Bohrgerät nahm Arbeit zur Bergung von Archivalien des Kölner Historischen Archivs auf

Ein über 100 Tonnen schweres Bohrgerät nahm die Arbeit an der Einsturzstelle auf. / copyright: CityNEWS/ Ina Laudenberg
Ein über 100 Tonnen schweres Bohrgerät nahm die Arbeit an der Einsturzstelle auf.
copyright: CityNEWS/ Ina Laudenberg

Auf ungefähr 10 % schätzt die Kölner Archivverwaltung den Anteil an Archivalien des eingestürzten Historischen Archivs, der bisher noch nicht geborgen wurde. Nun nahm ein über 100 Tonnen schweres Bohrgerät die Arbeit auf, um unterirdische Wände für das sogenanntes Bergungsbauwerk zu errichten.

63 Pfähle, über 30 Meter tief, sollen in den nächsten Wochen nebeneinander gesetzt werden, um eine stabile Wand zu errichten. Zwei Pfähle, so die Kalkulation, sollen pro Arbeitstag gesetzt werden können. Anschließend sollen innerhalb des Ovals die letzten Archivalien aus dem mit Schutt vermischten Grundwasser herausgeholt und die letzten Trümmer in dem Bereich weggeschafft werden. Noch auf dem Gelände der Schuttstelle soll direkt eine Erstversorgung der geborenen Archivalien stattfinden. Für das Bergungsbauwerk, Bergung und die Erstversorgung im 24-Stunden Schichtbetrieb hat jetzt der Hauptausschuss des Rates 10,2 Millionen Euro bewilligt. Der Drei-Schicht-Betrieb wird aus Kapazitätsgründen auch mit externem Personal durchgeführt.

Sowohl der Kosten- als auch der Zeitplan mussten in den vergangenen Wochen an die inzwischen vorliegenden dezidierten Kalkulationen und verbesserten Statikplanungen zur größtmöglichen Sicherheit auf der Schuttstelle angepasst werden. Ziel ist unter anderem, ein Bauverfahren umzusetzen, das keine Wirkung auf die von der Staatsanwaltschaft zu untersuchenden unterirdischen Schlitzwände hat, so dass die Ursachenforschung zur Unglücksursache von dem Bau des Bergungsbauwerks völlig unbeeinflusst vorgenommen werden kann. Für die Planungs- und Bauleistungen im Bereich des Bergungsbauwerks sind jetzt 7,14 Millionen Euro kalkuliert, für das externe Helferpersonal rund 2,5 Millionen Euro. Inklusive der intensiven messtechnischen Überwachung während der Bergung, Entschädigungszahlungen an die Anwohner, Kosten für das Baustellenmanagement und Transporte summieren sich die Kosten für das Bergungsbauwerk auf insgesamt 10,2 Millionen Euro.

Das Bergungsbauwerk schafft gleichzeitig einen Teil der Voraussetzungen für das anschließende sogenannte Besichtigungsbauwerk, das in der Regie des vom Landgericht Köln bestellten Gutachters errichtet wird. Dieses Bauwerk soll Aufschlüsse über die eigentlichen Schadensursachen und damit den oder die Verantwortlichen für den Einsturz des Historischen Archivs im März 2009 ermöglichen.

Autor: Redaktion / Stadt Köln / ARAG