Ein heftiges Unwetter mit Gewitter, Hagel und Regen hat am Samstagnachmittag in Teilen von Nordrhein-Westfalen für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde unter anderem der Kölner Dom von mehreren Blitzen getroffen. Die Public Viewing Fläche musste geräumt werden.
Zudem drangen erhebliche Mengen Regenwasser in den Dom ein. Berichte über Schäden an der gotischen Kirche lagen zunächst nicht vor. Die Domplatte wurde aus Sicherheitsgründen zeitweise gesperrt
Polizei und Ordnungsamt räumten die Freifläche vor der Kölner Lanxess-Arena, wo sich mehrere Tausend Menschen zum Public Viewing des WM-Spiels Deutschland gegen Argentinien versammelt hatten. Die Besucher wurden in den Katakomben der Arena in Sicherheit gebracht, hieß es. Statt der erwarteten etwa 35 000 Zuschauer hatten sich rund eine Stunde vor Spielbeginn nur etwa 17 000 Menschen eingefunden. Sie konnten die Live-Übertragung des Spiels später in der Halle verfolgen.
Polizei und Feuerwehr waren aufgrund herabgefallener Äste, ausgelöster Alarmanlagen und teilweise überfluteter Straßen im Dauereinsatz. Unter anderem fielen mehrere Ampeln durch Blitzeinschläge aus. Auch stürzten Äste auf die Oberleitung von Straßenbahnen, was zu Zugausfällen führte. Durch das Gewitter wurde auch der TV-Empfang teilweise erheblich beeinträchtigt.
Viel Arbeit hatten Polizei und Feuerwehr auch in Bonn und dem benachbarten Rhein-Sieg-Kreis. Nach heftigen Regenfällen waren Kanäle und Bäche den rasch steigenden Wassermassen nicht gewachsen. Etliche Keller wurden überflutet und mussten leer gepumpt werden. Teilweise im Minutentakt seien Unwetterschäden gemeldet worden, sagte ein Polizeisprecher. Durch die Sturmböen wurden Dächer abgedeckt und Gegenstände wie Schilder und Plakate auf die Fahrbahnen geweht. Zudem wurden durch den Starkregen zahlreiche Kanaldeckel hoch gedrückt. Im Stadtteil Wachtberg wurden durch den Regen zwei Gastanks frei gespült worden, die von der Feuerwehr gesichert werden mussten.
Die größte Public-Viewing-Veranstaltung in Essen mit rund 6000 Zuschauern am Baldeneysee musste in der Halbzeitpause aufgrund des Gewitters und starken Regens abgebrochen werden. Auch eine Public-Viewing-Veranstaltung in Lünen mit 3000 Zuschauern wurde abgebrochen, nachdem Starkregen und heftige Windböen für einen Ausfall der Technik gesorgt hatten.
Die Feuerwehren des Kreises Mettmann meldeten rund 100 wetterbedingte Einsätze. Die Polizei in Marl, Herten und Recklinghausen verzeichnete über 100 witterungsbedingte Einsätze. Mehr als 20 Autos wurden durch umgestürzte Bäume oder herabgefallene Äste beschädigt. im Kreis Coesfeld wurden in drei Stunden etwa 150 Wetter-Einsätze abgearbeitet.
Auch die Eifelregion und der Westen von NRW waren stark betroffen. So ging in Düren Hagel nieder, an einer Messstelle in der Eifel wurde innerhalb kurzer Zeit 27 Liter Regen pro Quadratmeter festgestellt. Es gab zunächst keine Angaben darüber, ob bei dem Unwetter Menschen verletzt wurden.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen zogen die Unwetter am frühen Abend über das Ruhrgebiet und das Münsterland ab. In den nächsten Tagen werden die Temperaturen leicht zurückgehen, während es laut DWD spätestens zum kommenden Wochenende wieder heiß werden kann.
Der CSD in Köln lief am Sonntag zum Glück der Tausenden Zuschauern und Teilnehmern im Trockenem.
Autor: ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach