Koelnmesse will ab 2013 aus den roten Zahlen kommen – Deutliches Minus trotz Rekordumsatz

Wirtschaftskrise und Hallenmiete machen Unternehmen zu schaffen. / copyright: www.koelnmesse.de
Wirtschaftskrise und Hallenmiete machen Unternehmen zu schaffen.
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Trotz eines neuen Umsatzrekordes hat die Koelnmesse das Geschäftsjahr 2010 mit einem Bilanzverlust von 12,8 Millionen Euro abgeschlossen. Ursachen für das Ergebnis seien die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, aber auch eigene strukturelle Schwächen und die hohen Mietzahlungen für die neuen Messehallen.

Mit einem Umsatz von 237 Millionen Euro verzeichnete der Messekonzern 2010 das zweite Rekordjahr in Folge. «Dass wir trotz Bestmarken bei Umsatz und Anzahl der Veranstaltungen einen Bilanzverlust verzeichnen, ist unbefriedigend und wird sich ändern», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung Böse.

Böse räumte ein, dass der Rekordumsatz vor allem dem Engagement auf der EXPO in Shanghai geschuldet sei. Dort organisierte die Koelnmesse den deutschen Pavillon, der mit über vier Millionen Besuchern einer der gefragtesten Länderpavillons war. Auch auf der nächsten EXPO im Jahr 2015 in Mailand würde die Koelnmesse gerne diese Aufgabe übernehmen, an der entsprechenden Ausschreibung beteilige man sich.

Böse will Effizienz erhöhen

Für sein Unternehmen will der Messe-Manager ab 2013 wieder schwarze Zahlen schreiben. Dazu sollen die Strukturen im Konzern vereinfacht und die Effizienz im Unternehmen gesteigert werden. Verstärken will die Messe ihr Auslandsgeschäft, dort sieht Böse noch Wachstumspotenzial. Seiner Einschätzung nach befindet sich die Koelnmesse in einer starken Position – eine Einschätzung, die auch vom Aufsichtsratsvorsitzenden, Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD), geteilt wird. Er verwies darauf, dass die Messe ihr Defizit aus den eigenen Rücklagen decken konnte und die Stadt Köln als Gesellschafter finanziell nicht gefordert war.

Im Rechtsstreit um die Miete für die neuen Messehallen Nord zeigte sich Roters zuversichtlich. Die Stadt Köln streitet derzeit vor Gericht mit dem Bauherrn der Hallen über die Höhe der Mietzahlungen von jährlich rund 22 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang hatte die Stadt den Mietvertrag mit dem von Privatinvestoren getragenen Fonds gekündigt und zahlt derzeit nur eine deutlich geringere Nutzungsentschädigung. Eine Entscheidung in dem Rechtsstreit will das Kölner Landgericht am 30. August verkünden.

Das Geschäftsjahr 2010 der Koelnmesse in fünf Daten

  • Die Koelnmesse hat 2010 einen Umsatz von 237 Millionen Euro erwirtschaftet. Das bedeutet zum zweiten Mal in Folge einen neuen Umsatzrekord. Dem gegenüber steht ein Bilanzverlust von 12,8 Millionen Euro.
  • 2010 war für die Koelnmesse das veranstaltungsreichste ihrer Geschichte. Der Konzern führte 86 Messen durch, an denen fast 30.000 Unternehmen teilnahmen. Insgesamt wurden 1,85 Millionen Besucher gezählt
  • Durch die Messe-Besucher werden in Köln jährlich eine Milliarde Euro umgesetzt
  • Zudem sichert die Messe etwa 11.000 Arbeitsplätze in der Region
  • Gesellschafter der Koelnmesse sind die Stadt Köln und das Land NRW. Aufsichtsratsvorsitzender ist der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD)

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion