Ein Zeichen für die Toleranz: Stadt Köln ist offiziell Regenbogen-Stadt

Stadt Köln ist offiziell Regenbogen-Stadt / copyright: www.koelntourismus.de
Stadt Köln ist offiziell Regenbogen-Stadt
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Der Rat der Stadt Köln hat den Beitritt der Stadt Köln zum “Rainbow-Cities-Netzwerk” beschlossen. Stadtdirektor Guido Kahlen unterzeichnete das “Memorandum of Understanding”, eine Absichtserklärung, mit der sich die Stadt Köln dem Netzwerk anschließt.

Die an dem Netzwerk beteiligten Kommunen setzen sich gemeinsam dafür ein, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie Trans- und Intersexuelle (LSBTI) in den angeschlossenen Städten vollständig integriert werden, ohne Diskriminierung oder Gewalt in jeglicher Form ausgesetzt zu sein. Deshalb verpflichten sich die Regenbogenstädte, diesbezüglich eine aktive Rolle zu übernehmen.

Die Idee zur Gründung des Netzwerks entstand am Rande eines EU-Projekts, an dem die Stadt Köln zusammen mit ihren Partnerstädten Turin und Barcelona mitwirkte. Inzwischen
haben sich dem Netzwerk bereits zwanzig Städte angeschlossen. In die gemeinsame Arbeit einbezogen sind die Städte Amsterdam, Berlin, Bergen, Brüssel, Köln, Dumfries and Galloway, Genf, Gent, Hamburg, Hannover, Ljubljana, Madrid, München, Nijmegen, Utrecht, Rotterdam, Den Haag, Turin, Wien und Zürich. Weitere zehn Städte haben bereits ihr Interesse an einer Aufnahme in das Netzwerk bekundet.

Mit der Unterzeichnung des Memorandums verpflichtet sich die Stadt Köln, eine aktive LSBTI-Politik zu betreiben und zu fördern sowie diesen Personenkreis betreffende Themen in ihre allgemeine strategische Ausrichtung einzugliedern. Außerdem soll mindestens eine Vertreterin oder ein Vertreter benannt werden, die bzw. der in dem Netzwerk mitwirkt und an der jährlich stattfindenden Konferenz teilnimmt und sich aktiv am Austausch innerhalb des Netzwerks beteiligt. Die zuständige Dienststelle, die Fachstelle für Lesben, Schwule und Transgender, die im Dezernat für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln angesiedelt ist, wird jährlich eine Übersicht über die Maßnahmen im Rahmen der LSBTI-Politik erstellen.

Köln ist eine Hochburg lesbisch-schwulen Lebens und genießt für ihren Umgang mit der Vielfalt der hier lebenden Menschen und Gästen große Anerkennung über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus. Die aktive Rolle, die die Stadt Köln im Rainbow-Cities-Netzwerk spielt, unterstützt das Image einer weltoffenen, toleranten Metropole.

Stadtdirektor Guido Kahlen betonte bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung, dass Köln durch das hohe internationale Ansehen in diesem Bereich eine Vorbildfunktion innehabe. Durch die intensive Arbeit an dem Thema und die Vernetzung mit anderen Kommunen gehe ein Zeichen auch an die Kölner Partnerstädte in Ländern, in denen viele Menschen homophober Diskriminierung ausgesetzt seien.

Durch ihre Mitgliedschaft wird die Stadt Köln bei der Weiterentwicklung ihrer Politik für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle unterstützt. Da das Netzwerk auf europäischer Ebene wirkt, kann auf einer breiten Basis an einer zukunftsorientierten Entwicklung gearbeitet werden. Besonders vor dem Hintergrund, dass in vielen osteuropäischen Ländern Menschen des genannten Personenkreises auch heute noch verfolgt und ausgegrenzt werden, kann von der Stärkung dieses Netzwerks ein positives Signal ausgehen.

Guido Kahlen bedankte sich bei der niederländischen Regierung, die die Arbeit des Netzwerks zusammen mit der Stadt Amsterdam unterstützt und zugesagt hat, die Vernetzung auf internationaler Ebene bis 2016 zu koordinieren.

Die für das Thema zuständige Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt, Henriette Reker, zeigte sich erfreut über das Zustandekommen des Netzwerks und betonte, dass die Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen und das Engagement gegen Homophobie für die Stadt Köln eine wichtige Aufgabe sei: “Ich bin froh, dass die Fachstelle für Lesben, Schwule und Transgender zusammen mit ihren Partnerinnen und Partnern der anderen Kommunen die Initiative zur Gründung des Rainbow-Cities-Netzwerks gestartet hat. Durch die Mitgliedschaft in dieser Runde hat die Stadt Köln die Gelegenheit, von Erfahrungen und Aktionen anderer Städte zu profitieren und diese umgekehrt auch in deren Vorhaben zu unterstützen.”, so Henriette Reker.

Das erste Treffen der Regenbogen-Städte fand bereits im Jahr 2013 auf Einladung des Königreichs der Niederlande im Rahmen des Internationalen Tages gegen Homo- und Transphobie unter Mitwirkung von Königin Maxima in Den Haag statt.

Die wichtigsten Ziele des Netzwerks sind:

  • Förderung der Einbeziehung von LSBT(I)-Menschen und Erhöhen der öffentlichen Wahrnehmung von LSBT(I)-Themen
  • Austausch von Erfahrungen, Fachwissen, Materialien, bewährten Verfahren und Herausforderungen
  • Sondierung möglicher gemeinsamer Aktionen zu besonderen Tagen, Veranstaltungen oder Anlässen
  • Entwicklung von gemeinsamen Projekten / Kooperationen zwischen zwei oder mehr Städten

Autor: Redaktion / Stadt Köln