Weiberfastnacht-Bilanz: Im Einsatz für die Jecken in Köln

Zahlreiche Jecke hatten zum Sessionsstart 'Spaß ohne Glas'. / copyright: Andrea Matzker
Zahlreiche Jecke hatten zum Sessionsstart ‘Spaß ohne Glas’.
copyright: Andrea Matzker

Zum Auftakt des Straßenkarnevals am 7. Februar 2013, war der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln mit allen zur Verfügung stehenden Kräften im Dienst. Die Einsätze konzentrierten sich vor allem auf das Zentrum der Feiern in der Altstadt und der weiteren Innenstadt sowie rund um die Zülpicher Straße.

Die Tätigkeitsschwerpunkte lagen dabei neben der Sicherheit und
Ordnung vor allem auf dem Jugendschutz. Die Aktion “Mehr Spaß ohne Glas”
konnte erneut erfolgreich umgesetzt werden. Wetterbedingt waren die
Besucherzahlen im Bereich Altstadt geringer als erwartet. Die
Einsatzkräfte konnten sich aufgrund der geringeren Dichte effektiver um
Verstöße kümmern.

So wurde auf bewährte Art und Weise an 18
Kontrollstellen in der Altstadt und 12 im Zülpicher Viertel dafür
gesorgt, dass von den Jecken mitgebrachtes Glas in die bereitgestellten
Container entsorgt wurde und gar nicht erst in die Feierbereiche
gelangte. Die Stadt Köln wurde bei dieser Aufgabe von den Kräften eines
Sicherheitsunternehmens unterstützt. Wie schon in den Vorjahren war ein
deutlicher Trend erkennbar, dass sich immer mehr Jecke gut informiert
auf den Weg nach Köln machen und gar kein Glas mehr dabei hatten.

In
den Verbotszonen selbst war vor allem im Vergleich zu den Jahren, in
denen es noch kein Glasverbot gab, wieder erheblich wenigerGlas
und Scherben zu sehen, was sich voraussichtlich auch wieder in den
Statistiken der Rettungsdienste zu Patienten mit Schnittverletzungen
abzeichnen wird.

“Das Motto „Mehr Spaß ohne Glas” ist erneut voll aufgegangen und von den Jecken nicht nur akzeptiert sondern auch begrüßt worden,” so Stadtdirektor Guido Kahlen. “Diesen
Erfolg verdanken wir auch unseren Kooperationspartnern Brings, die seit
dem 11.11.2012 für das scherbenfreie Feiern werben und den Bläck Fööss,
die uns insbesondere in der schweren Anfangszeit aus Überzeugung
unterstützt haben.”

741 Jecken musste
der Ordnungsdienst die Regeln innerhalb der Verbotszonen trotzdem im
Laufe des Tages bis in den späten Abend hinein nochmals erklären. Alle
waren mit dem Glasverbot einverstanden und entsorgten ihre Glasflaschen
umgehend. Im Vorjahr waren 635 Jecke mit Glas innerhalb der Verbotszonen
angetroffen worden.

In diesem Jahr haben sich erfreulicherweise
auch alle Kiosk-, Imbiss- und Einzelhandelsbetriebe an die Spielregeln
von “Mehr Spaß ohne Glas” gehalten. Im letzten Jahr musste noch gegen
einen Kiosk- sowie einen Gaststättenbetreiber ein Verfahren eingeleitet
werden, da diese trotz des Verbotes Glasbehältnisse verkauft hatten.

Der Ordnungsdienst führte im gesamten Tagesverlauf bis in die späten Abendstunden 201 Jugendschutzkontrollen durch (Vorjahr: 235). 128mal
schritten die Einsatzkräfte dabei ein, weil Minderjährige Wein, Bier
und vor allem Spirituosen konsumierten (im Vorjahr: 91). Die dabei
sichergestellten Getränke wurden vor Ort ausgeschüttet. 18 Jugendliche (im Vorjahr: 32) wurden beim Rauchen angetroffen, obwohl dies erst ab 18 erlaubt ist.

Vier
Gastronomen (Vorjahr: 2) mussten außerdem unerlaubt aufgebaute
Außengastronomien abräumen, da sie unter anderem wichtige Flucht- und
Rettungswege behinderten.

Schließlich ist der Ordnungsdienst auch in diesem Jahr gegen das Urinieren in der Öffentlichkeit vorgegangen. 266 (Vorjahr 132) Männer und 6 (10) Frauen wurden ertappt, als sie für ihre Notdurft nicht die bereitgestellten Toiletten nutzten.

Zusätzlich zu ihrem breiten Aufgabengebiet halfen die Einsatzkräfte vielen Jecken, achtmal leisteten sie Erste Hilfe.

Auch
der Verkehrsdienst konnte wieder erheblich zur Wahrung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung beitragen. So stellten die Einsatzkräfte sicher,
dass keine Fahrzeuge Veranstaltungsflächen, Flucht- und Rettungswege
oder den Weg des Umzugs des Reitercorps “Jan von Werth” behinderten. Es
wurden insgesamt 83 (113) “Knöllchen” für Parkvergehen ausgestellt. In 33 Fällen
(53) gelang es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Verkehrsdienstes, die Halterinnen und Halter der Fahrzeuge ausfindig zu
machen, die ihre Autos dann selbst entfernen konnten. 25 (26)
Fahrzeuge mussten jedoch trotzdem abgeschleppt werden. Obwohl der
Verkehrdienst in diesem Gebiet Anwohnerinnen und Anwohner mit
Informationsschreiben auf die Zugstrecke des “Jan von Werth”- Umzuges
hingewiesen hatte, hatten viele ihre Fahrzeuge dennoch diesen behindernd
abgestellt.

Am Samstag, 9. Februar 2013, wird der
Ordnungs- und Verkehrsdienst wieder im Dienst sein. Im Rahmen der Aktion
“Mehr Spaß ohne Glas” ist in der Altstadt und im Zülpicher Viertel von
18 Uhr bis 8 Uhr am nächsten Morgen der Verkauf, das Mitführen und
Benutzen von Glas und Glasflaschen verboten. An den insgesamt 30
Kontrollstellen werden die Einsatzkräfte mit Unterstützung eines
Sicherheitsunternehmens dafür sorgen, dass kein Glas in die zum Feiern
vorgesehenen Bereiche gelangt. Auch Plastikbecher werden wieder als
Alternative angeboten.

Der Verkehrsdienst bereitet sich ebenfalls
auf seine Aufgabenschwerpunkte an den weiteren Karnevalstagen vor. So
müssen wieder Fahrzeuge entlang den Strecken der großen Karnevalsumzüge
beseitigt werden, um diesen freie und gefahrlose Fahrt zu gewährleisten.
Abgeschleppt wird bei Bedarf auf den Zugstrecken der Schull- und
Veedelszöch, des Porzer Rosensonntagszuges (beide Sonntag, 10. Februar
2013), des Rosenmontagszuges (Montag, 11. Februar 2013) sowie diverser
Stadtteilzüge. Neben den Zugstrecken müssen die Aufstellungs- und
Auflösungsbereiche von behindernd parkenden Fahrzeugen befreit werden.
Autofahrerinnen und Autofahrer sollten unbedingt die bereits
aufgestellte mobile Beschilderung beachten und ihr Fahrzeug frühzeitig
anderweitig parken, damit allen Beteiligten Unannehmlichkeiten erspart
werden. Vor allem im Bereich der neuen Zugstrecke hat der Verkehrsdienst
dazu bereits im Vorfeld Hinweisschreiben an Anwohnerinnen und Anwohner
verteilt und darum gebeten, sich um alternative Parkmöglichkeiten zu
kümmern.

Der Verkehrsdienst wird wie in den Vorjahren sechs bis
sieben Stunden vor Abmarsch der jeweiligen Züge unterwegs sein
(Karnevalssonntag und Rosenmontag ab etwa drei Uhr morgens) und
behindernd parkende Fahrzeuge abschleppen. Zunächst wird der Halter
eines betroffenen PKW jedoch
ermittelt und der Versuch unternommen, ihn zu erreichen, sofern er in
unmittelbarer Nähe wohnt, damit er sein Fahrzeug umparken kann.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di