So hilft Rote Bete bei Bluthochdruck

Rote Bete ist reich an gesunden Nährstoffen und kann auch den Blutdruck senken. copyright: Dani Vincek | Shutterstock.com
Rote Bete ist reich an gesunden Nährstoffen und kann auch den Blutdruck senken. copyright: Dani Vincek | Shutterstock.com

Rote Bete ist reich an Kalium, Eisen, Folsäure (Vitamin B9) und anderen B-Vitaminen. Darüber hinaus gehört sie zu den Gemüsen mit dem höchsten Gehalt an anorganischen Nitraten. Diese Nitrate sollen laut einer aktuellen Studie einen blutdrucksenkenden Effekt der Rübe bewirken.

Positiver Effekt auf Herzpatienten

Eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) gilt als Folge einer Hypertonie (Bluthochdruck). Diese aktuelle Pilotstudie unter Leitung von Joel Eggebeen von der Wake Forest University in Winston-Salem untersuchte daher 20 ältere Patienten (Durchschnittsalter von 69 Jahren) mit Herzinsuffizienz bei erhaltener Ejektionsfraktion – das bedeutet, dass das Herz noch so viel Blut pumpen kann, wie es soll.

Durch das tägliche Trinken von einem Glas Rote-Bete-Saft senkte sich nicht nur der systolische Blutdruck, sondern erhöhte sich auch die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer. Herzinsuffiziente Patienten leiden oftmals unter Schwächegefühlen, verminderter Leistungsfähigkeit und geringer Belastbarkeit. Durch das Mindern dieser Symptome half Rote Bete gleich doppelt. (Quelle: gesundheitsstadt-berlin.de)

Die Forscher führen dies auf die in der Bete enthaltenen Nitrate zurück. Im Körper können Nitrate zu Stickstoffmonoxid (NO) umgewandelt werden, das auf die Wände der Blutgefäße wirkt, sodass sich die Muskelzellen in den Gefäßen entspannen. Das Gefäß wird weit gestellt.

Effekt schon länger bekannt

Der Effekt der Roten Beete wurde mittlerweile von mehreren Studien ermittelt. Bereits im Jahr 2012 bestätigte Studie des British Journal of Nutrition die Vermutung, dass die Rübe
 den Blutdruck senkt.

32 gesunde junge Männer mit normal hohem Blutdruck wurden in eine Kontroll- und verschiedene Versuchsgruppen eingeteilt. Gruppe 1 erhielt Saft ohne Rote-Bete-Anteil, Gruppe 2 mit 100 g Rüben-Anteil, Gruppe 3 mit 250 g und Gruppe 4 mit 500 g Rote Bete. Die anderen drei Gruppen nahmen Brot zu
sich: eine Gruppe aß Brot ohne Rote Bete, eine Gruppe erhielt Brot mit Rote Bete und die letzte
 Gruppe Brot mit “Weiße Bete” (Rote Bete mit farblosem Fruchtfleisch).

In den mit der Rübe
 versorgten Gruppen konnte fast im direkten Verhältnis zur verzehrten Menge ein Abfall des Blutdrucks 
beobachtet werden. 
(Quelle: journals.cambridge.org)

Rote Beete als Behandlung von Hypertonie?

Obwohl diese Studien eine gute Grundlage bieten, besteht Bedarf an weiterer Forschung mit größeren Patientengruppen. Je mehr Teilnehmer eine Studie hat, desto aussagekräftiger ist ihr Ergebnis. Zudem wurden psychosoziale Einflüsse oder Faktoren wie Alter und Geschlecht nicht eingehend berücksichtigt. Bei der aktuellen Studie aus Winston-Salem könnten außerdem Blutdruck-senkende und Herz-Medikamente das Ergebnis beeinflusst haben. Dennoch stellt rote Bete eine kostengünstige Erweiterung in der Therapie von Bluthochdruck dar und birgt kaum Risiken.

Für alle zu empfehlen?

Der vermehrte Verzehr von Rote Bete färbt den Stuhl schwarz und den Urin rot. Diese Verfärbung ist völlig harmlos. Sollte jedoch ein Test auf Blut im Stuhl anstehen, empfiehlt es sich, auf den 
Konsum der Rübe zu verzichten, da ihre Inhaltsstoffe das Ergebnis verfälschen können.
 Weiterhin ist Vorsicht geboten bei Menschen, die zu Harnsteinen neigen (zum Beispiel bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn). 75 % aller Harnsteine bestehen aus Kalziumoxalat. Eine oxalatreiche Ernährung (durch erhöhten Konsum von Kaffee, Kakao, Nüssen, Spinat, Rhabarber und eben auch Rote Bete) fördert die Entstehung solcher Steine.

So kann Bluthochdruck vorgebeugt werden

Ein Glas Rote-Bete-Saft pro Tag senkt den Blutdruck um ein paar Millimeter Quecksilbersäule. Allein 
ist dies allerdings nicht ausreichend. Um den Blutdruck in einem gesunden Rahmen zu halten, sollten folgende Hinweise für eine entsprechende Lebensführung beachtet werden: Der Blutdruck wird durch Rauchen, Übergewicht, wenig Bewegung und stark salzhaltige Ernährung in die Höhe getrieben. Dem Einbau von reichlich Obst und Gemüse in den Speiseplan wird eine schützende Wirkung zugesprochen. (Quelle: assmann-stiftung.de)

Als Normaldruck gilt ein Wert unter 130/85 mm Hg. Bis zu einem Blutdruck von
 139/89 mm Hg ist der Wert als “hoch-normal” einzuschätzen. Ab 140/90 mm Hg liegt ein Bluthockdruck (Hypertonus) vor. Dieser kann sich äußern in Kopfschmerzen (insbesondere Hinterkopfschmerzen am frühen Morgen), Nasenbluten, Schwindel, Ohrensausen und Herzklopfen. Gefürchtet sind die Langzeitfolgen wie Herzschwäche, Schlaganfall und Schädigung von Augen, Nieren und größeren Gefäßen wie der Hauptschlagader.
 Der eigene Blutdruck kann in Apotheken, beim Hausarzt oder mit einem eigenen Gerät gemessen werden. (Quelle: 121doc.de)