Dramatischer Rettungseinsatz am Rhein

Es waren auch zwei Hubschrauber im Einsatz. / copyright: Andrea Matzker
Es waren auch zwei Hubschrauber im Einsatz.
copyright: Andrea Matzker

Am Samstag, 15. März 2014, erhielt die Leitstelle gegen 14:30 Uhr einen Notruf von Passantinnen und Passanten am Stammheimer Rheinufer, durch den zwei in den Rhein gefallene Kinder gemeldet wurden.

Von Joggerinnen, Joggern,
Passantinnen und Passanten konnten beide Mädchen aus dem Rhein gerettet
werden, die Jüngere von ihnen musste jedoch reanimiert werden und
verstarb später im Krankenhaus. Einer der Retter, der sich selbst ins
Wasser begeben hatte, konnte trotz mehr als zweistündiger Suche nicht
gefunden werden und wird vermisst.

Die
Mädchen, 6 und 10 Jahre alt, hatten auf einem Spielplatz am Rheinufer
gespielt. Die Ältere verletzte sich dabei an der Hand und wollte die
Hand im Wasser kühlen. Dabei fielen beide aus noch ungeklärter Ursache
ins Wasser. Während die 10-Jährige schnell von Passantinnen und
Passanten aus dem Rhein gezogen werden konnte, trieb die Jüngere weiter.
Um auch sie zu retten, sprang ein Jogger in den Rhein und versuchte,
sie zu erreichen. Gemeinsam mit einer weiteren Joggerin konnte er das
Kind ans Ufer bringen, wurde aber selbst von der Strömung weiter
abgetrieben. Während am Ufer weitere Passantinnen und Passanten mit der
Reanimation des Kindes begannen, lief die Joggerin parallel zu dem im
Wasser treibenden Mann mit und versuchte, diesen mit einem großen Ast zu
retten. Der Mann konnte den Ast jedoch nicht greifen und ging kurz
darauf unter.

Die Suche nach ihm wurde
mit fünf Booten (Rettungsboot und ein Löschboot der Feuerwehr, Boot der
Wasserschutzpolizei, Rettungsboot der Feuerwehr Leverkusen und Löschboot
der Werkfeuerwehr des Chemparks Leverkusen), zwei Hubschraubern
(Rettungshubschrauber Christoph 3 und ein Polizeihubschrauber) sowie
rund 40 Einsatzkräften der Feuerwehr an Land über einen Sektor von knapp
15 Kilometern über zwei Stunden lang durchgeführt. Sie war leider
erfolglos, der Mann wird weiterhin vermisst.

Die
Reanimation des 6-jährigen Mädchens war Dank der schnellen und
couragierten Hilfe aller Beteiligten zunächst so weit erfolgreich, dass
sie ins Krankenhaus transportiert werden konnte, dort aber kurze Zeit
später verstarb. Die 10-Jährige und weitere betroffene Personen –
Helferinnen, Helfer und Angehörige – wurden ebenfalls durch den
Rettungsdienst, teilweise mit Unterkühlung, teilweise mit
Schocksymptomen, in Krankenhäuser gebracht.

Am
Einsatz waren Feuerwehr und Rettungsdienst der Feuerwachen Mülheim,
Deutz und Weidenpesch, die Löschgruppen Flittard und Holweide der
Freiwilligen Feuerwehr sowie der Führungsdienst der Branddirektion
beteiligt. Daneben waren die Feuerwehr Leverkusen und die
Werkfeuerwehren Ford und Chempark Leverkusen beteiligt.

Den beteiligten Helferinnen und Helfern spricht die Feuerwehr ganz ausdrücklich Dank und Anerkennung für ihren Einsatz aus.

OB Jürgen Roters schreibt Familie von vermisstem Retter

Oberbürgermeister Jürgen Roters hat der
Ehefrau und der Familie des vermissten Helfers, der am Samstag in
Köln-Stammheim ein sechsjähriges Mädchen aus dem Rhein gerettet hatte
und anschließend selbst in den Fluten untergegangen war, in einem Brief
seine tiefe Anteilnahme ausgesprochen.

“Die tragischen Ereignisse am vergangenen Samstag haben mich zutiefst erschüttert,” so der OB in dem Schreiben an die Ehefrau von Ali K.

“Als
Mensch kann ich ermessen, wie selbstlos und ehrenhaft Ihr Mann
handelte. Seinem mutigen Einsatz spreche ich als Oberbürgermeister im
Namen der Stadt Köln, aller Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und
ganz besonders auch persönlich meine tiefe Anerkennung und meinen
Respekt aus.Ihnen und Ihren Kindern gilt mein ganzes Mitgefühl,” betont Oberbürgermeister Jürgen Roters weiter.

“Ich
hoffe und wünsche Ihnen, dass Sie in den kommenden Tagen im Kreise
Ihrer Familie und Freunde Ruhe, Besinnung und Kraft finden, um die
schweren Stunden zu überstehen.”

Auch der Mutter des
nach dem Unglück verstorbenen Mädchens schrieb der Oberbürgermeister
einen Brief, in dem er ihr sein Beileid ausspricht: “Mit
sehr großer Betroffenheit habe ich die Nachricht vom tragischen Tod
Ihrer kleinen Tochter Claudette aufgenommen. Zu diesem überaus
schmerzlichen Verlust spreche ich Ihnen sowie allen Angehörigen im Namen
der Stadt Köln, aller Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und ganz
besonders auch persönlich mein tief empfundenes Beileid aus.”

Es
sei sehr schwer, Worte des Trostes zu finden, wenn ein Mensch, der
vermeintlich das ganze Leben noch vor sich hat, so plötzlich und auf so
tragische Weise aus dem Leben gerissen werde. Der Mutter und allen
Angehörigen wünscht der OB viel Kraft, um die schweren Stunden zu meistern.

Autor: Redaktion / Stadt Köln/ Feuerwehr Köln