Rosenmontag in Köln – eine Gesamtbilanz der Feuerwehr und Rettungsdienste

Hunderttausende Jecken haben sich entlang der Strecke des Kölner Rosenmontagszugs 2014 versammelt und jubeln den Karnevalsvereinen mit ihren bunten Wagen zu. / copyright: Hermann J. Knippertz / dapd
Hunderttausende Jecken haben sich entlang der Strecke des Kölner Rosenmontagszugs 2014 versammelt und jubeln den Karnevalsvereinen mit ihren bunten Wagen zu.
copyright: Hermann J. Knippertz / dapd

Bei herrlichem Sonnenschein bestaunten viele Jecken den Rosenmontagszug in Köln. Die vielen Feiernden stellten auch den Rettungsdienst vor eine Herausforderung. So waren etwa doppelt so viele Einsätze zu bewältigen wie an einem durchschnittlichen Tag.

Die vom Veranstalter des Rosenmontagszuges bestellten Unfallhilfsstellen sorgten beim jecken Treiben für schnelle Hilfe. Die Hilfsorganisationen ASB Köln, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe sowie der Malteser Hilfsdienst betrieben die Unfallhilfsstellen. Bei kleineren Notfällen konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsorganisationen Hilfe leisten, ohne dass ein Rettungswagen erforderlich wurde. Aber auch bei ernsteren Notfällen war die schnelle Hilfe wertvoll, da die Rettungswagen stellenweise länger unterwegs waren, weil so viele Menschen auf den Beinen waren.

In den letzten 24 Stunden musste die Leitstelle der Feuerwehr Köln 551 Mal den Rettungsdienst alarmieren. Im letzten Jahr waren es an Rosenmontag 550 Einsätze gewesen. Bei den Einsätzen handelte es sich meist um internistische Notfälle, wie zum Beispiel Kreislaufprobleme. Es waren aber auch chirurgische Notfälle darunter, zum Beispiel Verletzungen durch Stürze.

In der Nacht hatten auch die Einsatzkräfte des Brandschutzes gut zu tun. Am Volkhovener Weg in Heimersdorf war um 21:35 Uhr Gasgeruch gemeldet worden. Während in der Gaststätte eine Karnevalsparty in vollem Gange war, kontrollierte die Feuerwehr mit Messgeräten die Gaskonzentrationen im Haus und in den Kanälen davor. Da die Werte erhöht waren, ließ die Feuerwehr die Gaststätte räumen und sperrte die Straße ab. Vier Übernachtungsgäste wurden für die Dauer Einsatzes im Mannschaftsbus der Feuerwehr untergebracht. Mitarbeiter der RheinEnergie mussten den Gehweg aufbaggern, um die undichte Stelle in der Gasleitung zu finden und abdichten zu können. Der Einsatz war nach vier Stunden beendet.

Um 5:30 Uhr brannten in einem Hinterhof an der Zülpicher Straße mehrere Tische und Stühle. Der Brand verrauchte den gesamten Innenhof. Die Feuerwehr konnte das Feuer mit zwei Strahlrohren innerhalb von 15 Minuten löschen. Menschen wurden hierbei nicht verletzt.

Positive Bilanz der Polizei

“Ein toller und sehr friedlicher Verlauf des Rosenmontagzuges. Und
dies, obwohl augenscheinlich mehr Besucher als in den Vorjahren zu
erkennen waren”, bilanzierte Michael Temme, Leitender Polizeidirektor
und Einsatzleiter in einer ersten Bilanz das bisherige Treiben rund um
den Umzug.

Die Rosenmontagszüge in Köln und Leverkusen
verliefen weitestgehend störungsfrei. Die Polizei Köln war mit
zahlreichen Beamtinnen und Beamten im Einsatz, um die Sicherheit der
Teilnehmer und Zuschauer zu gewährleisten. Viele Gäste nutzten offenbar
öffentliche Verkehrsmittel, um die Innenstadt zu erreichen. So kam es
rund um den Zugweg nur zu geringfügigen Verkehrsstörungen.

In Leverkusen
nutzten am frühen Nachmittag zwei Mädchen die Gunst der Stunde und
versuchten in ein Wohnhaus auf dem Kuhlmannweg im Stadtteil Schlebusch
einzubrechen. Dabei wurden Sie jedoch von aufmerksamen Anwohnern
beobachtet, die die Polizei verständigten. Wenige Augenblicke später
klickten dann die Handschellen.

Neben den “üblichen” Einsätzen wie die
Schlichtung von Streitigkeiten und vereinzelten Schlägereien oder die
Aufnahme von Taschendiebstahlsdelikten wurden auch nette Einsätze
wahrgenommen. So konnten zum Beispielt drei verzweifelte, zuvor im
Trubel verloren gegangene Kinder wieder in die Obhut ihrer Eltern
übergeben werden.

Bis 16:30 Uhr wurden von den Beamten 20 Platzverweise
ausgesprochen. 6 Personen wurden in Gewahrsam genommen. 9 Strafanzeigen
(u.a. Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung) zählt
die Polizei Köln bis zum frühen Abend.

Auch gegenüber den eingesetzten
Polizeibeamten waren die Feiernden dieses Jahr recht friedlich. Es kam
lediglich zu zwei Widerstandshandlungen. Am späten Nachmittag kam es in
einem kleinen Park am Habsburger Ring zu einer Schlägerei zwischen rund 8
Personen. Die Kontrahenten setzten teilweise Pfefferspray und
Schlagstöcke ein. Die Auseinandersetzung konnte durch das schnelle
Einschreiten von Polizisten beendet werden. Gegen die Beteiligten wird
nun ermittelt.

“Rosenmontag war dieses Jahr ein richtiges Familienfest –
fröhlich, freundlich und überwiegend friedlich”, so Einsatzleiter
Michael Temme.

Autor: Redaktion / Stadt Köln/ Feuerwehr Köln