Kinder in Sicht – Aufmerksamkeitspflicht

Auch die Verkehrserziehung macht Kinder nicht automatisch zu besonnenen 'kleinen Erwachsenen' im Straßenverkehr, doch profitieren sie in der Regel von Schulweg- oder Radfahrtrainings. / copyright: Martin Moritz / djd/DGUV
Auch die Verkehrserziehung macht Kinder nicht automatisch zu besonnenen ‘kleinen Erwachsenen’ im Straßenverkehr, doch profitieren sie in der Regel von Schulweg- oder Radfahrtrainings.
copyright: Martin Moritz / djd/DGUV

Im Straßenverkehr gilt: Unverhofft kommt oft. Ein defensiver Fahrstil ist daher oberstes Gebot für motorisierte Verkehrsteilnehmer. Erst recht, wenn Kinder ins Blickfeld geraten. Denn bei ihnen sind viele Fähigkeiten, die für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr benötigt werden, noch nicht ausgeprägt.

Kinder kennen oft kein Halten

Erwachsene wissen, dass im Straßenverkehr ungeteilte Aufmerksamkeit gefragt ist. Kinder sind hingegen erst im Alter von etwa 14 Jahren in der Lage, sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Die Neulinge im Straßenverkehr reagieren spontan, haben ein begrenztes Sichtfeld und können Geschwindigkeiten und Bremswege schlecht einschätzen. Es ist Kindern zudem kaum möglich, sich in andere Verkehrsteilnehmer hineinzuversetzen und deren Verhalten vorauszusehen. Motorisierte Verkehrsteilnehmer sollten sich daher auf das oft unberechenbare Verhalten von Kindern im Straßenverkehr einstellen und entsprechend vorausschauend fahren. Das heißt: Fuß vom Gas und bremsbereit sein, wenn ein Kind in der Nähe läuft oder radelt. In Anliegerstraßen zu Schulen und Kindergärten sowie in Wohngebieten ist besondere Vorsicht geboten und ein Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzungen unbedingt erforderlich – auf dem Nachhauseweg kennen Kinder kein Halten.

Training für “rollikids”

Auch die Verkehrserziehung macht Kinder nicht zu besonnenen “kleinen Erwachsenen” im Straßenverkehr, doch profitieren sie in der Regel von Schulweg- oder Radfahrtrainings. Diese werden nun erstmals auch für Kinder angeboten, die mit dem Handbike unterwegs sind, einer Kombination aus Rollstuhl und Fahrrad. Bislang hatten Handbiker kaum Möglichkeiten, ihre Teilnahme am Straßenverkehr zu trainieren. Das Sicherheitstraining für Kinder und Jugendliche bieten die “rollikids” des Deutschen Rollstuhlsportverbands (DRS) an, unterstützt von der Kampagne “Risiko raus!” und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Vorsicht, Kinder! – Tipps der Kampagne “Risiko raus!”

  • Kinder reagieren spontan, sind in ihrem Sichtfeld begrenzt und schlecht im Einschätzen von Geschwindigkeiten und Bremswegen.
  • Kindern ist es kaum möglich, sich in andere Verkehrsteilnehmer hineinzuversetzen und vorauszusehen, wie diese sich verhalten werden.
  • Autofahrer müssen sich bei Kindern auf unberechenbares Verhalten einstellen und besonders in der Nähe von Schulen oder Kindergärten sowie in Wohngebieten bremsbereit sein.

Mehr unter www.risiko-raus.de

Autor: Redaktion / HKI