Die Stadt Köln hat sich für den Neubau des eingestürzten Stadtarchiv auf einen Entwurf geeinigt. Unter 40 eingereichten Entwürfen von Architekten aus dem In- und Ausland hat sich das Preisgericht der Stadt Köln für den Vorschlag des Büros “Waechter und Waechter” aus Darmstadt entschieden. Das prämierte Architekturbüro sei bereits am Umbau des hessischen Landtages beteiligt gewesen, sagte der Baudezernent Bernd Streitberger.
Der Neubau, in dem neben dem Stadtarchiv auch die Kunst- und Museumsbibliothek untergebracht werden sollen, soll laut Streitberger insgesamt etwa 86 Millionen Euro kosten. Der prämierte Entwurf sieht einen rechteckigen bronzefarbenen Bau mit Innenhof und einem mehrgeschossigen Magazin für das Kölner Stadtarchiv vor.
Bau des neuen Stadtarchiv ist “sehr funktional”
Der Entwurf sei sehr funktional und das sei entscheidend gewesen, erläuterte Kulturdezernent Georg Quander. Der Plan beziehe zum Beispiel die Installation moderner Löschanlagen mit ein. Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) betonte, dass der Anspruch sei, “das sicherste Archiv Europas” so schnell wie möglich zu bauen.
“Das Archivmaterial über die Entwicklung ist das kulturelle Erbe einer Stadt. Wegen die es Wertes sind die Ansprüche an die Sicherheit des kulturellen Erbes sehr hoch”, sagte der Vorsitzende der Jury, Professor Carlo Weber. Das habe der tragische Verlust der verschütteten Archivalien beim Einsturz des alten Archivs gezeigt. Die Dokumente seien unwiederbringbar.
Als Planungsphase für die Umsetzung sind rund zwei Jahre angedacht. Für den im Dezember 2010 ausgelobten Wettbewerb um das Modell wurden den Angaben zufolge 250.000 Euro ausgelobt. 62.500 Euro waren davon das Preisgeld für den ersten Platz. Insgesamt wurden fünf Entwürfe ausgezeichnet.
Die Jury hatte am Freitag und Samstag über die Entscheidung beraten. Das neue Stadtarchiv soll am Eifelwall, Ecke Luxemburger Straße auf 30.400 Quadratmetern inklusive Tiefgarage entstehen. Das historische Archiv soll auf 20.000 Quadratmetern und die Kunst- und Museumsbibliothek auf circa 10.400 Quadratmetern untergebracht werden.
Kölner Archivalien sind in ganz Deutschland untergebracht
Das Kölner Stadtarchiv am Waidmarkt war am 3. März 2009 eingestürzt. Als Ursachen werden Baumängel und unsachgemäß ausgeführte Arbeiten beim U-Bahn-Bau angenommen. Bei dem Unglück starben zwei Menschen. Die bisher geborgenen Archivalien sind vorerst in Archiven in ganz Deutschland untergebracht.