Das Märchen von der Null-Prozent-Finanzierung

Das Märchen von der Null-Prozent-Finanzierung copyright: pixabay.com
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Ein stets überzogenes Girokonto kann sich zu einer enormen Geldfalle entwickeln. Dispokredite schlagen in der Regel mit mehr als zehn Prozent jeden Monat zu Buche. Wir zeigen einige günstigere Möglichkeiten, hohen Dispokosten aus dem Weg zu gehen.

Ratenkredite etwa sind nur halb so teuer. Ziemlich geizig zeigt sich die Bank of Scotland in Sachen Zinsraten. Ein Kredit über 3.000 Euro ist bei den Schotten schon mit einem Zinssatz von zweieinhalb Prozent zu haben. Wobei die Bänker unterscheiden, wie es um die Bonität des Kunden bestellt ist. Reicher Kunde gleich kleiner Zins, ärmere Kunden müssen sich eventuell mit einem doppelt so hohen Zinssatz zufrieden geben. Momentan kalkulieren auch die Degussa Bank sowie die SWK Bank mit den verbraucherfreundlichen niedrigen Zinssätzen.

Ist der Dispokredit eine unberechenbare Größe, weil hier die Zinssätze variabel sind, bieten Ratenkredite mit ihrem feststehenden Zinssatz Sicherheit. Über die gesamte Vertragslaufzeit ist die Kreditrate in Stein gemeißelt. Barclaycard, ING-Diba und SKG-Bank bieten zurzeit günstige Verträge an.

Kleinkreditsummen schon für 2,69 Prozent Effektivzins

Ganz flott geht das bei der Barclaycard. Der Abschluss des Vertrages erfolgt online, mit der Anwendung Video-Ident wird der Kredit spätestens am nächsten Tag ausgezahlt. 3,79 Prozent beträgt der Effektivzins. Das kann die Santander Bank noch besser. Wer sich die Kleinkreditsumme von 1.000 Euro leiht und in zwölf bis 36 Monaten tilgt, wird mit einem Effektivzins von lediglich 2,69 Prozent belastet.

Wer durch die Straßen der Stadt fährt, sieht in den Schaufenstern der Autohäuser immer die großen %-Zeichen mit einer fetten Null davor. Zum neuen Auto mit Raten, aber ohne Zinsen? Die Sache muss doch einen Haken haben. Der liegt in den Konditionen, die in einer eher weniger großen Schriftart den Vertrag bereichern und mit nur schwer ersichtlichen Gebühren – etwa für den Vertragsabschluss oder die Kontoführung – schnell zum ordinären Ratenkredit mutieren.

Auch die großen Möbelhäuser oder Möbelhausketten auf der grünen Wiese haben das Prozentzeichen als Marketingmaßnahme Nummer eins auserkoren. In großformatigen Anzeigen oder in eingeworfenen Prospekten sind freiwillig eingeräumte Rabatte von 50 Prozent und mehr keine Seltenheit. Vor Ort stellen kaufbereite Menschen schnell fest, dass die fetten Nachlässe nur auf ganz wenige Produkte zutreffen. Ladenhüter werden auf diese Weise aus dem Showroom entfernt. Die Traumküche hingegen bleibt teuer, das steht fest, und zwar zu 100 Prozent.