“Durchwachsenes” Wochenende für die Polizei Köln

"Durchwachsenes" Wochenende für die Polizei Köln copyright: Timo Klostermeier / pixelio.de
“Durchwachsenes” Wochenende für die Polizei Köln
copyright: Timo Klostermeier / pixelio.de

Mehrfach zeigten sich enthemmte Alkoholisierte gegenüber eingesetzten Beamten von ihrer rabiaten Seite. Zwei Polizisten erlitten infolgedessen leichte Verletzungen.

Randalierender Obdachloser

Bereits am Freitagmorgen (8. Juli 2016) hatten Anwohner über den Notruf 110 einen randalierenden Obdachlosen im Eigelsteinviertel der Polizei Köln gemeldet: “An der Lütticher Straße schlägt ein Betrunkener gegen Fenster und tritt wahllos gegen Autospiegel!”

Gegenüber einer eintreffenden Streifenwagenbesatzung zeigte der bereits als gewalttätig hinreichend Polizeibekannte erhebliche Stimmungsschwankungen. Anstatt sich beruhigen zu lassen, steigerte der 26-Jährige sich mehr und mehr in eine aggressive Grundstimmung. Die Polizisten beabsichtigten daraufhin, ihn zur Ausnüchterung und Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam zu nehmen. Zu Boden gebracht, biss der Mann einem ihn fixierenden Beamten in den Finger. Zur Abwehr dieses Angriffs mussten die Polizisten das Reizstoffsprühgerät einsetzen. Auf dem Weg zum Streifenwagen ließ der gefesselte Schläger sich fallen und versuchte, nach einem Beamten zu treten. Unter fortwährenden Beleidigungen in übelster Fäkalsprache versuchte er auch im Dienstwagen, einen Beamten zu kneifen. Mehrfach spuckte er in Richtung des Beifahrers.

Ein Atemalkoholtest ergab circa 1,7 Promille. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde dem 26-Jährigen eine Blutprobe entnommen.


Friseurgeschäft mit Messer überfallen – Zeugensuche

Bei einem Überfall auf ein Friseurgeschäft in der Kölner Innenstadt hat ein bislang unbekannter Räuber am vergangenen Freitag (8. Juli 2016) eine Angestellte (30) mit einem Messer bedroht und eine geringe Summe Bargeld erbeutet. Die Polizei sucht Zeugen.

Mit einer Kapuze über dem Kopf und den Händen in der Tasche betrat der Täter gegen 14 Uhr das Ladenlokal in der Mathiasstraße. Plötzlich zog er ein Messer, forderte von der allein anwesenden 30-Jährigen das Öffnen der Kasse und entnahm die Geldscheine. Anschließend verließ er gemäßigten Schrittes das Friseurgeschäft und entfernte sich in Richtung Georgstraße.

Der Flüchtige ist 30 bis 40 Jahre alt und sprach akzentfreies Deutsch. Er ist etwa 1,80 Meter groß und hat eine schlanke Figur. Der Mann hatte dunkle Haare und war unrasiert. Zum Tatzeitpunkt trug er ein blau-graues Kapuzenshirt und eine helle Jeans.

Hinweise bitte an das Kriminalkommissariat 14, Telefonnummer 0221 – 229 – 0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de.


Trio raubt Mann in Aufzug aus – Polizei bittet um Zeugenhinweise

Opfer eines Räubertrios ist am Samstagnachmittag (9. Juli 2016) ein 45-jähriger Mann im Kölner Stadtteil Nippes geworden. Dabei erbeuteten die unbekannten Täter das Mobiltelefon und Schmuck ihres Opfers.

Der Kölner war mit einer Stadtbahn der KVB-Linie 15 in Richtung Chorweiler unterwegs und stieg gegen 15.15 Uhr an der Haltestelle Neusser Straße/Gürtel aus. Zusammen mit drei ihm unbekannten Männern betrat er den dortigen Aufzug. Als sich dessen Tür geschlossen hatte und der Fahrstuhl nach oben angefahren war, drückte einer der drei Männer den 45-Jährigen plötzlich gegen die Scheibe, während ein zweiter ein Messer herausholte. Anschließend erbeuteten sie das Mobiltelefon und Schmuck ihres Opfers.

Als der Aufzug auf Höhe der Neusser Straße angehalten hatte, drängten die Täter ihr Opfer aus der Kabine. Sie selbst verblieben im Fahrstuhl und setzten die Auffahrt bis zur Haltestelle der Linie 13 (Hochbahn) fort. Dort verliert sich ihre Spur.

Das Räubertrio, das sich in arabischer Sprache unterhielt, wird wie folgt beschrieben:

1. Täter:

  • etwa 22 Jahre alt
  • etwa 1,80 Meter groß
  • schmale Statur
  • braune Augen
  • auffallend große Nase
  • rote Pusteln oder Narbengewebe auf der linken Wange
  • an den Seiten und hinten kurz rasierte schwarze Haare
  • blaue Jeans
  • rote Turnschuhe
  • schwarzes T-Shirt mit Rückenaufdruck “Jakusa”

2. Täter:

  • etwa 20 Jahre alt
  • 1,70 bis 1,75 Meter groß
  • korpulente Statur
  • braune Augen
  • breite, kleine Nase
  • schwarze Haare, an den Seiten hinten kurz rasiert, Deckhaar länger und nach hinten gegelt
  • schwarze Jeans
  • weißes Oberteil

3. Täter:

  • etwa 18 Jahre alt
  • 1,60 bis 1,65 Meter groß
  • rundes Gesicht
  • ungepflegte, kurze, schwarze Haare
  • schwarzes Cappy
  • trug Sonnenbrille der Marke “Ray Ban”

Hinweise zu den Personen nimmt das Kriminalkommissariat 14 der Polizei Köln (Telefon 0221 – 229 – 0 oder E-Mail poststelle.koeln@polizei.nrw.de) entgegen.


Versuchter Einbruch und, und, und – Festnahme

Am Sonntagabend (10. Juli 2016) ist ein Einbruchsversuch von drei jungen Männer (17, 19, 19) in Köln-Bilderstöckchen dank eines aufmerksamen Nachbarn (60) gehörig schief gegangen. Die alarmierten Beamten fanden bei einem der 19-Jährigen Drogen und eine Machete. Der 17-Jährige gestand in seiner Vernehmung einen Fahrraddiebstahl und gab zu, dass er an einer Serie von Farbschmierereien in Frechen beteiligt war.

Der Anwohner saß gegen 18.30 Uhr in seinem Garten auf der Escher Straße, als er ein lautes Scheppern auf dem Nachbargrundstück hörte. Durch den Gartenzaun konnte er die drei Jugendlichen sehen, welche von einer Lagerhalle auf dem Gelände des Baustoffhandels kamen und zum See der nahegelegenen Kiesgrube gingen. Der Zeuge informierte einen Angestellten (53) der Firma und die Polizei. Die Beamten trafen die Verdächtigen mit vier Fahrrädern am Ufer an und nahmen sie fest.

Der 53-Jährige zeigte den Ermittlern frische Hebelspuren an der Zugangstür der Lagerhalle. Den Einbrechern war es offensichtlich nicht gelungen, die Tür aufzubrechen. Hinsichtlich des Einbruchs zeigen sich die Tatverdächtigen teilweise geständig. Zumindest eins der vier Fahrräder hat der Jüngste des Trios nach eigenen Angaben gestohlen.

Mit der Festnahme klärten die Beamten auch einen zum Teil noch offenen Fall, der vom Staatsschutz der Polizei Köln bearbeitet wird. In der Nacht auf den 5. Juli hatten zunächst Unbekannte in Frechen Hauswände, Schilder und Autos unter anderem mit Hakenkreuzen beschmiert. Der bewaffnete 19-Jährige war bereits am vergangenen Freitag (8. Juli) als mutmaßlicher Täter ins Visier der Ermittler geraten und hatte in seiner Vernehmung die Schmierereien zugegeben. Mit dem Geständnis seines 17-jährigen Komplizen sind die Taten nun geklärt.

Die Beamten stellten die Machete, die Betäubungsmittel und die Räder sicher. Die Polizei prüft, ob auch die übrigen Velos gestohlen wurden. Die Drei sind bei der Polizei Köln keine Unbekannten. Der 19-Jährige, bei dem die Polizisten die Machete und die Drogen sichergestellt haben, ist bereits als Intensivtäter bekannt. Die anderen Beiden sind im Bereich der Eigentumsdelikte mehrfach aufgefallen.

Das Trio verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam. Das Kriminalkommissariat 46 der Polizei Köln beabsichtigt den Intensivtäter noch heute einem Haftrichter vorzuführen. Seine Mittäter wurden nach ihrer Vernehmung wieder entlassen.


