Pünktlich zum ersten Mal, als die drei Jungtiger auf die Außenanlage durften, fiel leichter Schnee. Die Katzen Mila und Finja, sowie der Kater Jegor sind nun drei Monate alt, wiegen jeweils um die 10 kg und genießen bereits Rindernackensteaks zusätzlich zur Muttermilch, so Zoochef Theo Pagel.
20 Jahre ist es nun her, dass eine Amur- oder Sibirische Tigerin Nachwuchs im Kölner Zoo bekam. Weltweit gibt es von dieser größten und vielleicht schönsten (laut Theo Pagel, der früher selbst Kurator der Tiger war) Katze nur noch weniger als 600 Exemplare. Davon 350 in der Wildnis und 200 in Zoos.
Umso glücklicher ist man im Kölner Zoo, dass die drei Jungen von ihrer Mutter Hanya so vorbildlich erzogen werden. Dies war auch bei ihrem ersten Besuch im Außengehege deutlich zu sehen. Erst machte Hanya ihnen Mut nach draußen zu gehen, und dann zeigte sie ihnen deutlich, wo sie zum Beispiel nicht klettern sollten. Vater Altai durfte am ersten Tag noch nicht direkt dabei sein, da sich alle fünf aber ganz besonders prächtig verstehen, wird dies sicherlich bald möglich sein.
Bevor die Kleinen auf die Anlage durften, zeigte er sich stolz brüllend und knurrend, rutschte ein wenig auf dem frischen Schnee und hob ab und zu die scheinbar selbst ihm zu kalt gewordenen Tatzen von dem eisigen Boden und hielt sie länger in die Luft.
Um den Anblick dieser Tigeridylle auch am allerersten Tag mit der Öffentlichkeit genießen zu können, war sogar eine ganze Gruppe von Neugierigen trotz des eisigen Wetters mit dem Auto aus Wilhelmshaven angereist. Dort haben sie leider keinen Zoo, sondern nur ein Aquarium. Bevor die Jungtiere zu groß geworden sein werden, möchten sie wieder nach Köln kommen, um die gesamte Familie zusammen zu sehen.
Auch vor Ort an diesem Spätvormittag: Sehr viele Zoo-Mitarbeiter, die die Tigerchen bislang auch noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Vom Temperament her sind die drei übrigens sehr unterschiedlich. Ein Mädchen ist frech und vorwitzig, und auch immer die erste beim entdecken neuer Reviere. Das andere Mädchen ist hingegen etwas zurückhaltend. Kater Jegor liegt genau dazwischen.
Autor: Andrea Matzker/ Redaktion