Die sogenannte “Bergungsbaugrube” ist von der Stadt Köln im Einsturztrichter des ehemaligen Historischen Stadtarchivs errichtet worden, um die unter dem Grundwasserspiegel befindlichen Trümmer des Archivgebäudes sowie restliche Archivalien in einem Umfang von über einem Regalkilometer zu bergen.
Nachdem diese Arbeiten im Herbst 2011 abgeschlossen waren, haben der gerichtliche Sachverständige Professor Kempfert sowie die Staatsanwaltschaft in den Folgemonaten Untersuchungen an der wahrscheinlich einsturzursächlichen Schlitzwand des Gleiswechselbauwerks bis zu einer Tiefe von 28 Metern NN durchgeführt. Danach wurde das Bergungsbauwerk planmäßig bis auf eine Höhe von circa 36 Meter NN mit dem speziellen Verfüllbaustoff “Terra Flow” gefüllt, der inzwischen ausgehärtet ist.
Die restliche Verfüllung der Bergungsbaugrube war ursprünglich ebenfalls mit dem gleichen Material vorgesehen, ergänzend gestützt durch einen nördlich und einen südlich gelegenen Betonstützbalken als Aussteifung. Inzwischen hat der Prüfstatiker die Vorlage einer Nachberechnung der Statik und gegebenenfalls weitere statische Maßnahmen angefordert. Diese Nachberechnungen wurden unmittelbar durch die Stadt Köln an ein Statikbüro in Auftrag gegeben und werden derzeit mit Hochdruck durchgeführt.
Dazu hat die Stadt Köln inzwischen den Stuttgarter Geotechniker Professor Christian Moormann, Institut für Geotechnik der Universität Stuttgart, mit der Koordination der verschiedenen statischen Lösungsmöglichkeiten mit den Forderungen des Prüfstatikers beauftragt. Die Stadt Köln rechnet damit, dass Anfang der kommenden Woche eine den Forderungen des Prüfstatikers genügende und den Anforderungen des Gerichtsverfahrens und der Staatsanwaltschaft entsprechende Lösung vorliegen wird. Die Stadt Köln prüft, in der Zwischenzeit baubegleitende Maßnahmen vorzuziehen, um mögliche Folgen der Bauverzögerung zu reduzieren.
Die Verwaltung setzt alles daran, den für September 2012 vorgesehenen Beginn der Besichtigungsbaugrube noch einzuhalten beziehungsweise eine Verzögerung zu minimieren.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.