Die Stadt Köln hat ihre konkreten Ausbauplanungen der Kindertagesbetreuung beim Land Nordrhein-Westfalen angemeldet. Dieser Stichtag ist nach dem Kinderbildungsgesetz Nordrhein-Westfalen festgelegt, damit die entsprechenden Landeszuschüsse reserviert werden können.
Die Stadt
Köln hat mit Blick auf Kinder ab 3 Jahren bis zum Schuleintritt 28.136
Plätze in Kindertageseinrichtungen und 300 Plätze in Kindertagespflege
gemeldet. Damit kann der schon seit längerem geltende Rechtsanspruch der
Kinder dieser Altersgruppe auf einen Kindergartenplatz weiterhin
erfüllt werden.
Nach Abstimmungen mit den Trägern der freien
Jugendhilfe hat die Stadt Köln außerdem insgesamt 11.933
Betreuungsplätze für unter 3-Jährige zur Landesförderung angemeldet. Die
Gesamtzahl der angemeldeten U3-Plätze setzt sich zusammen aus 8.463
Plätzen in Kindertageseinrichtungen und 3.470 Plätzen in der
Kindertagespflege. Trotz zuletzt weiter stark gestiegener Geburten- und
Kinderzahlen in Köln würde damit eine vergleichsweise hohe
Versorgungsquote von 40 Prozent (Anzahl der Plätze in Prozent der unter
3-Jährigen) erreicht werden. Diese Versorgungszahl liegt deutlich über
der landesdurchschnittlichen Zielquote von 32 Prozent und trägt dem
Umstand Rechnung, dass in Großstädten ein besonders hoher Bedarf
besteht.
Ab dem 1. August 2013 tritt der Rechtsanspruch auf einen
Betreuungsplatz in Kindertageseinrichtungen oder Kindertagespflege für
Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr in Kraft. Dann muss die
Kommune allen Eltern von ab 1-Jährigen auf deren Wunsch einen
Betreuungsplatz zur Verfügung stellen.
Bereits 10.000 Betreuungsplätze in Betrieb
Von den angemeldeten rund
11.900 Betreuungsplätzen befinden sich rund 10.000 schon in Betrieb,
nach Möglichkeit sollen im aktuell laufenden Kindergartenjahr 2012/2013
noch rund 1.100 Plätze hinzu kommen. Ab dem 1. August 2013 sollen dann
weitere rund 800 Plätze geschaffen werden. Diese werden sicher nicht
alle schon unmittelbar zu Beginn des Kindergartenjahres realisiert sein,
da die neuen Träger aufgrund komplexer Bedingungen zum Teil noch mit
der letztendlichen Sicherung der vorgesehenen Grundstücke
beziehungsweise Immobilien oder der Aushandlung von Mietverträgen
beschäftigt sind. Die Stadt Köln unterstützt dies bestmöglich und hofft
auf eine schrittweise Realisierung der neuen Betreuungsplätze im Laufe
des kommenden Kindergartenjahres. Dabei ist allerdings nicht
auszuschließen, dass es bei einigen Kita-Projekten zu Verzögerungen
kommen kann.
Anzahl bereits vervierfacht
Bildungsdezernentin Dr.
Agnes Klein zeigt sich zuversichtlich, dass mit dem vorgesehenen
weiteren Ausbau der Kindertagesbetreuung eine weitgehende Bedarfsdeckung
erreicht werden kann: “Im Kindergartenjahr 2006/2007
gab es in Köln noch 2.365 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige. Bis
heute haben wir diese Anzahl schon vervierfachen können, mit dem im
nächsten Kindergartenjahr 2013/14 geplanten 11.900 Betreuungsplätze für
unter 3-Jährige wären sie dann verfünffacht. Diese Zahlen machen noch
einmal deutlich, welche Quantensprünge im Ausbau U3 schon hinter uns,
aber auch noch vor uns liegen. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem
geplanten Versorgungsangebot einen Großteil der Betreuungswünsche der
Eltern von Kindern ab dem ersten Lebensjahr werden erfüllen können.”
“Eine willkommene Hilfe,” so Dr. Klein weiter, “ist
dabei natürlich auch, dass die Träger der freien Wohlfahrtspflege ihre
Unterstützung zugesagt haben: Für Kindertageseinrichtungen in freier wie
in städtischer Trägerschaft wird geprüft, inwieweit im Bedarfsfall und
für eine Übergangszeit ein bis höchstens zwei Kinder zusätzlich in
Kindergartengruppen aufgenommen werden können. Dies würde ausdrücklich
im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten unter Wahrung der berechtigten,
hohen qualitativen Anforderungen an Kindertagesbetreuung erfolgen. Die
Zweckentfremdung von Mehrzweckräumen wäre beispielsweise tabu.”
Keine Klagewelle erwartet
Vor dem Hintergrund der hohen Ausbauzahlen in Köln rechnet die Bildungsdezernentin nicht mit einer regelrechten “Klagewelle”. Dr. Klein: “Wenn
es zu Klagen kommt, werden wir natürlich versuchen, auch für diese
Eltern und ihre Kinder tragfähige Lösungen zu finden. Mit Blick auf die
folgenden Jahre ist im Übrigen gewiss: Der Ausbau der
Kindertagesbetreuung in Köln wird weiter gehen müssen. Die Geburten- und
Kinderzahlen in Köln steigen. Zudem sind sich wissenschaftliche
Expertinnen und Experten einig, dass die gesellschaftliche Akzeptanz und
damit die Nachfrage nach der Kindertagesbetreuung für unter 3-Jährige
in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege weiter zunehmen
wird.”
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di