Der VW-Skandal ging um die Welt. Der Autohersteller hat eine manipulierte Software in Diesel-Fahrzeuge eingebaut. Diese erkennt, wenn sich das Fahrzeug im Prüfmodus befindet und verändert anschließend die Motorsteuerung. Dadurch werden im Prüfmodus weniger Abgase ausgestoßen, als im realen Betrieb auf der Straße. Es ist ein Skandal, der die Diskussion um die gesundheitlichen Folgen der Abgase in der Luft erneut anfacht.
Diesel-Abgase sind gesundheitsschädlich
Wie das Schaubild von meds4all.de zeigt, ist die Umwelt- bzw. Luftverschmutzung eine der Hauptursachen für Asthma bronchiale. Umweltschützer sehen daher in den Diesel-Fahrzeugen eine große Gefahr.
80 Prozent der Menge der gesundheitsschädlichen Gase stammen aus den Diesel-Fahrzeugen. Durch das Einatmen wird die Gesundheit negativ beeinträchtigt. Stickstoffdioxid hat eine ätzende Wirkung und schädigt die Schleimhäute. In der Folge entstehen entzündliche Reaktionen, Husten, Atemnot, Lungenödeme, eine Minderung der Lungenfunktion sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen. Das Allergierisiko wird erhöht.
Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) überschreiten die Stickstoffoxid-Werte jeder zweiten Messstation im Ruhrgebiet die Grenzwerte. Und laut dem Umweltbundesamt ist Stickstoffdioxid ein Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine erhöhte Sterblichkeitsrate. Stickstoffmonoxide kann durch sein geringes Reaktionsvermögen am Lungengewebe besser in den Blutkreislauf aufgenommen werden. Dadurch gelangt das Gas in den gesamten Körper. Es führt zu einer Blutgefäßerweiterung. Durch das Einatmen der Stickoxide wird das Risiko von Lungenkrebs erhöht
Wie gelangen die gesundheitsschädlichen Abgase in den Körper?
Luftschadstoffe können auf zwei Wegen aufgenommen werden: Durch Inhalation über das Lungengewebe oder durch eine dermale Aufnahme über die Haut und die Schleimhäute. Die Gase können im Körper eine lokale Wirkung direkt am Aufnahmeort oder eine systematische Wirkung im gesamten Organismus verursachen. Ein Selbstreinigungsmechanismus im Körper sorgt dafür, dass Fremdstoffe nicht in den Körper gelangen und wieder nach außen befördert werden. Der Körper ist jedoch nicht gegen eine übermäßige Belastung durch aggressive Luftschadstoffe gerüstet. Schleimhäute und Oberflächen des Atemtraktes sind optimale Einwirkflächen für Luftschadstoffe. Durch einen kontinuierlichen Kontakt kann es zur irreversiblen Schädigung der Schleimhäute kommen. Diese reagieren auf Umweltgifte mit Überempfindlichkeitsreaktionen, was wiederum zu Entzündungen führt, die im Verlauf chronisch werden und letztendlich Asthma bronchiale hervorrufen.
Partikelförmige Luftschadstoffe, die in Feinstaub enthalten sind, dringen in Abhängigkeit von ihrer Größe in unterschiedliche Körperregionen vor. Partikel mit einer Größe zwischen fünf und 30 Mikrometer werden durch die Flimmerhärchen in der Nase aus dem Körper befördert. Partikel, die kleiner als zehn Mikrometer sind, können bis in die Bronchialregion vordringen. Stoffe unter einem Mikrometer lagern sich in den Aveolen, den Lungenbläschen ab. Hier gelangt der Feinstaub in die Blutbahn, wodurch Gesundheitsschäden im gesamten Organismus entstehen können. Gefahr durch Luftschadstoffe und Feinstaub Der Straßenverkehr ist die Hauptursache für die Emission gesundheitsschädlicher Stoffe. Bei der Verbrennung in den Motoren und beim Befüllen des Fahrzeugtanks werden die verschiedenen Stoffe freigesetzt.
Was passiert bei der Aufnahme durch den Körper?
Im Körper verursachen die Gase und Stoffe unterschiedliche Krankheitsbilder.
- Blei - Eine Aufnahme von geringe Mengen des Stoffes kann bereits zu Nervenschäden führen. Kinder gelten als besondere Risikogruppe, denn sie sind dem Risiko einer gestörten mentalen Entwicklung ausgesetzt.
- Benzol - Wird Benzol über einen längeren Zeitraum eingeatmet, kann es zu Schäden an Organen und am Knochenmark kommen. Geringe Mengen können eine krebserregende Wirkung haben.
- Kohlenmonoxid – Das Gas gilt als starkes Atemgift. Es verursacht Schäden des Zentralen Nervensystems und erschwert die Aufnahme von Sauerstoff.
- Ozon - Durch das Einatmen von Ozon wird die Lungenfunktion beeinträchtigt. Es kann zu Atemwegsinfektionen und Beschwerden in den Atemwegen führen. Der Luftschadstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein (MAK-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft)
- Feinstaub - Da die Feinstaubpartikel unterschiedlich weit in den Körper vordringen können, sind sie die Ursache für verschiedene Erkrankungen. Feinstaub kann zur Reizung der Schleimhäute führen. In der Luftröhre und den Bronchien kann es zu lokalen Entzündungen kommen. Gelangt der Feinstaub in den Blutkreislauf, kann es zu einer erhöhten Plaquebildung in den Gefäßen kommen. Die Thromboseneigung kann erhöht werden. Außerdem bestehen Risiken für eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems.
Die Abgaswerte in Köln und Umgebung
Zwischen den Jahren 1984 und 2000 hat die GEW Köln AG ein Konzept unter der Bezeichnung „Energie für Köln” verfolgt. Im Rahmen dieses Programms wurde eine CO2-Bilanz erstellt, die einen fortlaufenden Rückgang der Gesamtemission über die Jahre zeigte. Die Bilanz bezog sich auf die Bereiche Wärme, Strom und Verkehr. Insgesamt konnte ein Rückgang der Abgasausstöße um 15,4 Prozent verzeichnet werden.
Allerdings zeigte die Bilanz im Bereich Verkehr einen Anstieg der Emissionen. Im Jahr 2014 wurde an 127 Messstellen im gesamten Ruhrgebiet der Grenzwert für Stickstoffoxid-Emissionen überschritten, berichtet die WAZ. Eine Verbesserungsmaßnahme wäre der Einsatz von Filtertechniken. Diese werden aber im Moment nicht im erforderlichen Maß eingesetzt.