Einzigartig in der Kirchengeschichte: Zwei Kölner zu Kardinälen erhoben

Einzigartig in der Kirchengeschichte: Zwei Kölner zu Kardinälen erhoben / copyright: Koelntourismus
Einzigartig in der Kirchengeschichte: Zwei Kölner zu Kardinälen erhoben
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Zwei Kölner Kardinäle gingen direkt am Tag ihrer Kardinalserhebung in die Geschichte der Katholischen Kirche Deutschlands ein. Mit dem Kölner und heutigen Erzbischof von Berlin, Dr. Woelki, und dem ebenfalls in Köln geborenen Pater Professor Dr. Becker SJ wurden erstmals gleichzeitig zwei Würdenträger aus einer Stadt in das Kardinalskollegium berufen.

Am Samstag, 18. Februar 2012, hat Papst Benedikt XVI während eines Gottesdienstes beide Kölner, gemeinsam mit weiteren 17 Erzbischöfen und drei verdienten Klerikern aus aller Welt, zu Kardinälen erhoben.

Erzbischof Dr. Woelki hatte in einem persönlichen Schreiben Oberbürgermeister Jürgen Roters zur Teilnahme an dem Kardinalskonsistorium eingeladen. In diesem Schreiben heißt es unter anderem, dass er “darin aber auch eine Auszeichnung meiner Heimatstadt Köln” sähe, der er sich “nach wie vor eng verbunden fühle”. Für den durch andere Verpflichtungen gebundenen Oberbürgermeister hat Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes an den Feierlichkeiten in Rom teilgenommen und offiziell die Stadt Köln vertreten. Außerdem nahmen an den Feierlichkeiten teil: Joachim Kardinal Meisner, Weihbischof Dr. Heiner Koch, Generalvikar Prälat Dr. Dominikus Schwaderlapp, Thomas Nickel, Vorsitzender des Diözesanrates, weitere Kirchenvertreter und Messdiener, Familienmitglieder und persönliche Freunde.

Ab 10:30 Uhr wurden am Samstag, 18. Februar 2012, die neuen Kardinäle das rote Birett und den Kardinalsring in der Basilika Sankt Peter in Rom aus der Hand des Papstes entgegenommen. An den Wortgottesdienst schloss sich um 13 Uhr ein Empfang auf Einladung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz im Campo Santo Teutonico an, bevor ab 16:30 Uhr die Delegationsmitglieder die Gelegenheit hatten, den neuen Kardinälen persönlich zu gratulieren. Für den Abend wurde ein Empfang des deutschen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Dr. Reinhard Schweppe abgehalten. Am Sonntag, 19. Februar 2012, zelebrierten um 9:30 Uhr alle neuen Kardinäle eine gemeinsame Eucharistiefeier mit dem Papst im Petersdom.

Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes hat den beiden Kardinälen beim Empfang des Botschafters das Glückwunschschreiben des Oberbürgermeisters überreicht im dem es unter anderem heißt:

“Der 18. Februar 2012 ist ein ganz besonderer Tag für Köln – für jene Stadt, die vielleicht wie keine andere in Deutschland mit der Katholischen Kirche in Verbindung gebracht wird. Dafür stehen insbesondere der Kölner Dom als Weltkulturerbe sowie die zwölf Romanischen Kirchen innerhalb der Stadtmauern. Köln und Kirche – das gehört zusammen.”

Als Geschenk hat Oberbürgermeister Roters beiden Würdenträgern eine besondere Ausgabe des Ausstellungskataloges “Glanz und Größe des Mittelalters – Kölner Meisterwerke aus den großen Sammlungen der Welt” fertigen lassen. Die Ausstellung zeigt die große Blütezeit der Kunst in Köln in den Jahren 1000 bis 1550.

Rainer Maria Woelki wurde 1956 in Köln geboren und studierte in Bonn und Freiburg Katholische Theologie und Philosophie, bevor er 1985 in Köln durch Erzbischof Joseph Kardinal Höffner im Kölner Dom die Priesterweihe empfing. Verschiedene seelsorgerische Aufgaben schlossen sich an, von 1990 bis 1997 war er Kaplan und Sekretär von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und wurde anschließend als Direktor an das Collegium Albertinum nach Bonn berufen. 1999 verlieh ihm Papst Johannes Paul II den Ehrentitel “Kaplan Seiner Heiligkeit” (Monsignore). Im März 2003 empfing er die Bischofsweihe, von November 2003 bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof von Berlin wirkte er als Residierender Domkapitular in seiner Heimatstadt Köln.

Pater Professor Dr. Karl Josef Becker SJ wurde 1928 in Köln geboren und verbrachte Schul- und erste Studienzeiten in der Domstadt, bevor er nach München, später nach Frankfurt wechselte. Der Doktor der Theologie wirkte nach verschiedenen Stationen von 1969 bis 2003 als Professor für Dogmatik an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Neben seiner Professur war er lange Jahre Berater der Kongregation für die Glaubenslehre.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.