbürgermeister Hofmann-Göttig bereits bei ihrem Treffen im Juli gesprochen.
Erfolgreicher Kulturtourismus
Hochwertige kulturelle und museale Schätze in der “Längsten Museumslandschaft Europas” bilden die Voraussetzung für einen erfolgreichen Kulturtourismus.
“Die Stadt Bonn gewinnt im Wettbewerbssegment der Städte- und Kulturreisen insbesondere wegen der vielen Einrichtungen der Museumsmeile an Bedeutung. So wie die Bundesstadt Bonn von ihrer Museumsmeile mit der hohen Dichte nationaler und international bedeutender Ausstellungen profitiert, so können die Museen zwischen Koblenz und Düsseldorf gewinnen, indem ihre Ausstellungsschätze mit der “Längsten Museumslandschaft Europas” vermarktet werden,” sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch.
Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters hebt hervor: “In der gemeinsamen Vermarktung der musealen Angebote entlang des Rheins sehe ich große Chancen. Alle Partner können profitieren, wenn aus der Bündelung hervorragender und vielfältiger Einrichtungen eine gemeinsame Präsenz und ein touristischer Mehrwert entsteht. Aber auch in anderen Marktsegmenten sollten wir die touristische Zusammenarbeit ausbauen.”
Neben den Koblenzer Museumsangeboten mit Ludwig Museum, dem Mittelrhein Museum und dem Rheinmuseum ist Koblenz auch das Tor zum Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal.
“Koblenz kann hier eine wichtige Scharnierfunktion übernehmen und Kulturtourismus mit Premiumwandertourismus oder Geschichtstourismus mit den Stichworten Limes und hoher Burgendichte zusammen bringen,” betont der Koblenzer Oberbürgermeister Hofmann-Göttig. In Koblenz beginnen in Kürze die Bauarbeiten zu einem neuen Museum und einer Informationsstelle für Touristinnen und Touristen des Welterbegebietes.
Die Museumslandschaft als Wirtschaftsfaktor
Der Kulturtourismus löst Einkommenseffekte aus, denn Kulturtouristinnen und -touristen sind einkommensstark und ausgabenfreudig. Eine deutschlandweite Erhebung ergab, dass kulturinteressierte Städteausflügler rund 40 Prozent mehr Geld ausgeben als der durchschnittliche Tagesausflügler. Dieses Geld stärkt die lokale Wirtschaft. Zudem zählen Museen zu den so genannten “weichen” Standortfaktoren. Sie haben Einfluss auf die Höhe des Wohnwerts und erleichtern neben anderen Faktoren die Ansiedlung von Unternehmen.
“Von einer Kulturkooperation kann die gesamte Rheinregion zwischen Düsseldorf und Koblenz auch wirtschaftlich profitieren,” erklärten die Oberbürgermeister.
Autor: Redaktion / Stadt Köln / ARAG