Seit den 90er Jahren macht das bunte Gefährt regelmäßig am Busbahnhof des Breslauer Platzes Halt. Der B.O.J.E.-Bus bietet “Beratung und Orientierung für Jugendliche und junge Erwachsene” (B.O.J.E.) in rund 500 Fällen pro Jahr.
Er dient Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Bahnhofsmilieu als Anlaufstelle etwa bei psychischen Problemen, Drogenkonsum oder Mobbing in der Schule.
Doch der Bus, der vor einigen Jahren vom Verein “Wir helfen” zur Verfügung gestellt wurde, ist in die Jahre gekommen. Dank großzügiger Unterstützung der Kölner Verkehrs-Betriebe gab es nun einen neuen Bus. Den bereits komplett umgebauten Linienbus hat Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am Montag, 22. September 2014, offiziell an Oberbürgermeister Jürgen Roters übergeben.
Unterstützt wurde der Aus- und Umbau des ehemaligen Linienbusses durch Studierende der Köln International School of Design. Sie haben die Einrichtung und die Optik des Busses umgesetzt. Die Firma KL-Druck / Kürten & Lechner GmbH hat die komplette Außengestaltung des Linienbusse finanziert und realisiert.
“Ich freue mich über die großzügige Spende der KVB. Sie ermöglicht, dass Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenssituationen auch weiterhin einen Schutzraum haben, in dem sie sich aufgehoben fühlen,” betonte Oberbürgermeister Jürgen Roters bei der offiziellen Übergabe des Busses. Sozialdezernentin Henriette Reker lobte die Unterstützung und Stärkung der B.O.J.E. durch Unternehmen wie die Kölner Verkehrs-Betriebe und die Firma KL-Druck / Kürten & Lechner GmbH oder den Einsatz der Köln International School of Design der Fachhochschule Köln.
“Damit das Angebot B.O.J.E. möglich ist, bedarf es weiterer Helfer. Diese Unterstützung ist es, die es heute ermöglicht, dieses neue Beratungsfahrzeug einzuweihen.”
In dem umgebauten Linienbus bieten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vertrauliche Beratungen zu allen relevanten Themen an und vermitteln weiterführende Hilfs- und Unterstützungsangebote. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt bei der Gesundheitsprävention, insbesondere bei der HIV-Prävention.
In der B.O.J.E. werden die Jugendlichen mit Getränken und Lebensmitteln versorgt. Im Rahmen der Gesundheitsprävention werden zudem Kondome ausgegeben und gebrauchte Einwegspritzen gegen saubere getauscht. Die B.O.J.E. dient den Besucherinnen und Besuchern als Aufenthaltsort und bietet die Gelegenheit, eine Auszeit aus der Bahnhofsszene zu nehmen. Ein Computer mit Spielen, Zeitschriften, und Bücher stehen zur Verfügung.
Für die Besucherinnen und Besucher sind alle Angebote kostenlos, basieren auf Freiwilligkeit und können anonym genutzt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der B.O.J.E. unterliegen der Schweigepflicht.
Die B.O.J.E. wird vom Verein AUF ACHSE in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln angebotenund vom Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln unterstützt.
Der Beratungsbus steht montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr (mit Frühstück) zur Verfügung. Ergänzt wird das Angebot montags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr durch einen Arzt und eine Krankenschwester des Mobilen Medizinischen Dienstes des Gesundheitsamtes. Das Team bietet vor Ort Sprechstunden mit medizinischer Grundversorgung auch für Nichtversicherte an.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di