Der deutsche Computerspielemarkt ist weiter auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz der Branche um drei Prozent auf 1,86 Milliarden Euro. Ein ähnliches Plus erwarten die Hersteller auch für das laufende Jahr. Auf der Kölner Gamescom werden 550 Aussteller aus fast 40 Ländern erwartet, das ist Rekord.
«Der Markt entwickelt sich stabil», sagte Olaf Wolters vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) am Montag vor der weltgrößten Computerspielmesse Gamescom in Köln.
550 Aussteller aus fast 40 Ländern zeigen von Mittwoch bis Sonntag (17. bis 21. August) in der Koelnmesse ihre Produkte, darunter über 300 Neuheiten für das Weihnachtsgeschäft. Damit verzeichnet die internationale Leitmesse in ihrer dritten Auflage in Köln einen Ausstellerrekord.
Fast jeder zweite Computerspieler ist weiblich
Das Spielen am PC oder an der Konsole sei längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sagt Wolters. Von den 23 Millionen regelmäßigen Gamern in Deutschland ist fast jeder Zweite (9,9 Millionen) eine Frau. Der durchschnittliche Spieler ist 31 Jahre alt. Gespielt wird vor allem in Haushalten mit Kindern und Jugendlichen, quer durch alle gesellschaftlichen und sozialen Schichten.
Kerngeschäft blieben die PC- und Konsolenspiele, sagte Wolters. Binnen kurzer Zeit hätten sich Smartphones und Tablet PCs als Basis für Computerspiele etabliert. Hier wurden im vergangenen Jahr 13 Millionen Spiele-Apps verkauft, was der Branche einen Umsatz von 34 Millionen Euro brachte.
Ein Wachstumsmarkt besonders für deutsche Hersteller sind die Online-Spiele. «Hier liegen die Umsatzsteigerungen im zweistelligen Bereich», sagte Wolters. Ihre Game-Abonnements und Premium Accounts waren den deutschen Online-Spielern im vergangenen Jahr fast 200 Millionen Euro wert. Damit deckt das Segment derzeit 18 Prozent des Marktes ab, während die übrigen 82 Prozent mit dem Verkauf von Datenträgern und Downloads erwirtschaftet werden. «Die Unterstützung durch den Handel hat also weiterhin eine große Bedeutung für uns», sagte Wolters.
Messe zeigt neue Generation der Bewegungsspiele
Koelnmesse-Geschäftsführer Gerald Böse erwartet, dass die Gamescom-Neuheiten bei den erwarteten 254.000 Messegästen, darunter fast 19.000 Fachbesucher, für Aufsehen sorgen werden: «Die nächste Generation von Bewegungsspielen sowie das dreidimensionale Gaming werden von sich reden machen.»
Wolters appellierte an die Hersteller, die Interessen und Bedürfnisse der Konsumenten genau zu beobachten und aufzunehmen: «Die Verbraucher werden in den kommenden Jahren maßgeblich prägen, wohin die Reise in der Games-Industrie geht. Sie geben den Produzenten und Publishern die Kanäle vor, auf denen sie spielen möchten – nicht umgekehrt.»
Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion