Stadt Köln eröffnet Landschaftspark Belvedere

Grünanlage schließt Lücke im Äußeren Grüngürtel / copyright: RainerSturm / pixelio.de
Grünanlage schließt Lücke im Äußeren Grüngürtel
copyright: RainerSturm / pixelio.de

Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen hat die Arbeiten für den neuen Landschaftspark Belvedere abgeschlossen. Ab sofort ist die Anlage für die Bevölkerung freigegeben.

Das Projekt der Regionale 2010 hat seinen Namen vom benachbarten Bahnhof Belvedere, dem ältesten erhaltenen Stationsgebäude in Deutschland. Das jetzt der Stadt Köln gehörende Gebäude entstand 1839 und lag am Ende des ersten Abschnitts der Eisenbahnstrecke von Köln nach Antwerpen.  

Gleichzeitig erfreute sich der Bahnhof großer Beliebtheit als Ausflugslokal, weil man von dort einen schönen Blick auf das Kölner Stadtpanorama hatte. Im weitgehend flachen Kölner Stadtgebiet gibt es keine vergleichbare Aussicht. Das hat seinen Grund in der topografischen Lage auf der sogenannten Mittelterrasse und in der landwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets, die den freien Blick erlaubt. Daran knüpfte das Stuttgarter Büro Lohrberg an, das den Landschaftsarchitekturwettbewerb gewonnen hat. Es thematisierte das “Belvedere” durch Inszenierung der Aussicht und plante vier Plattformen, die höchste mit dem Namen “Domblick” misst 8,60 Meter.

Der Landschaftspark schließt eine Lücke im Äußeren Kölner Grüngürtel und dient gleichzeitig als Gelenk zu zwei Landschaftskorridoren, die die Verbindung zur Ville und Erftaue herstellen. Im Innenbereich macht der Landschaftspark die landwirtschaftliche Nutzung zum Thema und setzt sie in Szene. Seine Räume leisten zweierlei: zum einen Produktionsstätte zu sein, zum anderen aber auch Erlebnisraum für Erholungssuchende. Das vorhandene Wegekreuz von Belvederestraße/Vogelsanger Weg und Carl-von-Linné-Weg/Auf der Aspel ergänzt ein neu angelegter Rundweg. Dieser teilt sich in einen “Waldweg” in der östlichen und einen “Felderweg” in der westlichen Hälfte des Parks.  

Eine intensive mehrstufige Bürgerbeteiligung begleitete die Planung des Landschaftsparks, an der zahlreiche Vereine sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Bereits an den Vorgaben für den Wettbewerb wirkten mit: der Freundeskreis zur Vollendung des Äußeren Grüngürtels, die Arbeitsgemeinschaft Festung Köln, die Bürgervereinigung Köln-Vogelsang, der Bürgerverein Köln-Bocklemünd/Mengenich, der Bürgerverein Köln-Müngersdorf, die Interessengemeinschaft Braunsfelder Bürger, die Bürgerinteressengemeinschaft Köln-Junkersdorf und die Widdersdorfer Interessengemeinschaft.

Vereinsvertreter saßen neben den Fachpreisrichtern sowie Mitgliedern des Rats und der Bezirksvertretungen auch in der Wettbewerbsjury. Bei der Ausführung der Planung konnten Vereine und Bürger ebenfalls Anregungen geben und Vorschläge machen. Nach entsprechenden Entscheidungen der Bezirksvertretungen und mehrerer Ausschüsse hat der Rat der Stadt Köln am 20. Mai 2010 den Bau des Landschaftsparks Belvedere einstimmig beschlossen und die Mittel freigegeben.

Die Gesamtkosten liegen bei 1,25 Millionen Euro. Davon entfallen 890.000 Euro auf den Wegebau (4,5 Kilometer), 218.000 Euro auf die Aussichtstürme und 142.000 Euro auf Aufforstungen. Die Finanzierung haben zu 80 Prozent EU, Bund und Land sowie zu 20 Prozent die Stadt übernommen.