Unter dem Demo-Motto “TTIP und CETA stoppen – Für einen gerechten Welthandel” haben sich am Samstag, 17. September 2016 ab 10 Uhr mehrere tausend Demonstranten auf dem Gelände der Deutzer Werft in Köln versammelt.
Etwa zur gleichen Zeit stellten Beamte der Polizei Köln fest, dass sich ca. 10 Personen von der Deutzer Brücke abseilten und dort beabsichtigten, ein themengleiches Transparent zu zeigen. Diese Aktion wertete die Polizei Köln als spontane Versammlung. Auf der Brücke stand eine kleine Gruppe von Sympathisanten, die ihre Mitstreiter an den Seilen unterstützte. Die Spezialkräfte der Feuerwehr Köln zur Höhenrettung wurden für einen möglichen Einsatzfall in unmittelbarer Nähe bereitgestellt. Eine Gefährdung bestand zu keinem Zeitpunkt für die Betroffenen oder Dritte, so dass die Polizei die Aktivisten gewähren ließ. Bereits um 13.30 Uhr war diese spontane Aktion beendet.
Greenpeace hat die Deutzer Brücke geschmückt. Die Polizei ist nicht begeistert. #nottipkoeln #nottip #StopCetaTTIP pic.twitter.com/1M4awdZkCe
— WDR_live (@WDR_live) 17. September 2016
Etwa 40.000 friedliche Teilnehmer bei Anti-TTIP- und CETA-Demo in Köln
Gegen 13.30 Uhr startete der Aufzug von der Deutzer Werft über die vorgesehene Strecke. Da im Verlauf des Zugweges erhebliche Lücken zwischen den Versammlungs-Teilnehmern entstanden, verständigte sich die Polizei Köln mit dem Versammlungsleiter darauf, den Demonstrations-Weg bis zur Gereonstraße zu erweitern. Dadurch kam es nicht zum Aufeinandertreffen der Aufzugspitze mit dem Aufzugende.
Laut Thorsten Sterk, dem Sprecher des Organisations-Bündnisses “Mehr Demokratie” zufolge, sind in Köln etwa 55.000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen TTIP und CETA zu demonstrieren. Schätzungen der Polizei gehen laut Kölner Stadt-Anzeiger von etwas mehr als 40.000 Teilnehmern aus, der Kölner Express geht von rund 30.000 Demonstranten aus. “Bundesweit haben wir 320.000 Menschen gezählt. Es ist toll, dass so viele Leute dem Aufruf gefolgt sind”, sagte Thorsten Sterk zu den Teilnehmerzahlen.
Kurz vor 17 Uhr trafen die letzten Demonstranten wieder auf der Deutzer Werft ein. Nach einer Abschlusskundgebung erklärte der Leiter um 17.45 Uhr das Ende der Versammlung. Die Abreise aus Deutz verlief problemlos.
Insgesamt erstatteten die Beamten der Polizei Köln (bislang) fünf Strafanzeigen, vorwiegend wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.