Vitamine und Mineralstoffe nicht sorglos kombinieren

Auch rezeptfreie Arzeimittel können Nebenwirkungen haben / copyright: Stefan Redel - Fotolia.com
Auch rezeptfreie Arzeimittel können Nebenwirkungen haben
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Eine Tablette gegen den zu hohen Blutzucker, ein paar Tropfen gegen die trockenen Augen und dann noch eine Kapsel gegen das schmerzende Kniegelenk. Die Kombination unterschiedlicher Medikamente sei problematisch, weil das Risiko von unerwünschten Wirkungen und Wechselwirkungen dadurch steige.

“Und das gilt nicht nur für Medikamente auf Rezept”, sagt Sophie Kolbe vom Arzneimittelberatungsdienst der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) in Dresden.

Viele griffen heute zusätzlich zu den verschriebenen Medikamenten noch zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitaminen, Mineralstoffen oder Pflanzenextrakten. Die seien in jedem Supermakrt und in jeder Drogerie erhältlich und landeten daher schnell im Einkaufswagen. “Im Schnitt nehmen die Anrufer bei unserer Beratungsstelle insgesamt sieben verschiedene Präparate am Tag ein”, sagt Kolbe und je älter die Patienten sind, desto mehr Medikamente werden es.

Das Problem: Vitamine & Co können ebenso wie verschreibungspflichtige Medikamente zu unerwünschten Nebeneffekten führen, wenn sie sorglos miteinander kombiniert werden. “Eisen oder Calcium können zum Beispiel die Wirkung von Schilddrüsentabletten verringern”, warnt Kolbe. Johanniskraut führe in Kombination mit UV-Strahlung möglichweise zu Hautreaktionen und setze in manchen Fällen sogar die Wirksamkeit der Anti-Baby-Pille herab.

“Es ist darum wichtig, dass sich Patienten auch zu frei verkäuflichen Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln vom Arzt oder Apotheker beraten lassen”, sagt die Patientenberaterin. Am besten solle man sich alle Präparate, die man über den Tag einnimmt, aufschreiben – nicht nur die verschreibungspflichtigen Präparate, auch das rezeptfreie Kopfschmerzmittel oder die Vitamintabletten aus der Drogerie gehören auf die Liste. “Nehmen Sie diese Liste mit, wenn Sie in die Apotheke gehen und informieren Sie sich zu möglichen Wechselwirkungen”, rät Kolbe.