Kölns Opernintendant Uwe Eric Laufenberg fristlos gekündigt

Der Opernintendant Uwe Eric Laufenberg in Köln im Foyer der Kölner Bühnen während einer Pressekonferenz zur finanziellen Lage der Kölner Bühnen. Die Stadt Köln hat ihren Opernintendanten Laufenberg fristlos entlassen, wie die Stadt Köln am Donnerstag (21.06.12) mitteilte. / copyright: Timur Emek / dapd
Der Opernintendant Uwe Eric Laufenberg in Köln im Foyer der Kölner Bühnen während einer Pressekonferenz zur finanziellen Lage der Kölner Bühnen. Die Stadt Köln hat ihren Opernintendanten Laufenberg fristlos entlassen, wie die Stadt Köln am Donnerstag (21.06.12) mitteilte.
copyright: Timur Emek / dapd

Dem Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg ist von der Stadt Köln amgestrigen Donnerstag (21.06.2012) fristlos entlassen worden. Der Hauptausschuss des Kölner Rates stimmte mehrheitlich für die Kündigung. Kritik kam von der CDU-Fraktion. Dies ist das Ende eines monatelangen Streits.

Das Kündigungsschreiben sollte ihm noch am Donnerstag zugehen, wie die stellvertretende Sprecherin der Stadt, Inge Schürmann, auf dapd-Anfrage sagte. “Mit dem Zugang ist er nicht mehr Intendant der Kölner Oper”, erläuterte sie. Die CDU-Fraktion im Kölner Rat kritisierte den Schritt.

Der Hauptausschuss des Rates habe am Donnerstagnachmittag bei einer Sitzung über Personalangelegenheiten mehrheitlich für die Kündigung gestimmt, sagte die Sprecherin. Die gesetzte Frist zur Annahme des Angebots für eine vorzeitige Auslösung des bis 2016 laufenden Vertrags von Laufenberg sei zuvor “ohne entsprechende rechtlich verbindliche Erklärungen des Opernintendanten verstrichen”, teilte die Stadt mit.

Ende eines monatelangen Streits

Mit der Entlassung endet ein monatelanger Streit zwischen der Stadtspitze und dem Opernintendanten. Sogar ein Schlichter war eingesetzt. Laufenberg, der einen zu geringen Etat kritisierte, hatte mit der Absage der kompletten Spielsaison gedroht und seinen vorzeitigen Abschied nach der Spielzeit angeboten. Kritiker halten Laufenberg vor, dass er seinen Etat überzogen habe.

Im Mai hatte die Stadt Köln mitgeteilt, dass es weitere Überlegungen zu einer vorzeitigen Vertragsauflösung seitens der Stadt nicht gebe, weil der Opernchef seinen Posten trotz Ankündigung doch nicht räumen wolle. Laufenberg hatte daraufhin erwidert, die Stadt habe sein Kündigungsangebot nicht angenommen.

Noch vor wenigen Tagen signalisierte Laufenberg dann, dass er seinen Posten nicht vor 2013 aufgeben wolle. “Ich bin es den Sängern, den Mitarbeitern, den Teams, dem Publikum und mir selbst schuldig, dass ich die Spielzeit 12/13 noch durchführe”, hatte er dem “Kölner Stadtanzeiger” gesagt.

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Winrich Granitzka, distanzierte sich von der Entscheidung des Hauptausschusses des Rates. “Dies ist ein schwarzer Tag für die Kölner Kultur”, sagte er. Zwar habe Laufenberg durch seine Äußerungen dazu beigetragen, dass es schwieriger geworden sei, die bestehenden Differenzen zwischen dem Opernintendanten und der Stadtspitze auszuräumen. Er fügte aber hinzu: “Wir haben Uwe Eric Laufenberg nicht nach Köln geholt, weil ihm großes diplomatisches Geschick nachgesagt wurde, sondern weil er unsere Oper in die erste Liga katapultieren sollte. Das ist ihm zweifelsohne gelungen.” Er forderte zugleich Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) dazu auf, für hochkarätige Nachfolge zu sorgen.

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion