So lief Silvester 2019 in Köln: Bilanz von Stadt, Polizei und Feuerwehr

So lief Silvester 2019 in Köln: Stadt, Polizei und Feuerwehr ziehen Bilanz copyright: CityNEWS / Thomas Pera
So lief Silvester 2019 in Köln: Stadt, Polizei und Feuerwehr ziehen Bilanz
copyright: CityNEWS / Thomas Pera

Die Stadt Köln zeigt sich zufrieden mit dem Silvester-Verlauf 2019 rund um den Kölner Dom. Das Programm auf dem Roncalliplatz wurde laut der Stadt gut angenommen, insgesamt war es dort aber – ebenso wie auf den Rheinbrücken – deutlich leerer als zu Silvester 2018. Die Bilanz von Stadt Köln, Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehr zur Silvesternacht 2019 / 2020 fällt insgesamt recht positiv aus. CityNEWS hat hier eine erste Bilanz, Zahlen und Fakten zu den Einsätzen von Stadt Köln, Polizei, Feuerwehr sowie Rettungskräften an Silvester 2019 in Köln.

Kölner Ordnungsamt war mit viel Präsenz im Einsatz

Die Ordnungshüter der Stadt waren mit vielen Einsatzkräften auf den Kölner Straßen unterwegs. (Symbolbild) copyright: CityNEWS / Thomas Pera
Die Ordnungshüter der Stadt waren mit vielen Einsatzkräften auf den Kölner Straßen unterwegs. (Symbolbild)
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Das Ordnungsamt der Stadt Köln war mit insgesamt 130 Kräften im Einsatz, die von rund 400 Beschäftigten privater Dienstleister und Sicherheitsunternehmen unterstützt wurden. 20 Personen wurden der Schutzzone rund um den Kölner Dom verwiesen, da sie Feuerwerkskörper verbotenerweise dabei hatten.

Neun Personen erhielten einen Platzverweis wegen gefährlichen Umgangs mit Feuerwerk und 37 Feuerwerkskörper wurden beschlagnahmt. Für die Streetworker des Jugendamtes und die Berater im EDELGARD Mobil gab es keinerlei Einsätze.

Hilfskräfte wurden mit Raketen und Böllern beschossen

Hilfskräfte wurde an Silvester 2019 in Köln mit Raketen und Böllern beschossen. copyright: CityNEWS / Thomas Pera (Symbolbild)
Hilfskräfte wurde an Silvester 2019 in Köln mit Raketen und Böllern beschossen.
copyright: CityNEWS / Thomas Pera (Symbolbild)

Zu besonderen Zwischenfällen kam es im Rheingarten in der Kölner Altstadt. Dort feuerten “Feiernde” am späten Abend immer wieder Böller und Raketen auf Mitarbeiter des Ordnungsdienstes und Hilfskräfte ab. Nach der mutwilligen Beschädigung einer Unfallhilfsstelle konnte diese nach einem Polizeieinsatz weitergeführt werden.

Die zwei Randalierer (20 und 24 Jahre) aus dem Rhein-Erft-Kreis beschossen nach aktuellem Ermittlungsstand gegen 23:15 Uhr am Rheinufer in der Altstadt ein Sanitätszelt der Johanniter mit Feuerwerkskörpern. Polizisten nahmen die Männer, die sich gegen die Feststellung ihrer Personalien wehrten, in Gewahrsam und leiteten Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung und Widerstand ein. Den Jahreswechsel verbrachten die Tatverdächtigen im Polizeigewahrsam in Köln-Kalk.

Stadtdirektor Dr. Stephan Keller zeigte sich über die Vorfälle im Rheingarten entsetzt: “Wenn Einsatzkräfte angegriffen werden, die sich mitunter sogar ehrenamtlich dafür einsetzen, dass die Menschen in Köln gut in das neue Jahr starten können, ist die Grenze des Hinnehmbaren deutlich überschritten. Das geht gar nicht!”

Feuerwehr Köln verzeichnet bei Bilanz gleiche Einsatzzahlen wie an Silvester 2018

Die Feuerwehr Köln verzeichnet gleiche Einsatzzahlen wie an Silvester 2018. (Symbolbild) copyright: CityNEWS / Thomas Pera
Die Feuerwehr Köln verzeichnet gleiche Einsatzzahlen wie an Silvester 2018. (Symbolbild)
copyright: CityNEWS / Thomas Pera

Die Leitstelle der Kölner Feuerwehr wurde in der Hochphase der Einsätze zwischen 23:30 Uhr und 2:00 Uhr insgesamt 226 Mal alarmiert. Dies entspricht genau exakt den Einsatztzzahlen wie in der Silvesternacht 2018/19. Der Rettungsdienst rückte in der Zeit vom 31.12.2019 ab 9:30 Uhr bis 0101.2020 um 7:00 Uhr zu insgesamt 520 Einsätzen aus. Im Vorjahr lag diese Zahl bei 575.

Die Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr wurden im Zeitraum von Silvester (9:30 Uhr) bis Neujahr (7:00 Uhr) zu insgesamt 157 Einsätzen (Brandschutz und der Technischen Hilfeleistung) gerufen. Dies sind vier Einsätze mehr als 2018. Die Einsatzkräfte wurden zumeist wegen Balkon-, Müll- und Abfalleimerbrände alarmiert.

Fußgänger bei Unfall in der Kölner Altstadt lebensgefährlich verletzt

Ein Fußgänger wurde bei einem Unfall in der Kölner Altstadt lebensgefährlich verletzt. (Symbolbild) copyright: pixabay.com
Ein Fußgänger wurde bei einem Unfall in der Kölner Altstadt lebensgefährlich verletzt. (Symbolbild)
copyright: pixabay.com

Ein Fußgänger (22 Jahre) wurde am frühen Neujahrsmorgen (01. Januar 2020) in der Kölner Innenstadt bei einem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt. Nach ersten Ermittlungen der Polizei Köln erfasste ein Mietwagenfahrer (50 Jahre), der in Richtung Deutz unterwegs war, den 22-Jährigen gegen 5:30 Uhr am Heumarkt in Höhe der Bushaltestelle frontal.

Laut Zeugenangaben soll der junge Mann die Straße in Richtung der Bahnhaltestelle Heumarkt überquert haben. Rettungskräfte brachten den Fußgänger in ein Krankenhaus. Polizisten des Verkehrsunfallaufnahmeteams der Kölner Polizei sicherten die Unfallspuren. Die Zufahrt zur Deutzer Brücke blieb bis ca. 10 Uhr in Richtung Deutz gesperrt.

Polizei Köln mit Einsatz an Silvester 2019 insgesamt zufrieden

Das Einsatzkonzept mit einer niedrigen Einschreitungsschwelle der Kölner Polizei funktionierte. copyright: CityNEWS / Thomas Pera
Das Einsatzkonzept mit einer niedrigen Einschreitungsschwelle der Kölner Polizei funktionierte.
copyright: CityNEWS / Thomas Pera

Die Polizei Köln erhielt an Silvester 2019 wieder Unterstützung durch Beamte mehrerer Hundertschaften der Bereitschaftspolizei aus ganz NRW. Unter Leitung von Polizeidirektor Michael Tiemann zeigten die vielen Einsatzkräfte vor allem auf den Straßen und Brücken der Kölner Innenstadt Präsenz. Insgesamt nahm die Polizei in Köln und Leverkusen bis 9 Uhr am 01.01.2020 37 Männer (im Vorjahr 44) und zwei Frauen (im Vorjahr 1) zur Ausnüchterung und Durchsetzung von Platzverweisen in Gewahrsam.

Im Erfassungszeitraum, beginnend am Silvesterabend (31.12.2019 ab 18 Uhr) bis zum Neujahrsmorgen (01.01.2020 um 9 Uhr), hat die Polizei in Köln und Leverkusen 152 Strafanzeigen aufgenommen (im Vorjahr: 235). In 56 Fällen laufen die Ermittlungen wegen Körperverletzungsdelikten (im Vorjahr: 86). Bislang wurden zwei Taschendiebstähle (im Vorjahr: 6) und zwei Raubdelikte (im Vorjahr: 4) angezeigt. Zudem ermittelt die Polizei in insagesamt 23 Fällen wegen Sachbeschädigung (im Vorjahr: 56) und in fünf Fällen wegen des Verdachts eines waffenrechtlichen Verstoßes (im Vorjahr: 13). 16 Geschädigte erstatteten zudem Anzeigen nach Wohnungseinbrüchen (im Vorjahr: 22).

Die Polizei war an Silvester 2019 mit einem Großaufgebot im Einsatz. (Symbolbild) copyright: Polizei Köln
Die Polizei war an Silvester 2019 mit einem Großaufgebot im Einsatz. (Symbolbild)
copyright: Polizei Köln

Derzeit ermitteln Kriminalbeamte nach zwei Sexualdelikten in der Silvesternacht 2019 (im Vorjahr: 8). Die noch am Anfang stehenden Ermittlungen richten sich in beiden Fällen gegen jeweils einen identifizierten männlichen Tatverdächtigen. Im ersten Fall kennen sich Geschädigte und Tatverdächtiger seit längerem. Im zweiten Fall lernten sich die beiden Jugendlichen am Silvesterabend kennen.

Die in der Bilanz genannten Zahlen können sich noch verändern. Die Auflistungen stehen unter dem Vorbehalt, dass z.B. noch weitere Anzeigen bei der Polizei Köln eingehen könnten, beziehungsweise dass Delikte im Zuge der Ermittlungen anders eingeordnet werden müssen.

Stand: 01.01.2020 – 14:30 Uhr