Erst Salz macht das Gemüse würzig – Wissenschaftler stellt salzarme Ernährung in Frage

Eine streng salzarme Kost kann dem Menschen unter Umständen sogar mehr schaden als nutzen. / copyright: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V.
Eine streng salzarme Kost kann dem Menschen unter Umständen sogar mehr schaden als nutzen.
copyright: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V.

Der Abend ist noch lang, die Luft warm. Eine gute Gelegenheit, frisches Sommergemüse, ein paar würzige Dips und noch ein paar Kartoffelchips auf den Tisch zu zaubern. Auch die leckeren Sommersalate werden mit einem feinen Dressing aus gutem Öl, Balsamico und etwas Salz zur Gaumenfreude.

Und wer gern Kartoffeln mag, kocht die Knollen zur Abwechslung mit Schale und fügt ein wenig Butter und Salz dazu. Doch viele Menschen verzichten auf diesen Genuss, weil sie fürchten, Salz könne ihren Blutdruck in die Höhe treiben.

Was hat der Salzkonsum mit dem Blutdruck zu tun?

Dass diese Furcht nicht eindeutig begründet ist, hat der amerikanische Hochdruckforscher Professor Dr. Michael Alderman aus New York jüngst in einem wissenschaftlichen Beitrag für eine Fachzeitschrift betont. Zwar gibt es Menschen, die auf hohen Salzkonsum mit einem Blutdruckanstieg reagieren, bei den meisten gesunden Menschen aber wird der Blutdruck unabhängig vom Salzverzehr reguliert. Und bei einigen Menschen sinkt mit steigendem Salzverzehr sogar der Blutdruckwert. Das Salzsparen hat laut Alderman somit nur eine geringfügige Senkung des Blutdrucks zur Folge.

Selbst wenn im besten Fall unter salzarmer Kost der Blutdruckwert ein wenig absinkt, heißt das nicht automatisch, dass damit die Gefahr von Herzinfarkt und Schlaganfall gebannt wäre. Zwar ist ein Bluthochdruck ein Risikofaktor für solche Ereignisse, das aber heißt noch lange nicht, dass man durch einen Salzverzicht Herzinfarkt und Schlaganfall verhindern könnte. Denn die beiden Befunde direkt miteinander zu verknüpfen, ist nicht zwingend logisch.

Salzrestriktion: Nicht den Teufel mit Beelzebub austreiben

Wissenschaftliche Beweise dafür, dass eine Salzbeschränkung die Rate an Herzinfarkten und Schlaganfällen mindert, gibt es nämlich laut Hochdruckforscher Alderman bislang nicht. Andererseits aber haben Studien gezeigt, dass eine strikt salzarme Ernährung ungünstige Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben und sogar vermehrt zu Herzinfarkten führen kann.

Wer sich genauer über die Bedeutung von Salz für die Gesundheit des Menschen informieren möchte, kann kostenfrei beim Verband der Kali- und Salzindustrie e.V. (Reinhardtstraße 18A, 10117 Berlin, Telefon: 030-8471069-0, Fax: 030-8471069-21, E-Mail: info.berlin@vks-kalisalz.de) die Broschüre “Kein Leben ohne Salz und Wasser” anfordern. Die Broschüre steht auch zum Download auf www.vks-kalisalz.de bereit.

Salzarme Ernährung – pro und kontra

Nach Angaben von Professor Alderman gibt es lediglich 13 Beobachtungsstudien zu den Konsequenzen einer salzarmen Ernährung. Diese Studien kommen allerdings zu unterschiedlichen Resultaten. So gibt es laut Professor Alderman Untersuchungen, die tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Salzkonsum und der Rate an Herz-Kreislauf-Komplikationen sehen. Das Gros der Studien sieht dagegen keine entsprechenden Zusammenhänge. Und vier der Studien können bei Menschen, die sich salzarm ernähren, sogar eine erhöhte Rate an Herzinfarkten belegen.

Autor: djd/ pt