Auf- und Abstieg der Riester Rente – aktuelle Entwicklungen

Viele Deutsche haben eine Riester-Rente, weil ihnen bewusst ist, dass die gesetzliche Rente für das Rentenalter nicht mehr ausreicht. / copyright: tommyS/pixelio.de
Viele Deutsche haben eine Riester-Rente, weil ihnen bewusst ist, dass die gesetzliche Rente für das Rentenalter nicht mehr ausreicht.
copyright: tommyS/pixelio.de

Die Riester-Rente ist zehn Jahre alt geworden. Sie soll berufstätigen Arbeitnehmern die Möglichkeit geben, schon jetzt für das Alter vorzusorgen. Denn die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung fallen immer schmaler aus.

Denn die
Versorgungslücke, also die Differenz zwischen gesetzlicher Rentenleistung und
dem tatsächlichen finanziellen Bedarf im Alter wird immer größer. Die
Altersarmut nimmt zu, da immer weniger junge Berufstätige, die Rentenlast für
immer mehr ältere Mitbürger tragen müssen.

Neben einer privaten Rentenversicherung oder der Rürup-Rente, die vor allem
für Selbstständige und Arbeitnehmer mit einer hohen steuerlichen Last geeignet
ist, besteht die Möglichkeit eine Riester-Rente zu
vereinbaren. Diese wird staatlich gefördert. So ist es möglich, staatliche
Zuschüsse zu erhalten, wenn man mindestens 4 Prozent seines Bruttolohns
jährlich anspart. Die Riester Rente bleibt aber sowohl in den Augen der
Politiker als auch der Verbraucher hinter den Erwartungen zurück.

Welche Bilanz kann man jedoch nach zehn Jahren ziehen?

Für viele Bundesbürger ist die Riester-Rente noch immer viel zu bürokratisch
und zu wenig transparent um attraktiv als Rentenversorgung zu sein. Vor allem
Familien mit Kindern nutzen die Riester-Rente, da sie besonders von den
staatlichen Zuschüssen profitieren können. Insgesamt ist das Potential aber bei
weitem nicht ausgeschöpft. Viele Verbraucher können zum Beispiel nicht
einschätzen, wieviel ihrer Beiträge tatsächlich in die Rentenvorsorge fließt.
Es wird daher derzeit geprüft, wie man diese Form der Vorsorge transparenter
gestalten und ob man die Höhe der Provisionen gesetzlich begrenzen kann.

Information statt mehr Förderung

Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge ist häufig jedoch
mangelnde Information Grund für die mangelnde Bereitschaft zu riestern. Es sei
daher empfehlenswerter die Bevölkerung besser über die Riester-Rente zu
informieren als höhere Zulagen ins Auge zu fassen. Dies spiegelt sich auch bei
der Verteilung der Riester-Verträge abhängig vom Bildungsstand wieder. Während
nur jeder Sechste (16 Prozent) mit Hauptschulabschluss riestert, sind es bei
den Menschen mit Realschulabschluss oder (Fach-)Hochschulreife immerhin 22 bis
24 Prozent. Dies liegt aber auch daran, dass eher langfristig Besserverdienende
riestern, während Menschen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss häufig
weniger verdienen und daher weniger bereit bzw. in der Lage sind in ihre
Altersvorsorge zu investieren.

Auch müssten mögliche Riester-Sparer stärker darüber aufgeklärt werden, mit
welchen Rentenleistungen sie zu rechnen hätten. Oft fehlen hier genaue
Vorstellungen, so dass die Riester-Rente vorwiegend als monatliche Belastung
wahrgenommen wird, statt als Vorsorgeleistung. Erst wenn die Menschen
verstehen, wie sich auch die gesetzliche Rente entwickelt, können sie das
Potential von Vorsorgemaßnahmen wie der Riester-Rente richtig einschätzen.
Langfristig müsse die Riester-Rente aber auch an die Entwicklungen der
Altersstruktur angepasst werden, um dauerhaft mit Produkten wie der privaten
Rentenversicherung konkurrieren zu können. Mehr Informationen zur Riester Rente.