Die Gewerkschaften haben angekündigt, auch nach dem Pfingstwochenende die städtischen Kindertageseinrichtungen zu bestreiken. Bereits seit dem 11. Mai 2015 ist die Mehrheit der Kölner Kitas geschlossen: von 229 Einrichtungen sind derzeit lediglich 4 geöffnet, in 72 ist wegen Unterbesetzung nur ein Teilbetrieb möglich.
Immerhin knapp 3.000 Kinder konnten so betreuet werden. In Kooperation mit den freien Trägern und der Kindertagespflege in Köln konnten zusätzlich 100 Plätze zur Verfügung gestellt werden.
Kölns Beigeordnete für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Agnes Klein, blickt mit Sorge auf die Streikverlängerung: “Ich habe Verständnis für die Forderung nach mehr Anerkennung dieses Berufstandes, aber die Belastung für viele Familien während des Streiks ist enorm. Insofern würde ich es sehr begrüßen, wenn die Verhandlungspartner schnellstmöglich wieder an einen Tisch kommen würden und der Streik ausgesetzt werden könnte.”
Die städtische Sondertelefonnummer 0221 – 221 – 35 24 0 für Eltern bleibt weiter geschaltet. Die Verwaltung muss aber davon ausgehen, dass sich an der Betreuungssituation auch in den der kommenden Woche nicht viel ändert. Daher wird den Eltern telefonisch nur sehr bedingt weitergeholfen werden können. Auch wenn der Druck auf die Familien steigt und die Suche nach Alternativen wegen der langen Streikdauer immer schwieriger wird, ist es der Stadt leider aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich, Räumlichkeiten städtischer Kitas für von Eltern organisierte Betreuungen zur Verfügung zu stellen.
In seiner Sitzung am 12. Mai 2015 hat der Rat der Stadt Köln auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen, den Eltern die Beiträge für die Tage, an denen ihre Kinder wegen des Streiks nicht betreut werden, zu erstatten. Die Rückerstattung kann allerdings erst nach Verabschiedung des Haushalts und Abschluss der Tarifverhandlungen erfolgen.
Ver.di und die Bildungsgewerkschaft GEW streiken für eine bessere
Bezahlung der mehr als 240.000 im öffentlichen Dienst bundesweit tätigen
Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen. Die Vereinigung Kommunaler
Arbeitgeberverbände hatte das abgelehnt.
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Autor: Redaktion / Stadt Köln