Sommer-Job-Saison in Köln: Volles Portemonnaie durch Ferienjob

Ferienjob in Köln: NGG gibt Tipps für Schüler und Studenten / copyright: Nahrung-Genuss-Gaststätten
Ferienjob in Köln: NGG gibt Tipps für Schüler und Studenten
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Morgens früh raus – trotz Sommerferien? Viele Jugendliche in Köln nutzen die großen Ferien, um als Ferienjobber erste Erfahrungen im Arbeitsleben zu sammeln. Ab dem 15. Lebensjahr dürfen Schüler ihr Taschengeld aufbessern. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Köln hingewiesen.

„Entscheidend in der Sommer-Job-Saison ist, dass pro Woche nicht mehr als vierzig Stunden gearbeitet wird. Und nach vier Wochen ist erst einmal Feierabend – zum Schutz der Jugendlichen und ihrer Gesundheit“, sagt Ernst Busch. Zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens dürften Jugendliche nur ausnahmsweise arbeiten – etwa in Bäckereien oder Gaststätten. Auch die Wochenenden in den Sommerferien seien in der Regel arbeitsfreie Zeit.

Der Geschäftsführer der Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Köln rät jugendlichen Sommer-Jobbern zur Eigeninitiative: „Die Jobbörsen der Arbeitsagenturen sind nicht das Maß aller Dinge. Wer auf eigene Faust bei den Unternehmen in seiner Umgebung nachfragt, fährt damit oft besser.“ Auch wenn die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr erst Ende Juli starten, sollten die Ferienjobber schon jetzt „Nägel mit Köpfen machen“. Von der Aushilfe in Küchen und Bäckereien bis zum Kellnerjob in Gaststätten – es lohne sich, in Köln auf „Sommerjob-Suche“ zu gehen.

Damit nicht zu viel vom hart verdienten Geld beim Finanzamt landet, empfiehlt die NGG, ein paar Regeln zu beachten. „Für Schüler und Studenten ist es oft besser, ‚auf Lohnsteuerkarte’ zu arbeiten. Hier darf bis zu 890 Euro steuerfrei verdient werden. Wer mehr bekommt, muss zwar Lohnsteuer zahlen, mit dem Lohnsteuerjahresausgleich landet das Geld aber schließlich doch wieder im eigenen Portemonnaie“, so Ernst Busch. Der Grund: Die monatliche Lohnsteuer wird für das ganze Jahr berechnet. Wer aber nur einige Wochen pro Jahr arbeitet, bleibt in den meisten Fällen unter dem Freibetrag von derzeit 10.200 Euro – und bekommt die Lohnsteuer zurück erstattet.

Wie viel Jugendliche in Köln während der Sommerferien verdienen, hängt von der Branche und dem Verhandlungsgeschick ab. „8,50 Euro – das ist der Mindeststundenlohn, den die NGG gesetzlich festklopfen will. Der sollte auch für Schüler und Studenten gelten. Daran sollten sich Ferienjobber orientieren. Nach oben ist aber immer Luft …“, so Ernst Busch. Aufpassen müssten allerdings Eltern, deren volljährige Kinder mehr als 9.000 Euro verdienen.

„Das kommt zwar nur selten vor, kann dann aber richtig wehtun. Denn bei jugendlichen Spitzenverdienern kann die Familienkasse das Kindergeld eines ganzen Jahres zurück fordern“, warnt der Gewerkschafter. Erst im kommenden Jahr falle die Einkommensgrenze weg.

Wer in Sachen Ferienjob noch Fragen rund um die Steuer hat, kann sich direkt ans Finanzamt wenden oder diesen Link-Tipp der NGG anklicken.

„Beiträge für Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung fallen beim Ferienjob für Volljährige nicht an, solange sie nicht länger als zwei Monate pro Jahr arbeiten. Hier werden alle Jobs zusammengezählt, die ein Jugendlicher im ganzen Jahr angenommen hat“, sagt Ernst Busch. Und ab dem 51. Arbeitstag greife die Versicherungspflicht in den Sozialsystemen, so der Geschäftsführer der NGG Köln.

Sollte beim Ferienjob einmal ein Unfall passieren, sind die Jugendlichen, wie alle anderen Arbeitnehmer auch, gesetzlich versichert. „Beiträge an die Berufsgenossenschaften müssen sie nicht bezahlen. Ferienjobs sind über den Arbeitgeber angemeldet“, sagt Ernst Busch. Der Versicherungsschutz besteht übrigens unabhängig vom Lohn. Auch unbezahlte Praktikanten sind vom ersten Arbeitstag an versichert – im Betrieb, auf dem Weg zur Arbeitsstelle und zurück nach Hause.