Das Kölner Wallraf-Richartz-Museum ermöglicht ab Freitag (1. Juli) eine ungewohnte Sicht auf seine Arbeit. Die Sonderausstellung “Tat Ort Museum” zeigt erstmals Aspekte der Museumsbetriebs, die eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Das Haus ist am Freitag vor 150 Jahren eröffnet worden.
Schau zeigt Arbeit von Kuratoren und Restauratoren
“Wir wollten zu diesem Jubiläum keinen Rückblick. Stattdessen können unsere Besucher einen Blick hinter die Kulissen des Museums ermöglichen”, sagte am Donnerstag Direktor Andreas Blühm.
So präsentiert die Schau nicht nur die bedeutendsten Neuerwerbungen der vergangenen Jahre, auch die Aufgaben der
einzelnen Museumsabteilungen werden vorgestellt. Gezeigt werden die an chirurgische Instrumente erinnernden Werkzeuge der Restauratoren ebenso wie die Transportbehälter, mit denen die häufig unersetzlichen Kunstwerke um die Welt geschickt werden. An einem Atemluftmessgerät können die Besucher erleben, wie wichtig das Raumklima für die Kunstwerke ist.
“Wie jedes Museum sind wir den Prinzipien Sammeln, Bewahren,
Forschen, Zeigen und Vermitteln verpflichtet. Mit der Schau stellen
wir vor, wie diese Ansprüche bei uns mit Leben erfüllt werden”,
betonte Blühm.
Die Schau verschweigt nicht, mit welch enormen finanziellen
Aufwand diese Arbeit verbunden ist. “Diese Bilder gehören ja nicht dem Museum, sie gehören den Einwohnerinnen und Einwohnern von Köln und wir verwalten sie nur”, stellte Blühm klar. Im vergangenen Jahr haben rund 140.000 Menschen sein Haus besucht.
Das älteste Kölner Museum
Die Ausstellung ist einer der Höhepunkte des Jubiläumsjahres “150 Jahre Wallraf“. Am 1. Juli 1861 war das erste Museum für die
umfangreiche Kunstsammlung aus dem Nachlass des Kölner Gelehrten Franz Ferdinand Wallraf (1748-1824) eröffnet worden. Ermöglicht wurde der Bau durch die umfangreichen Stiftungen des Kölner Kaufmanns Johann Heinrich Richartz (1795-1861). Seit rund zehn Jahren residiert das Museum in der Kölner Innenstadt in der Nachbarschaft des historischen Rathauses.
Zum 150-jährigen Bestehen erschien bereits eine Sonderbriefmarke der Post. Ab dem 21. Oktober gibt es mit “Panoptikum – Die geheimen Schätze des Wallraf” eine weitere Sonderausstellung. Im Mittelpunkt steht dann das Museumsdepot, in dem die meisten der rund 1.500 Gemälde der Alten Meister aus dem Bestand gelagert sind. Dabei können die Besucher abstimmen, welches Werk aus dem Depot in die Dauerausstellung übernommen werden soll.
Die Ausstellung “Tat Ort Museum” wird bis zum 25. September gezeigt. Das Wallraf-Richartz-Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, am Donnerstag bis 21.00 Uhr.
Das Wallraf-Richartz-Museum in neun Daten
- Das erste Museum Wallraf wurde am 1. Juli 1861 in Köln eröffnet
- Es zeigte die umfangreiche Kunstsammlung aus dem Nachlass des Kölner Gelehrten Franz Ferdinand Wallraf (1748-1824)
- Der damalige Bau wurde durch die umfangreiche Stiftungen des Kölner Kaufmanns Johann Heinrich Richartz (1795-1861) finanziert
- Nach mehreren Umzügen residiert das Museum seit zehn Jahren in der Kölner Innenstadt in der Nachbarschaft des Historischen Rathauses
- Sein Bestand umfasst rund 1.500 Gemälde und 75.000 Grafikarbeiten
- Die Jubiläumsausstellung “Tat Ort Museum” wird vom 1. Juli bis 25. September gezeigt
- Der Eintritt kostet für Erwachsene 8,50 Euro
- Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 21.00 Uhr geöffnet
- Die Adresse lautet Obenmarspforten, 50667 Köln, Telefon 0221 – 221-211-19, www.Wallraf.Museum.de
Autor: Matzker/ Schlesinger dapd