“Süß” zählt ebenso wie etwa “salzig” oder “sauer” zu den grundlegenden Geschmacksrichtungen, die unsere Zunge unterscheiden kann. Unseren Vorfahren signalisierte Süße auch die Ungefährlichkeit von Lebensmitteln. Süß hat, entsprechend dosiert, auch in einer ausgewogenen Ernährung ihren Platz.
Denn wie bei vielen Lebensmitteln kommt es auch beim Zucker auf das richtige Maß an. Wer möchte, hat die Wahl und kann zu kalorienfreien Süßungsmitteln greifen und somit Kalorien einsparen, beim Joghurt, ebenso wie bei der Obsttorte oder der Limonade.
Süße genießen
Seit Jahrtausenden ist Zucker ein Bestandteil der menschlichen Ernährung und ein wichtiger Energielieferant. Zudem kann Zucker Glückshormone wie Endorphine und Serotonin freisetzen sowie Konzentration und Aufmerksamkeit fördern. Süßstoffe können Zucker dabei zwar nicht ersetzen, die Lust auf süßen Geschmack aber können sie befriedigen, wie Diplom-Ökotrophologin Anja Krumbe erklärt: “Süßstoffe liefern keine Energie, haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und können nicht satt machen. Sie sorgen einfach dafür, dass ein Getränk oder eine Speise süß schmeckt.”
Süßstoffe sind unbedenklich
Untersuchungen der Europäischen Lebensmittelbehörde haben unlängst erneut bestätigt, dass bekannte und seit vielen Jahrzehnten genutzte Süßstoffe wie etwa Aspartam ohne Bedenken verzehrt werden können. Zwar kommt dieser Stoff in der Natur als solcher nicht vor, doch er besteht aus natürlich vorkommenden Bestandteilen, die miteinander verknüpft sind. Ergänzt werden die Klassiker unter den Süßstoffen neuerdings durch das Extrakt der Stevia-Pflanze. Auch Lebensmittelhersteller nutzen diese Süße verstärkt. So wird etwa bei der bereits in Großbritannien erhältlichen “Coca-Cola Life” gut ein Drittel des Zuckers durch Stevia-Süße ersetzt. Das spart rund ein Drittel Kalorien: Ursprünglich stammt die Pflanze aus Paraguay und wird bereits seit zwei Jahrhunderten in Südamerika genutzt. Das aus Stevia-Blättern gewonnene Süßungsmittel ist ca. 200-mal süßer als Zucker. Es ist natürlichen Ursprungs und kalorienfrei.
Ein Mythos: Süßstoffe in der Schweinemast
Erhalten Ferkel mit ihrem Futter Süßstoffe, um schneller zuzunehmen? Dies ist ein hartnäckiges Vorurteil, das sich allerdings schnell widerlegen lässt. “Süßstoffe werden in der Schweinemast nicht eingesetzt, um Appetit zu fördern. Man setzt sie aus einem ganz anderen Grund ein”, unterstreicht Diplom-Ökotrophologin Anja Krumbe. In einer kurzen Phase wird dem Ferkelfutter etwas Saccharin zugegeben, aber das aus einem speziellen Grund: Damit sollen die Ferkel nach dem Genuss der süßen Muttermilch allmählich an den Geschmack des normalen Futters gewöhnt werden.
Autor: Redaktion/ djd / HDI Versicherung AG