BaFin kündigt Entscheidung über ACS-Übernahmeangebot an

Überraschende Wende in der Übernahmeschlacht um Hochtief: Nach Informationen des 'Spiegels' könnte der Plan des spanischen Hochtief-Grossaktionaers ACS an der deutschen Börsenaufsicht scheitern, die die Offerte der Spanier für den grössten deutschen Baukonzern genehmigen muss. Den deutschen Kontrolleuren seien so schwerwiegende Bedenken an dem geplanten Geschäft und dem spanischen Konzern gekommen, dass sie dessen Antrag offenbar ablehnen wollen, schreibt das Nachrichtenmagazin in einer Vorabmeldung am Samstag (27.11.10), ohne Quellen zu nennen. / copyright: Volker Hartmann / dapd
Überraschende Wende in der Übernahmeschlacht um Hochtief: Nach Informationen des ‘Spiegels’ könnte der Plan des spanischen Hochtief-Grossaktionaers ACS an der deutschen Börsenaufsicht scheitern, die die Offerte der Spanier für den grössten deutschen Baukonzern genehmigen muss. Den deutschen Kontrolleuren seien so schwerwiegende Bedenken an dem geplanten Geschäft und dem spanischen Konzern gekommen, dass sie dessen Antrag offenbar ablehnen wollen, schreibt das Nachrichtenmagazin in einer Vorabmeldung am Samstag (27.11.10), ohne Quellen zu nennen.
copyright: Volker Hartmann / dapd

Schicksalstag für Hochtief: Die deutsche Wertpapieraufsicht BaFin wird am (heutigen) Montagabend (29.11.2010) ihre Entscheidung über das Übernahmeangebot des spanischen Konkurrenten ACS bekanntgeben.

Das sagte ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) der Nachrichtenagentur dapd. Noch sei die Entscheidung aber nicht gefallen.

Derzeit würden letzte Unterlagen geprüft, die ACS auf Anforderung der BaFin nachgereicht habe, hieß es in der Behörde. Der «Spiegel» hatte zuvor von schwerwiegenden Bedenken der deutschen Kontrolleure berichtet, die möglicherweise zur Ablehnung des Übernahmeangebots durch die BaFin führen könnten.

Einen Rückschlag erlitt Hochtief unterdessen in Australien: Die dortige Übernahmekommission, das Takeovers Panel, lehnte am Montag auch einen Berufungsantrag des Essener Konzerns ab, ACS zu einem eigenen Übernahmeangebot für die australische Hochtief-Tocher Leighton zu verpflichten. Dies hätte die Übernahme für ACS um mehrere Milliarden Euro verteuern und damit möglicherweise unfinanzierbar machen können.

Das Takeovers Panel sah keine ausreichenden Belege für die Behauptung von Hochtief, das Kaufangebot für das deutsche Unternehmen sei nur ein Trick, mit dem ACS in erster Linie die Kontrolle über Leighton erhalten wolle, wie es am Montag in einer Erklärung mitteilte. Das vorliegende Material zeige, dass es ACS in erster Linie darum gehe, Hochtief in der eigenen Bilanz konsolidieren zu können und gleichzeitig den Auslandsanteil des eigenen Geschäfts zu erhöhen. ACS habe sich bereits bereit erklärt, in Bezug auf die Unabhängigkeit von Leighton ähnliche Abmachungen zu treffen wie Hochtief. Es gebe deshalb aus australischer Sicht keinen Grund, das Übernahmeangebot für unakzeptabel zu erklären.

Autor: Redaktion/ dapd