Glaukom: Ein ("Grüner") Star, den keiner will

Das Hauptproblem der Betroffenen: Zumindest im Anfangsstadium macht das Glaukom überhaupt keine Beschwerden.  / copyright: Sabine Mossmann / pixelio.de
Das Hauptproblem der Betroffenen: Zumindest im Anfangsstadium macht das Glaukom überhaupt keine Beschwerden.
copyright: Sabine Mossmann / pixelio.de

Experten geben Alarm: Zehntausenden droht Blindheit, weil ihr Grüner Star nicht erkannt wird. Rund eine Million Deutsche sind am Glaukom erkrankt – einer der heute häufigsten, aber vermeidbaren Ursachen zur Erblindung. Und schon jeder zehnte Deutsche über 40 hat einen erhöhten Augeninnendruck.

Diese Erhöhung des Augeninnendrucks beim Glaukom oder Grünen Star kann unbehandelt mit der Zeit zu einer fortschreitenden Schädigung des Sehnervs und zur völligen Erblindung führen. “In Deutschland sind etwa eine Million Menschen an einem Glaukom erkrankt, doch nur die Hälfte davon wird auch behandelt”, stellt Prof. Günter Krieglstein von der Universitäts-Augenklinik Köln fest. Rund 50.000 Deutsche müssen mit Erblindung rechnen, wenn ihre Krankheit nicht schnellstens erkannt und behandelt wird.

Ursache für die Erhöhung des Innendrucks ist eine Verstopfung des Abflusses, durch den das sogenannte Kammerwasser, das Nährstoffe für Hornhaut und Linse ins Auge trägt, nicht mehr ausreichend ablaufen kann – der Innendruck erhöht sich.

Das Hauptproblem der Betroffenen: Zumindest im Anfangsstadium macht das Glaukom überhaupt keine Beschwerden. Die Glaukom-Untersuchung ist eine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung und kann über die Krankenversichertenkarte abgerechnet werden, wenn der behandelnde Augenarzt den Verdacht auf diese Erkrankung hat, weil der Patient etwa über typische Beschwerden klagt.

Es ist ein Märchen, dass der Grüne Star durch Viren oder Bakterien oder durch Lesen bei schlechtem Licht verursacht wird. Risikofaktoren sind vielmehr ein erhöhter Augeninnendruck, das zunehmende Alter, erbliche Veranlagung, Kurzsichtigkeit und bestimmte Gefäßerkrankungen. Rechtzeitig erkannt, können Medikamente gut helfen, überschüssiges Kammerwasser abfließen zu lassen oder die Bildung von Kammerwasser zu hemmen. Entscheidend ist dabei die gewissenhafte und regelmäßige Anwendung.

Autor: Redaktion / NewsWork AG