Die Stadt Köln hat heute einige ergänzende Daten und Fakten zum Wahlergebnis der Europawahl, Kommunalwahl und zur Wahl zum Integrationsrat veröffentlicht. Die Einzelergebnisse finden Sie in der Wahlpräsentation.
Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments
Wahlberechtigt | 729.077 |
Vor Wahlsonntag abgegebene Stimmen (Briefwahl inklusive Direktwahl) |
138.852 |
Gesamt abgegebene Stimmen (Brief- und Urnenergebnisse) |
387.752 |
Wahlbeteiligung | 53,18 Prozent |
Wahltag | 25. Mai 2014 |
Wahlalter | 18 Jahre |
Wahlbezirke | 1 |
Anzahl Wahllokale | 800 |
Kommunalwahl (bestehend aus der Wahl der Mitglieder des Rates und der neun Bezirksvertretungen)
Wahlberechtigt | 802.889 |
Vor Wahlsonntag abgegebene Stimmen (Briefwahl inklusive Direktwahl) |
129.676 |
Gesamt abgegebene Stimmen (Brief- und Urnenergebnisse) |
398.718 |
Wahlbeteiligung | 49,66 Prozent |
Wahltag | 25. Mai 2014 |
Wahlalter | 16 Jahre |
Wahlbezirke | 45 |
Anzahl Wahllokale | 800 |
Integrationsratswahl
Wahlberechtigt | 225.251 |
Vor Wahlsonntag abgegebene Stimmen (Briefwahl inklusive Direktwahl) |
10.091 |
Gesamt abgegebene Stimmen (Brief- und Urnenergebnisse) |
34.811 |
Wahlbeteiligung | 15,45 Prozent |
Wahltag | 25. Mai 2014 |
Wahlalter | 16 Jahre |
Wahlbezirke | 1 |
Anzahl Wahllokale | 800 |
Wahlbeteiligung
Wahl | Berechtigt | Stimmen | Beteiligung | Briefwahl | Direktwahl |
---|---|---|---|---|---|
Europawahl 2014 |
729.077 | 387.752 | 53,18 | 118.154 | 20.698 |
Kommunalwahl 2014 |
802.889 | 398.718 | 49,66 | 108.797 | 20.879 |
Integrationsratswahl 2014 |
225.251 | 34.811 | 15,45 | 8.804 | 1.287 |
Bundestagswahl 2013 |
722.425 | 523.763 | 72,5 | 135.330 | 25.857 |
Landtagswahl 2012 |
715.581 | 424.634 | 59,3 | 116.686 | 17.349 |
Landtagswahl 2010 |
705.339 | 421.900 | 59,8 | 109.778 | 19.153 |
Integrationsratswahl 2010 |
146.731 | 11.447 | 7,8 | 5.849 | 1.146 |
Bundestagswahl 2009 |
703.377 | 496.053 | 70,5 | 130.837 | 21.610 |
Europawahl 2009 |
705.281 | 303.194 | 42,9 | 68.202 | 8.326 |
Kommunalwahl 2009 |
764.874 | 375.446 | 49,1 | 91.450 | 14.726 |
Wahlhelferinnen und Wahlhelfer
Anzahl: 9.365
90 Prozent der Wahlvorstände in den Wahllokalen konnten mit acht Mitgliedern besetzt werden. Es kamen 130 Reservekräfte zum Einsatz.
Vergleich Briefwahlbeteiligung (Briefwahl und Direktwahl) im Verhältnis zu den Wahlberechtigten
Wahl | Vergleichsjahr | Anteil | Aktuell | Anteil | Steigerung |
---|---|---|---|---|---|
Europawahl | 2009 | 12,03 Prozent | 2014 | 19,04 Prozent | 7,01 Prozent |
Kommunalwahl | 2009 | 15,81 Prozent | 2014 | 16,15 Prozent | 0,34 Prozent |
Integrationsratswahl | 2010 | 5,55 Prozent | 2014 | 4,48 Prozent | minus 1,07 Prozent |
Vergleich Urnenwahl im Verhältnis zu den Wahlberechtigten
Wahl | Vergleichsjahr | Anteil | Aktuell | Anteil | Steigerung |
---|---|---|---|---|---|
Europawahl | 2009 | 30,96 Prozent | 2014 | 34,14 Prozent | 3,12 Prozent |
Kommunalwahl | 2009 | 33,28 Prozent | 2014 | 33,51 Prozent | 0,23 Prozent |
Integrationsratswahl | 2010 | 2,25 Prozent | 2014 | 10,97 Prozent | 8,72 Prozent |
Analyse der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik legt eine Analyse der Kommunalwahl 2014 vor. Neben der ausführlichen Darstellung und Erläuterung der Wahlergebnisse für den Rat sind Ergebnisse der Bezirksvertretungswahl sowie der Europawahl in knapper Form dargestellt. Einen großen Teil dieser Veröffentlichung nimmt die kleinräumige Analyse der Wahlergebnisse ein. Die durchgeführten Analysen zeigen, dass weiterhin räumliche Schwerpunktgebiete der Parteien identifiziert werden können. Diese Gebiete unterscheiden sich hinsichtlich des Wahlergebnisses, insbesondere der Wahlbeteiligung, aber auch hinsichtlich der Bevölkerungsstruktur.
