Bayreuther Uni-Präsident Bormann in Köln von Stadtbahn erfasst und getötet

Der Präsident der Universität in Bayreuth, Rüdiger Bormann, ist tot. Der 60-Jährige wurde am Sonntagabend (13.01.13) beim Joggen in Köln von einer Stadtbahn erfasst und tödlich verletzt, wie die Hochschule am Montag (14.01.13) bestätigte / copyright: Timm Schamberger / dapd
Der Präsident der Universität in Bayreuth, Rüdiger Bormann, ist tot. Der 60-Jährige wurde am Sonntagabend (13.01.13) beim Joggen in Köln von einer Stadtbahn erfasst und tödlich verletzt, wie die Hochschule am Montag (14.01.13) bestätigte
copyright: Timm Schamberger / dapd

Die Universität Bayreuth trauert um ihren Präsidenten Rüdiger Bormann: Der 60-jährige Professor wurde am Sonntag beim Joggen in Köln von einer Stadtbahn erfasst und tödlich verletzt, wie die Hochschule am Montag bestätigte. Der Physiker war seit 1. April 2009 Präsident der Uni Bayreuth.

Rüdiger Bormann hatte sich 2011 bundesweit einen
Namen gemacht, als die Uni dem ehemaligen Verteidigungsminister Karl
Theodor zu Guttenberg (CSU) wegen vorsätzlichen Täuschens in seiner
Dissertation den Doktortitel entzog.

Bormann war den Angaben
zufolge privat zu Besuch in Köln. “Wir sind sehr traurig über den
Verlust. Er wird in unserem Team, das durch großes gegenseitiges
Vertrauen geprägt ist, sehr fehlen”, erklärte der Kanzler der
Universität, Markus Zanner.

Die Universität bescheinigte Bormann,
in der Causa Guttenberg durch “sachorientiertes und auf Transparenz
bedachtes Management” überzeugt zu haben. Sein Vorgehen habe zu einer
bundesweiten Diskussion über gute wissenschaftliche Praxis und
Redlichkeit geführt sowie zu einer von ihm in die Wege geleiteten Reform
der Doktorandenausbildung mit besonderem Fokus auf die
Qualitätssicherung.

Bei Rotlicht über Schienen gelaufen

Bormann
wurde 1952 in Bremen geboren und studierte an der Universität
Göttingen, wo er 1979 auf dem Gebiet der Metallphysik promovierte. Nach
Aufenthalten an der Stanford University und der Uni Göttingen leitete er
bis 2009 an der Technischen Hochschule Hamburg-Harburg als Professor
das Institut für Werkstoffphysik und -technologie. Im Juli 2008 wurde
Bormann zum Präsidenten der Uni Bayreuth gewählt. Das Amt trat er 2009
an.

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP)
erklärte, mit Bormann verliere nicht nur die Universität Bayreuth,
sondern ganz Bayern “einen dynamischen und hoch geschätzten
Universitätspräsidenten”. Dieser habe viel für die Weiterentwicklung der
Universität und den oberfränkischen Hochschulraum geleistet. Über den
plötzlichen Unfalltod Bormanns sei er tief erschüttert.

Der
60-Jährige war nach Angaben der Kölner Polizei am Sonntagnachmittag
gegen 15.00 Uhr in Begleitung einer 47-jährigen Frau entlang der
Rheinpromenade in Köln beim Joggen, als er offensichtlich bei Rotlicht
die Schienen der Stadtbahn überquerte, die dort in zwei Richtungen
fährt. Er wurde ersten Ermittlungen zufolge aus einem Richtung
Innenstadt kommenden Zug erfasst und zur Seite geschleudert. Dabei wurde
er so stark verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Seine
Begleiterin, der Fahrer der Bahn und zwei Fahrgäste erlitten einen
Schock.

Autor: Redaktion/ dapd/ Ralf Johnen