Im Zug, beim Arzt oder beim Einkaufen – mit einer Infektionserkrankung kann man sich leicht anstecken. Gerade die sogenannten Kinderkrankheiten Masern, Mumps oder Röteln sind hochinfektiös und können nicht nur für Kinder, sondern auch für manche Erwachsene gefährlich sein. Helfen können hier Impfungen.
Das Masernvirus etwa überträgt sich durch Tröpfcheninfektion, ein Husten oder ein Gespräch reichen aus. An der “Kinderkrankheit” Masern erkranken immer mehr junge Erwachsene, die weder geimpft sind noch nach Durchleiden der Erkrankung immun sind. Eine hohe Durchimpfungsrate bietet aber nicht nur dem Geimpften Schutz, sondern geht in ihrer Wirkung weit darüber hinaus.
Zunehmende Impfmüdigkeit in Deutschland
Wenn ausreichend viele Menschen geimpft sind, kann sich der Erreger nicht ausbreiten und zu Personen vordringen, die nicht immun sind. Wegen der zunehmenden Impfmüdigkeit in Deutschland ist allerdings die Herdenimmunität in Gefahr. Bei sinkenden Durchimpfungsraten sind zwar die Geimpften geschützt, doch der wertvolle Schutz der Gesellschaft entfällt. Masern kommen inzwischen öfter bei Jugendlichen und Erwachsenen vor. Mit dem höheren Alter steigt auch die Zahl der Komplikationen, wie Lungen- und Augenentzündungen. Daher sollten alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihren Impfstatus überprüfen und sich impfen lassen.
Individuelle Entscheidung zur Impfung
Breite Impfprogramme sichern die Herdenimmunität. In Deutschland ruft die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) alle Bürger ohne ausreichenden Masern-Impfschutz auf, sich impfen zu lassen, um die sich ausbreitende Impfmüdigkeit zu stoppen. Denn die Folgen können gravierend sein: Ungeimpfte oder unvollständig geimpfte Kinder und Jugendliche können zur Gefahr für Säuglinge werden, die für eine Impfung noch zu klein sind. Gegen eine Infektion mit Masern, Mumps und Röteln bietet eine einfache Dreifach-Kombinationsimpfung Schutz. Jeder, der sich für eine Impfung entscheidet, trägt zur Herdenimmunität bei und zeigt damit auch seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
Impfungen: Herdenimmunität kann Mitmenschen schützen
Die Herdenimmunität bietet Schutz für alle in einer Gruppe. Wenn ausreichend viele Menschen geimpft sind, werden dadurch auch einzelne Nicht-Geimpfte geschützt und so die Ausbreitung von Epidemien verhindert. Besondere Bedeutung hat dies zum Beispiel für Säuglinge, die noch nicht geimpft werden können, nicht immune Schwangere und deren ungeborenes Kind, Menschen mit Immundefekten und Transplantations- oder Krebspatienten. Der Effekt der Herdenimmunität tritt allerdings erst bei einer Quote von etwa 95 Prozent geimpfter Personen ein.
Autor: Redaktion/ djd / HDI Versicherung AG