Die Bundesregierung prüft Möglichkeiten, die Deutsche Telekom finanziell zu entlasten. Das erklärte das Bundesfinanzministerium am Montag und bestätigte damit einen “Handelsblatt”-Bericht. Danach steht im Mittelpunkt der Überlegungen, dass die Telekom der staatlichen Förderbank KfW keine Dividende ausschüttet, sondern im gleichen Wert neue Aktien ausgibt. Ziel sei es, dem Unternehmen mehr Spielraum für den Ausbau seines Breitbandnetzes zu geben.
Die Sprecherin des Finanzministeriums, Marianne Kothé, sagte: “Entschieden ist da noch nichts.” Es sei aber zutreffend, dass die Telekom angekündigt habe, “von diesem neuen innovativen Instrument” Gebrauch zu machen. Dies sei seit 2002 aktienrechtlich auch möglich. “Entschieden wird darüber im Mai 2013”, sagte Kothé.
Die Telekom hatte Anfang Dezember angekündigt, dass sie nach Jahren des Schrumpfens mit verstärkten Investitionen in den Netzausbau wieder auf Wachstumskurs gehen wolle. Um die Belastungen zu stemmen, will der Konzern weniger Geld an die Aktionäre ausschütten.
Sollte der Bund sich wirklich bei seinem KfW-Paket in Höhe von 17 Prozent für die Variante der Sachdividende entscheiden, blieben dem Konzern erhebliche finanzielle Mittel zusätzlich in der Kasse: Bei einer Dividende von 70 Cent pro Anteilsschein wären das für 2013 mehr als 500 Millionen Euro, rechnete das “Handelsblatt” vor. Auch wenn der Konzern, wie angekündigt, für die Ausschüttungstermine 2014 und 2015 seine Dividende auf nur noch 50 Cent senke, machten das immerhin noch knapp 370 Millionen Euro pro Jahr aus. Zusammen kämen also fast 1,25 Milliarden Euro zusammen.
Autor: dapd