Es ist seit einiger Zeit in Deutschland nicht mehr so einfach, ein Studium der Geologie, Sozialpolitik oder Kunstwissenschaft aufzunehmen und sich dieser oder jener persönlichen Leidenschaft vollends zu widmen. Denn neben dem Alltag, der aus der Fortbildung und dem geistigen Austausch bestehen sollte, sehen sich noch immer viele junge Leute mit scheinbar überflüssigen Studiengebühren konfrontiert.
Von vielen Bundesländern wurden diese Gebühren allerdings wieder abgeschafft und nur noch ein paar Länder erheben Gebühren und wollen trotz des medialen Drucks und der verärgerten Studenten noch nicht nachgeben.
Studiengebühren in Deutschland
Im Jahr 2006 wurden in Nordrhein-Westfalen unter der schwarz-gelben Landesregierung Studiengebühren in Höhe von 500 Euro eingeführt. Daneben konnte es je nach Art des Studiengangs auch Abweichungen des monatlichen Betrages geben. Seitdem sind Studenten der Ansicht, dass die Beiträge ungerechtfertigt sind, vor allem weil sie sich kein klares Bild über den Verbleib des eingezahlten Geldes machen können. Die Ausbildungsstätten sollen die Gebühren nicht wie angenommen für wissenschaftliche Projekte, Fortbildungsmaßnahmen oder spürbaren Verbesserungen der studentischen Situation nutzen, sondern sie auf ihre Konten legen und somit nicht wieder an die Studenten zurückgeben. Und dass Studenten darüber verärgert sind, ist wohl nicht verwunderlich, da man als sogenannter Sponsor seinen eingezahlten Betrag schließlich auch in Bewegung sehen will. Wenn nicht hervorgeht, was mit dem Geld passiert, dann sieht man selbstverständlich nicht ein, wozu er schließlich gebraucht wird und genau deswegen gehen immer mehr Leute auf die Barrikaden und streben nach einer positiven Wendung des Ganzen. Im März dieses Jahres nahmen die Rot-Grünen in Nordrhein-Westfalen die Sache jetzt in die Hand und schafften die Studiengebühren schließlich ab. Somit finden sich jetzt nur noch drei der ursprünglich sieben Bundesländer (Hamburg, Niedersachsen und Bayern) mit Gebühren, die zumindest in der Missgunst der Studierenden und deren Familien stehen.
Kredite und Schulden als Lösung
Die finanzielle Situation von Studenten war noch nie die beste, insofern diese nicht aus einer wohlhabenden Familie stammen, regelmäßige Zuschüsse erhalten oder neben der Ausbildung noch verschiedene Nebenjobs verfolgen. Eine Vielzahl von Studenten muss sich darüber hinaus mit Selbstversicherungen (ab dem Alter von 25 Jahren), hohen Mieten und jährlich steigenden Strompreisen herumschlagen. Wenigstens eine kleine Hilfe stellt so manches Formular zur Ermittlung der Beiträge und Leistungsmerkmale der Studententarife dar, das man im Internet finden kann. So kann der Student seine kostenlose, unverbindliche Marktanalyse von privaten Krankenversicherungen durchführen lassen. Damit findet jeder den günstigsten Tarif und die richtige Versicherungsgesellschaft. Viele Studenten sind gezwungen, ein sogenanntes Studiendarlehen aufzunehmen, das ihnen das Studium zwar bis zum Ende finanziert, aber die meisten jungen Leute auch noch Jahre später schwer verschuldet da stehen lässt. Legere Meinungen wie zum Beispiel jene, dass jedes erfolgreiche Studium zwangsläufig dazu führt, dass man im folgenden Job genug verdient um jeden Kredit abbezahlen zu können, übersehen vermutlich diese Seite der Medaille.