Aber auch wenn kein direkter Rückschluss auf die Wähler einzelner Parteien gezogenen werden kann, so ermöglicht die Analyse der Schwerpunktgebiete Tendenzaussagen über Zusammenhänge zwischen bestimmten Bevölkerungsgruppen und Parteien und liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Erklärung des Wahlergebnisses.
Die Vergleiche der Bevölkerungsstruktur und des Wahlverhaltens in den Schwerpunktgebieten der Parteien werden durch eine Wählerwanderungsanalyse ergänzt, mit der der Grad parteilicher Umorientierung und die Mobilisierung von Wählern und Nichtwählern für die jeweiligen Parteien dargestellt wird. Zentrale Ergebnisse der Analysen:
Wählerwanderung
- Die gegenüber der Kommunalwahl 2009 trotz zweier erfolgreicher neuer Parteien leicht gesunkene Wechselbereitschaft der Wahlberechtigten deutet derzeit auf eine Stabilisierung der Stammwählerschaft der Parteien aber auch der Nichtwähler hin.
- Den größten Wanderungsverlust erleidet die FDP gegenüber der CDU. Damit vollziehen die Wähler bei der Kommunalwahl 2014 den Trend der Bundestagswahl 2013 nach. Der CDU gelingt es derzeit offenbar besser, der FDP-Wählerschaft eine Orientierung zu bieten.
- Den zweitgrößten Wanderungsverlust erleidet PRO KÖLN. Ein Großteil deren Wähler von 2009 blieb der Kommunalwahl 2014 fern. Der nur geringe Austausch mit anderen Parteien deutet auf die politische Isoliertheit von PRO KÖLN hin.
- Weiterhin stellt die Abwanderung von GRÜNEN-Wählern hin zur SPD eine teilweise Korrektur gegenüber dem Wahlergebnis von 2009 dar. Bei dieser Wahl hatten die GRÜNEN in erheblichem Maße von der SPD hinzugewonnen.
- Eine besondere Rolle spielen bei der Kommunalwahl 2014 die Nichtwähler: Während die großen Volksparteien viele ihrer Wähler nicht mehr mobilisieren konnten, ist die kleineren Parteien mit pointierten Wahlaussagen sehr gut gelungen. Die AfD gibt als europaskeptische Partei offenbar vielen ehemaligen Nichtwählern eine Perspektive, die von den etablierten Parteien nicht getragen wird. Den PIRATEN hat möglicherweise das Versprechen auf transparentere politische Prozesse geholfen, zahlreiche Nichtwähler zum Urnengang zu motivieren. Als einzige, bereits etablierte Partei haben die LINKEN erhebliche Mobilisierungserfolge erzielt.
Schwerpunktgebiete der Parteien
- Die SPD hat ihre räumlichen Schwerpunkte im rechtsrheinischen Köln, im Kölner Norden sowie in Teilen der Stadtbezirke Nippes und Ehrenfeld. Sie erzielte hohe Stimmenanteile in Gebieten mit einem höheren Arbeiteranteil und einer unterdurchschnittlichen Wahlbeteiligung.
- Die Schwerpunktgebiete der CDU liegen am Stadtrand und sind durch ein überdurchschnittliches Einkommensniveau und einen höheren Anteil älterer Wählerinnen und Wähler gekennzeichnet.
- Die GRÜNEN haben ihre Schwerpunktgebiete in der Innenstadt und innenstadtnahen Gebieten, die durch eine relativ junge Bevölkerung mit einem höheren Bildungsstand und durchschnittlichem Einkommen gekennzeichnet sind.
- Die FDP zieht sich auf ihre Kernklientel zurück und ist vor allem in Lindenthal und Rodenkirchen beziehungsweise in Gebieten mit hohem Bildungs- und Einkommensniveau stark.
- Die LINKE hat viele räumliche Schwerpunkte in Mülheim, Kalk und Chorweiler sowie in Ehrenfeld. In den Schwerpunktgebieten der LINKEN ist das Durchschnittseinkommen unterdurchschnittlich und der Arbeiteranteil liegt über dem städtischen Durchschnitt.
- PRO KÖLN erzielt vor allem Stimmen in Gebieten mit einem geringen Einkommens- und Bildungsniveau sowie mit einem hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern.
- Die AfD gewinnt insbesondere in Gebieten mit einem etwas höheren Anteil älterer Bewohner und einem leicht höheren Durchschnittseinkommen überdurchschnittlich viele Stimmenanteile.
- Die PIRATEN gewinnen in Gebieten, die durch eine jüngere Bewohnerschaft, viele Einpersonenhaushalte, ein höheres Bildungsniveau gekennzeichnet sind, viele Stimmen.
Die Schwerpunkte der Parteien überlagern sich zum Teil: So haben beispielsweise CDU und FDP gemeinsame Schwerpunktgebiete und auch die beiden Volksparteien CDU und SPD.
Weitere Infos unter: http://wahlen.stadt-koeln.de/