Bratwurst oder Bratling? Diesem Thema spürte CityNEWS nach – gerade jetzt, wo Gänse-, Truthahn- und Wildgerichte Hochkonjunktur haben. Wir befragten dazu den Kölner TV- und Sternekoch Mario Kotaska, der in den letzten Jahren besonders durch seine selbst gemachten Bratwürste von sich reden machte.
CityNEWS: Sie waren jahrelang Küchenchef im Kölner Feinschmecker-Restaurant La Societe – jetzt sieht man Sie mit Ihrem mobilen Imbiss Bratwerk durch Köln und andere
Metropolen rollen. Was für ein Imagewandel!
Mario Kotaska: Die Idee schlummerte schon seit vielen Jahren in mir. Ich war immer ein großer Fan der Bratwurst. Durch viele Hausschlachtungen auf dem Hof meines Onkels habe ich den unglaublich leckeren Geschmack selbst gemachter Würste kennengelernt. Schon in
der Lehre stand für mich fest: Irgendwann werde ich meine eigene Pommesbude
aufmachen.
CityNEWS: Die Konkurrenz ist groß – wie heben Sie sich ab?
Mario Kotaska: Ich habe meine eigene Rezeptur kreiert. Es ist die besondere Würzung, auf die es ankommt, sowohl bei der Wurst als auch bei der Soße. Die kann man in keinem Laden
kaufen, also auch nicht nachmachen.
CityNEWS: Was läuft beim mobilen Konzept “Bratwerk” besonders gut?
Mario Kotaska: Ganz klar die Currywurst, die esse ich auch selbst am liebsten. Genauso kann ich mit meinem 23-köpfigen Team auch ein Zehn-Gänge-Menü aus dem Wagen servieren: mit Jakobsmuscheln, Garnelen am Spieß, Lammwürsten etc. Wir haben modernste Gartechnik installiert.
CityNEWS: Kommt da der Sternekoch in Ihnen durch?
Mario Kotaska: Da geht mir das Herz auf, wenn solche Anfragen kommen. Ob Sportevents, Sessionseröffnung oder Mitarbeiterfeste – wir versuchen, für jede Veranstaltung eine Maßlösung zu finden.
Mario Kotaska: “Kinder werden insgesamt schlecht ernährt in Deutschland”
CityNEWS: Bieten Sie auch die vegetarische Variante an?
Mario Kotaska: Klar. Fleischlose Gerichte werden sogar oft angefragt.
CityNEWS: Wie halten Sie es persönlich mit dem Fleischkonsum?
Mario Kotaska: Meine Familie mit Frau und zwei Kindern hält zwei fleischlose Tage in der Woche ein. Ernährung spielt bei uns eine große Rolle.
CityNEWS: Auch bei den Kindern?
Mario Kotaska: Auf jeden Fall. Wenn ich die Schulernährung sehe, wird mir anders. Kinder werden insgesamt sehr schlecht ernährt in Deutschland. Daher versuchen wir als Eltern, unsere beiden – vier und sieben Jahre alt – beim Kochen zu integrieren. Gemüse waschen,
Karotten schälen – das kann doch jedes Kind.
CityNEWS: Sie sind beruflich viel unterwegs – so entstand die Idee für das Buch Streetfood. Was steht drin?
Mario Kotaska: Ich habe während meiner Reisen wirklich viel Schrott gegessen. Doch das muss nicht sein. In dem Buch stehen viele wertvolle Tipps, wie man sich unterwegs
innerhalb kürzester Zeit was Gesundes zubereiten kann.
CityNEWS: Zum Beispiel?
Mario Kotaska: Vom Butterbrot bis zum gekochten Huhn reichen die Rezepte. Die kürzeste Vorbereitungszeit liegt bei sechs Minuten zwanzig.
“Gutes Essen muss nicht teuer sein!”
CityNEWS: Ihr Credo?
Mario Kotaska: Gutes Essen muss nicht teuer sein. Hauptsache, es bereitet Spaß, ist selbst gemacht und frisch.
CityNEWS: Wann gibt es von Ihnen wieder etwas zu lesen?
Mario Kotaska: Ich hätte schon Lust auf ein neues Buch, aber das dauert wohl noch ein bisschen.
CityNEWS: Was machen Sie eigentlich, wenn Sie mal Freizeit haben?
Mario Kotaska: Ich bin stolzer Dauerkartenbesitzer für die Spiele der Kölner Haie. Auch für die habe ich schon oft gekocht.