Spaziergängerin rettet Baby aus dem Rhein in Köln

Großeinsatz für die Kölner Rettungskräfte am Rhein. / copyright: Andrea Matzker
Großeinsatz für die Kölner Rettungskräfte am Rhein.
copyright: Andrea Matzker

Eine Spaziergängerin hat einen neun Monate alten Jungen vor dem Ertrinken retten. Die Mutter des Säuglings wurde von einem Ausbilder und den Schülern einer Sportbootschule aus dem Rhein gerettet. Da kurz zuvor eine andere Frau von der Deutzer Brücke gesprungen war, hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun.

Die 47-jährige Spaziergängerin war
heute Vormittag mit ihren beiden Hunden am Rheinufer am Cranachwäldchen
unterwegs. Ihr fiel eine Mutter auf, die mit ihrem Kind sehr nah am
Wasser saß. Als sie weiterging und sich nach einiger Zeit wieder
umdrehte, sah sie wie die 23-jährige Mutter mit ihrem Kind auf dem Arm
ins Wasser ging. Die Hundehalterin rannte sofort zurück und konnte den
Säugling aus dem Wasser ziehen. In der Zwischenzeit hatten andere
Spaziergänger über Notruf die Feuerwehr verständigt.

Die Retterin
entkleidete den kleinen Jungen, wärmte und versorgte ihn bis der
Rettungsdienst eintraf. Währenddessen suchten Feuerwehr und Polizei zu
Lande, zu Wasser und aus der Luft nach der jungen Mutter. Die Besatzung
des Intensivtransporthubschraubers hatte die Frau schnell geortet und
ließ ein Seil zur ihr herab. Die Frau ergriff das Seil jedoch nicht. In
der Nähe befand sich ein Boot einer Sportbootschule. Der Fahrlehrer
erkannte die Situation und steuerte sein Boot neben die Frau. Gemeinsam
mit seinen drei Fahrschülern gelang es ihm, sie an Bord zu ziehen.

An
einem Steiger auf der Mülheimer Rheinseite nahm eine
Rettungswagenbesatzung die Gerettete im Empfang. Sie und ihr Sohn wurden
mit starker Unterkühlung in Kölner Krankenhäuser gebracht.

Nur
sechs Minuten vorher hatte sich ein weiteres Unglück an der knapp vier
Kilometer südlich gelegenen Deutzer Brücke abgespielt. Dort war eine
47-jährige in den Rhein gesprungen. Auch hier suchten Feuerwehr und
Polizei gemeinsam. Sie musste die Suche jedoch nach rund einer Stunde
ohne Ergebnis abbrechen.

Insgesamt waren von Feuerwehr und
Rettungsdienst Köln 86 Einsatzkräfte mit 22 Fahrzeugen, drei Booten und
zwei Hubschraubern an den beiden Einsätzen beteiligt.

Autor: Redaktion / Stadt Köln/ Feuerwehr Köln