17-Jähriger Einbrecher in Leverkusen

In der Nacht auf Samstag (9. Juli 2016) hielt ein ebenfalls polizeibekannter Schläger (17) – nun als Einbrecher aktiv – die Beamten in Leverkusen-Manfort in Atem. Gegen 2 Uhr alarmierte der Ladendetektiv eines Verbrauchermarkts an der Stixchesstraße die Polizei. Kurz zuvor hatte der Sicherheitsmitarbeiter einen Einbruch durch die rückwärtige Warenannahme festgestellt. Unbekannte und zwischenzeitlich flüchtige Täter hatten dort eine Wellblechverkleidung aufgehebelt und ein Plastikrolltor aufgeschnitten. Hinter der Öffnung fand sich ein Karton mit Spirituosen.

Gegen 3.20 Uhr lief bei dem Wachdienst des Warenhauses ein erneuter Einbruchmeldealarm auf. Hinzugerufene Streifenwagenbesatzungen stellten vor Ort fest, dass der provisorische Verschluss des ersten Einstiegs zwischenzeitlich wieder geöffnet worden war. Das gesamte Objekt wurde begangen. Jedoch auch in diesem Falle waren der oder die Täter mit Beute geflüchtet.

Gegen 4.40 Uhr löste der 17-Jährige erneut einen Bewegungsmelder aus – und ging diesmal den Polizisten ins Netz. Angesichts der ihn noch innerhalb der Warenannahme stellenden Uniformierten erhob der mit einer weißen Sturmhaube Maskierte eine Eisenstange und ging damit auf einen der Beamten zu. Als die Polizisten daraufhin den Schusswaffengebrauch androhten, flüchtete der Ertappte weiter ins Gebäude. An einer Mauer gestellt, forderten die Verfolger den Einbrecher wiederholt auf, seine Bewaffnung fallenzulassen. Erst als die Beamten ihn gezielt mit Reizgas besprühten, kam er der Aufforderung nach. Der Maskierte wurde zu Boden gebracht und gefesselt. In seiner Bekleidung fanden die Polizisten zudem ein Einhandmesser.

Während der Festgenommene zur Wache gefahren wurde, durchsuchte ein Diensthund nochmals den Verbrauchermarkt. Diese Absuche verlief negativ. Ein Atemalkoholtest bei dem Jugendlichen ergab circa 1,1 Promille. Er wurde seinen Erziehungsberechtigten übergeben. Wegen Diebstahls mit Waffen und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte muss der 17-Jährige sich nun verantworten.


Betrunkene Zwillinge in Köln-Porz

Im Wortsinne asozial gebärdete sich ein Brüderpaar (beide 23) kurz darauf in Köln-Porz gegenüber eingesetzten Polizisten. Diese waren gegen 5 Uhr zu einem lautstark geführten Streit unter mehreren Personen an der dortigen Stadtbahn-Haltestelle Porz-Markt gerufen worden. Insbesondere die hochalkoholisierten Zwillinge zeigten sich angesichts des gegen sie ausgesprochenen Platzverweises äußerst unkooperativ: “Das müssen wir uns von den Pissern nicht gefallen lassen!” Einer der jungen Männer griff sich stattdessen einen Stein aus dem Gleisbett und warf ihn – ohne zu treffen – gezielt auf die Beamten. Dann gab er Fersengeld.

In der nahen Wilhelmstraße ergriffen ihn die verfolgenden Polizisten, brachten ihn zu Boden und fesselten den 23-Jährigen. Hiermit zeigte sich dessen Bruder nicht einverstanden. Beim Versuch, seinen Zwilling gewaltsam aus dem polizeilichen Zugriff zu befreien, schlug er mit der Faust nach den Uniformierten. Auch er musste fixiert und gefesselt werden. Hierbei zog sich ein Beamter leichte Verletzungen zu. Beide Brüder überboten sich fortwährend in übler Fäkalsprache.

Ein Atemalkoholtest bei dem Steinwerfer ergab knapp 2 Promille. Sein “verhinderter Befreier” brachte es auf circa 1,5 Promille. Nach erfolgter Ausnüchterung konnten die beiden Porzer das Polizeigewahrsam wieder verlassen.

Gegen das Brüderpaar legten die Polizisten Strafanzeigen wegen Widerstands, versuchter gefährlicher Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung vor.